Da ist nun das Ding! Seit ein paar Tagen darf ich die erste Ausgabe meines eigenen Buches in den Händen halten. Nach mehreren Monaten harter Arbeit, vielen Gesprächen und zahlreichen Reisen zu den Protagonisten, ist es nun so weit. „Bier Unser“ kommt am 20. März offiziell auf den Markt – und ich bin total gespannt, wie es ankommt. Immer wieder hatte ich in den vergangenen Jahren diverse Anfragen von renommierten Verlagen, die ich aber wegen Zeitmangel und anderer Projekte ablehnen musste. Als dann im Sommer vergangenen Jahres der Callwey Verlag bei mir anfragte, ob ich nicht Lust hätte, ein Bier-Buch zu schreiben, war ich dann endlich reif für eine solche Herausforderung .
Bei „Bier Unser“ handelt es sich um ein unterhaltsames Lifestyle-Werk, das zwar am Rande auch Wissen über unser Lieblingsgetränk vermittelt, aber vor allem die kreativen Helden mit ihren Geschichten in den Vordergrund stellt. Für mich war es extrem schwer, nur zwanzig spannende Brauer zwischen zwei Buchdeckel zu pressen. So entschied ich mich für eine Mischung aus traditionellen, innovativen und ungewöhnlichen Brauereien. Dabei war mir wichtig, dass alle Macher eine eigene Brauerei besitzen sowie individuelle und spannende Geschichten zu erzählen haben und ganz besondere Biere produzieren. Fast jede Braustätte hat mir auch ein Rezept zum Nachbrauen verraten. Zu viel möchte ich aber noch gar nicht verraten.
Sorry nochmals an all die tollen Brauer im Lande, die es diesmal nicht in das Buch geschafft haben. Bestellen kann man das Werk bereits jetzt bei den gängigen Portalen wie Amazon, ebooks.de, Hugendubel etc. Ich freue mich über euer Feedback.
Benedikt Schuhbauer (links) und Team Weihenstephan: Matthias Ebner (zweiter von links), Susanne Hönig und Brauereidirektor Josef Schrädler
Spannende Foodpairing-Events gibt es hierzulande leider viel zu selten. Umso mehr freute ich mich über die Einladung vom Schuhbauers am Dom in Freising zum Kickoff des „Beer & Dine“ – ein 5-Gänge-Menü in Kooperation und somit auch mit Bierbegleitung von der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan. „Speisen in Kombination mit Wein kennen die Leute“, sagt Markenbotschafter Matthias Ebner von der Brauerei, „aber Foodpairing mit Bier ist eigentlich noch viel interessanter, weil wir zwei Facetten haben, die der Wein nicht mitbringt: Kohlensäure und Bittere.“
Für das erste prickelnde Erlebnis wurde als Aperitif ein feinherber „Holled’Auer Hopfen-Secco“ aus der Hallertau gereicht. Nach der offiziellen Begrüßung durch Restaurantchef Benedikt Schuhbauer und Matthias Ebner ging es an den ersten Gang: Gebeizter Saibling mit Mango, Kokos und Passionsfrucht. Dazu gab es ein Hefeweißbier, das mit seinen bananigen Noten und dem vollmundigen Körper besonders mit den fruchtigen Aromen und der Kokosnuss punktete.
Als nächstes wurde geräucherter Aal mit schwarzem Rettich, Dunkelbier Miso Mayo und Senfkaviar serviert. Zugegeben, hatte ich vor diesem Gang etwas Respekt, da Aal nicht unbedingt zu meinen Lieblingsfischen gehört. Dazu gab es das Weihenstephaner „Tradition“. Was hier bei mir im Mund passierte, war wirklich spannend. Die Kombination aus dem geräucherten Fisch mit den sanft röstigen Noten des Bayerisch Dunkel erwecken den Anschein, ein Rauchbier zu trinken.
Weiter ging es mit dem lackierten Schweinebauch mit Risotto und Blumenkohl. Als Pairing kam das Kellerbier – also eine eher traditionelle Begleitung. Das Besondere an dem Gericht war für mich, dass der Reis mit Pils gekocht wurde. Eine kleine Herausforderung für den Koch. „Es ist gar nicht so einfach mit Bier zu kochen, weil die Bittere immer mitspielt und harmonisch eingebunden werden sollte“, betont Benedikt Schuhbauer. In dem Fall ist es ihm super gelungen.
Im Restaurant wird auch viel Wert auf Regionalität gelegt. So gab es zweierlei vom Freisinger Land-Rind mit Karotte, Whisky sowie Röstzwiebel und dazu – passende zur Starkbierzeit – den dunklen Doppelbock namens „Korbinian“. Hier harmonierten vor allem die röstigen Noten vom Fleisch und den Röstzwiebeln mit denen vom Bier und dem Hauch Whisky in der Sauce.
Mal was ganz anderes war das Weißbiersorbet. Denn: Es wurde in einem Tumbler-Glas gebracht und am Tisch mit dem Vitus-Weizenbock aufgegossen. Auf der Zunge prickelte es, bis die Aromen vom Bock und dem Sorbet einen schmeichelnden Schmelz mit den Bananennoten ergaben. Den Abschluss machte eine Mascarpone Creme mit Karamell und Banane. Dazu wurde noch mal der Weizenbock gereicht. Deftig lecker.
