Auf ein Craft-Bier mit Martin Seidl: „Schwarze Tinte“ trifft Heavy Metal

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Martin Seidl und ich

Schon seit Kindesalter höre ich Rockmusik. Kein Wunder also, dass ich seit Jahren auch sehr gern auf Musikfestivals gehe. Doch am vergangenen Wochenende war das „Rockavaria“ in München am Königsplatz mehr für mich als nur ein Musik-Highlight mit Iron Maiden. Denn: Im VIP-Bereich der „Rock-Kitchen“ schenkte Martin Seidl aus Braunau am Inn mit seinem Team vom Tölzer Mühlfeldbräu süffiges Helles, fruchtiges Pale Ale, herbes IPA und ein Stout aus.

Aber nicht irgendein Stout, sondern die 6,2-prozentige „Schwarze Tinte“, mit der es der 45-jährige Brauer in das neue TV-Format „Rock-Kitchen“ geschafft hat. Der Österreicher erzählt, dass es dabei um eine Sendung aus „Rock, Talk und Grill“ für den Sender DMAX geht, ganz nach dem Motto BBQ trifft Heavy Metal. Die erste Folge wird Anfang September laufen. In den ersten Ausstrahlungen wird Martins Bier aber wohl noch keinen Auftritt haben. Aber warum ist die „Schwarze Tinte“ überhaupt so rockig? „Ganz einfach“, sagt Martin, „es ist ein absolut unkonventionelles Bier, für das ich anfangs das Getreide sogar noch selbst geröstet habe um den Geschmack so zu erzielen“.

Worüber sich der Braunauer besonders freut: Neben Heavy-Metal-Urgestein Udo Dirkschneider (ehemaliger Sänger der Band „Accept“) probierten auch die Mittelalterrocker von „Saltatio Mortis“ oder aber die österreichische Alpencore-Band „Tuxedoo“ und die US-amerikanische Crossover-Gruppe „Dog eat Dog“ aus New Jersey, sein frischgezapftes Bier. Außerdem ist Martin total aus dem Häuschen, weil wohl das Team von „Dog eat Dog“ überlegt mit ihm zum 30-jährigen Bandjubiläum einen Sud zu brauen. Na dann, Prost!

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Martin Seidl (links) und Kiernan (rechts) von Tölzer Mühlfeldbräu mit „Dog eat Dog“ (mitte) und der schwarzen Tinte in der Hand. Foto: Thomas Greil, Dama Fotografie

 

Auf ein Craftbeer mit: Fabian Harrwich – der aus dem Ratsherrn-Nähkästchen plaudert

1458833186638Anfang der Woche habe ich mal wieder ein paar Leute von gutem Bier überzeugt. Und zwar leitete ich eine Verkostung im Blockbräu an den Landungsbrücken in Hamburg. Aber wenn ich schon in der Hansestadt bin, dann besuche ich – ganz klar – gerne auch Bierfreunde. So konnte sich dieses Mal Fabian Harrwich, der bei Ratsherrn im Außendienst tätig und ein echter Craft-Enthusiast ist, für ein kühles Bier vom Schreibtisch losreißen. Wir trafen uns im Braugasthaus „Altes Mädchen“, das in der Hansestadt für ein gutes Sortiment an Craft-Bieren bekannt ist.

Fabi bestellt für uns den neusten Hopfentrunk von Ratsherrn: „Matrosenschluck White Oak IPA“ mit 6,6 Prozent, 43 IBU, gebraut mit den Hopfensorten Simcoe, Citra und Saphir. Die Begründung für seine Wahl: „Dieses IPA soll die Lust auf Frühling wecken, das brauchen wir bei dem derzeit miesen Wetter in Hamburg“. Und ich muss sagen, es schmeckt richtig gut. Beim ersten Schluck bricht schon fast die Sonne durch die Wolken. Das IPA duftet und schmeckt nach Orange, Zitrone aber auch etwas nach Maracuja. Wirklich gut trinkbar. Aber nicht ungefährlich wenn man anschließend noch einen Vortrag halten muss,  denn den Alkohol merkt man anfangs überhaupt nicht.

Nach ein paar Schluck erzählt Fabi, dass der Craft Beer Store in Hamburg, der direkt neben der Brauerei steht, inzwischen ganz super läuft. Der Umsatz habe sich von 2014 auf 2015 um ganze 40 Prozent gesteigert. Außerdem erklärt der 30-Jährige Hanseat, warum auf den Ratsherrn-Etiketten keine Stammwürze und Bittereinheiten mehr angegeben werden. Je nach Sud würden die Werte minimal variieren. So habe das Amt eine Probe im Labor testen lassen, bei der beispielswiese 59 IBU herauskamen, während das Etikett 60 IBU ausweisen würde. „Da haben wir dann vom Amt einen auf den Deckel gekriegt“, gesteht Fabi mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Noch vor meiner Verkostung  bestellten wir einen weiteren Matrosenschluck und der Hamburger erzählt freudig, wie super die Craftbeer-Szene in seiner Stadt mit dem neuen Start-up „Hopper Bräu“ und trendigen Bars wächst.

 

 

Auf ein Craftbeer mit: Frank Böer, Veranstalter der Braukunst Live

IMAG5931Feiner Hopfen hat eine neue Rubrik. Regelmäßig treffe ich mich mit bedeutenden Leuten der Craftbeer-Szene auf einen ungewöhnlichen Hopfensaft. Dabei sollen die Gesprächspartner das Bier wählen und erzählen, was sie rund um unser Lieblingsthema bewegt. Den Anfang machte ich mit Frank Böer, Veranstalter der Braukunst Live.

Der Chef der wohl größten Biermesse Deutschlands holte aus seinem Kühlschrank eine Schneider Weisse, die unter dem Namen „Aventinus“ bekannt ist. Aber nicht irgendein Aventinus, sondern ein Bier vom Jahrgang 2007. Das ist schon etwas Besonderes! Der Weizendoppelbock duftet nach Rosinen und dezent nach Marzipan. Mit 8,2 Prozent Alkoholgehalt hat er trotz seines Alters noch eine sehr hohe Trinkbarkeit mit einer unerwartet angenehmen Frische im Abgang. Dabei wärmt die Kehlheimer Edel-Weisse ganz schön von innen. Frank Böers Fazit: „Ein wahnsinnig geiles Bier!“ Da kann ich ihm nur zustimmen.

Und worüber haben wir sonst noch gesprochen? In nur wenigen Tagen öffnet das MVG Museum in München wieder seine Tore für Craftbeer-Aficionados. Knapp 70 internationale Aussteller  wollen mit neuen Suden die Sinne der Besucher überraschen. Frank verrät, welche Aussteller in diesem Jahr neu dabei sind: Etwa die amerikanische Brooklyn Brewery aus New York, Castel Malting aus Belgien, Zombräu aus Essenbach, New Beer Generation aus Nürnberg, Buddelship aus Hamburg oder Hoppebräu aus Waakirchen sowie Urban Chestnut aus der Hallertau und Braukraft aus Geisenbrunn bei München. Der Vorverkauf laufe bislang richtig gut. Auch in diesem Jahr erwartet der Münchner steigende Besucherzahlen. „Ich bin sicher, dass wir auch in diesem Jahr wieder eine ganz tolle Craft-Bier-Messe bieten können“, verspricht Frank Böer.