Deutsche Top-Brauer: Kolja Gigla von Mashsee steht auf Biere, die zum Nachdenken anregen

13501842_531763367011239_1786690828681037547_nFernab jeglichen Mainstreams ist Kolja Gigla einer der wenigen Vorzeige-Brauer im Norden der Nation. Er kreiert im nicht gerade von der Craft-Welle beglückten Hannover tolle Biere, die nicht zu überladen sind und eine sehr hohe Trinkbarkeit vorlegen.  Dennoch scheut er sich nicht, seine Fans auch mal mit ganz ungewöhnlichen Sude zu überraschen.

Wann hast du dein erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?

Das erste eigene Bier habe ich in 2006 im Keller meines Elternhauses gebraut. Übrigens auf der gleichen selbstgebauten Anlage, mit der wir heute noch die Mashsee-Biere entwickeln. Es war ein Pils. Natürlich naturtrüb, also eher ein Kellerpils. Ich kann mich gut erinnern, dass es ziemlich schnell weggetrunken wurde. So schlecht wird es wohl nicht gewesen sein.

 

Wie bist Du eigentlich auf den Namen Mashsee gekommen?

Alexander und ich haben uns endlos mit dem Namen beschäftigt. War aber alles nicht so toll. Eines Tages, im Auto, schwirrte mir der Maschsee im Kopf herum, ein bekanntes Ausflugsziel mitten in der Stadt. Aber nur Maschsee klang zu langweilig, deshalb schrieb ich Alexander: was hältst du von Mashlake? Mash steht im Englischen für Maische. Der antwortete spontan: Wie wärs mit Mashsee?Da waren wir beide sofort angefixt und sind von der Nummer nicht mehr weggekommen. 

 

Was macht für Dich ein wirklich außergewöhnliches Bier aus?

Abgesehen davon, dass Bier an sich schon außergewöhnlich ist, handelt es sich dabei für mich um Biere, die mich nachhaltig beeindrucken, zum Nachdenken anregen und im Gedächtnis bleiben. Das kann technologische Hintergründe haben, an besonderes gut kombinierten Extrazutaten liegen oder einfach an einem super stimmigen und spannenden Gesamtbild. Ich muss mir die Frage stellen: Wow, wie bekommen die das so hin?

 

Welchen Biertyp trinkst Du am liebsten und warum?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Bierwahl immer auch von der jeweiligen Situation abhängig ist. Wer unsere Biere kennt, merkt schnell, dass wir uns bei den Stammbieren eher im untergärigen Bereich wiederfinden. Dabei kombinieren wir ja die gängigen deutschen Typologien mit den Einflüssen der „Craft-Bierstile”. Aber wir überschreiten auch immer wieder mal gern die Grenzen eines bestimmten Bierstils, wie etwa bei unserem TrainingsLager.

 

Was sind Deine Lieblingshopfensorten?

Allen voran Hallertauer Magnum und Sorachi Ace. Es gibt aber viele weitere tolle Hopfensorten, die es für mich noch zu entdecken gibt.

 

Welche Eigenschaften zeichnen Deiner Meinung nach einen richtig guten Craft-Brauer aus?

Neugierde, Kreativität, Technikverständnis, der Wille permanent seinen Horizont zu erweitern und ein gutes Gespür für Bier und Herstellung. 

 

Was war das schrägste Bier, das Du jemals getrunken hast?

Der Kollaborationssud von Buddelship´s und Lervig´s namens „Sauer´d Krauts“ ist da ziemlich weit vorne. Gar nicht wegen des Geschmacks, der großartig ist, sondern vielmehr wegen der Idee ein Sauerkraut herzustellen und damit Bier zu brauen. Da schneide ich mir gern eine Scheibe von ab.

 

An welchem Ort der Welt würdest Du mit Deinem besten Freund gern ein Bier trinken?

Mit Alexander, eines nicht allzu weit entfernten Tages, erschöpft aber stolz nach dem ersten Sud in der eigenen richtigen Brauerei.

 

Und was hast Du als nächstes vor?

Mehr brauen und ganz besonders zurück zu den nicht ganz RHG-konformen Bieren. Im Moment hängt es nur vom geeigneten Standort, bzw. der Entwicklung des deutschen Konservatismus ab. Ideen sind da. Vielleicht auch ein, zwei neue Rezepte…

 

Ein Gedanke zu “Deutsche Top-Brauer: Kolja Gigla von Mashsee steht auf Biere, die zum Nachdenken anregen

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