Fazit: Das war ein echtes Erlebnis! Für mich ist die Erfahrung immer wieder spannend, wie hervorragend Bier mit feinster Küche zusammen passt. Klar, Sensorik ist sehr individuell und jeder mag andere Kombinationen, aber bei so einem Menü sind sicherlich für jeden ein paar Gaumenschmeichler dabei – auch Nicht-Biertrinker können dabei echte Geschmacksexplosionen erleben.
Tipp: „Beer & Dine“ kann bis 8. April im Schuhbauers am Dom gebucht werden. Gibt’s auch als Veggie-Variante.
Oliver Lemke ist mit seiner gleichnamigen Brauerei bekannt für Innovationen und auch für seine fassgereiften Biere. So entwickelte er mit seinem Team den ersten „Berlin Barrel Summit“, bei dem sich alles rund ums Thema Barrel Aging drehte. Inspiriert wurde er von Firestone Walker Brewing aus Paso Robles in Kalifornien, die jedes Jahr ein Bierfest namens „From the Barrel“ veranstalten. Lemke war 2014 dort und überrascht von der Vielfalt und Beliebtheit der fassgereiften Biere. Das „Parabola“ von Firestone Walker bezeichnet er als seinen Augenöffner. „Barrel Aging ist eine echt herausfordernde Sache“, sagt Lemke“, „jedes Fass ist anders und das macht es so interessant“.
Um diese Besonderheit auch in Deutschland zu zeigen, fand vergangenen Freitag der „Barrel Summit“ in der Lemke Biermeisterei in der Hauptstadt statt. Dass die insgesamt 200 angebotenen Tickets bereits vor dem Jahreswechsel ausverkauft waren, beweist das Interesse am Thema. Doch bevor es ans Verkosten und ans BBQ-Buffet ging, standen renommierte Redner auf der Bühne, die Vorträge rund um die Fassreifung hielten. Dabei ging es aber nicht nur ums Bier. Mit dabei der kulinarische Journalist Peter Eichhorn, Bier- und Edelbrandsommelier Markus Raupach sowie Dirk Becker von Spirit of Rum, Bastian Heuser von Stork Whiskey und Lisa Richter von der Berliner Kaffeerösterei, die einen Versuch mit Kaffeebohnen in Fässern präsentierte.
Highlights des Abends waren wohl die fassgereiften Spezialitäten aus dem Hause Lemke. Darunter etwa Imperial Stout oder Barley Wine aus Rye Whiskey-Fässern sowie Berliner Weiße, die auf Holz reift oder aber das Barley Wine Barrel, aus dem der Braumeister mit der Glas-Pipette „zapfte“. Spannend waren auch die drei Sude, die am Stand von Dirk Becker angeboten wurden. Er ist Inhaber des Rum-Ladens „Spirit of Rum“. Becker holte sich die Biere von Lemke und wagte eigene Versuche mit verschiedenen Fässern. So etwa ein Imperial IPA, gereift im Fiji-Rumfass, das Noten von tropischen Früchten, Kokosnuss und Vanille vorlegt. Hinzu kam eine Waldmeister Weiße, die im Cudjoe-Rumfass aus Ghana schlummerte, der im Jamaican Cask gefinished wurde und ein sehr komplexes Aromaspiel präsentierte. Zu guter Letzt legte er die Berliner Weiße „Luise“ in „Gardel 1983 Rum Casks“. Das Ergebnis zeigt sanft rauchige Aromen.
Fazit: Ein echt tolles Event, das die Vielfalt, Komplexität und unbegrenzte Möglichkeiten von fassgereiften Spezialitäten zeigte. Der „Barrel Summit“ birgt viel Potential, um ihn im kommenden Jahr vielleicht sogar mit ein paar weiteren Brauereien zu erweitern. Ich freu mich jedenfalls jetzt schon drauf.
heute gibt’s mal wieder was zu feiern: feinerhopfen.com wird heute zehn Jahre alt. Unglaublich eigentlich, wenn ich zurückdenke, dass ich vor rund elf Jahren eigentlich kaum Bier trank. Es hat mir nicht wirklich geschmeckt. Als ich dann durch Zufall an amerikanische Pale Ales kam und in der Journalistenschule ankündigte, dass ich meinen Blog über Bier schreiben möchte, starten mich verwirrte Augen an. „Über Bier? Als Frau?“ Klar, warum denn nicht? Nach gewisser Vorbereitung gingen die ersten Beiträge am 3. Februar 2013 über „Edelbiere“ online, wie man die neuartigen Sude damals noch bezeichnete.
Es gibt nicht viele Biere, die man nach zehn Jahren noch genießen kann. Auch für einen Craftbier-Blog ist das eine lange Zeit, in der ich alle Höhen und Tiefen der Braubranche durchlebt habe. Anfangs war alles noch so ungeheuer spannend. Es herrschte eine ungebremste Dynamik: die ganzen neuen Biere, viele motivierte Kreativbrauer, Festivals, Tastings, Taprooms und eine wachsende Craft-Gemeinde, die sich für Stile, Rohstoffe und die Macher begeisterte. So etwas gab es vorher nicht. In dieser Zeit tauchten auch hierzulande einige Bierblogs auf, die aber fast allesamt nach kurzer Zeit wieder verschwanden.
Angesteckt vom Biervirus entwickelte und bildete ich mich permanent weiter. Ich besuchte Braukurse, sprach mit Brauern, absolvierte die Ausbildungen zur sensorischen Sachverständigen für Bier, zur Biersommelière und zum Certified Member of the Insitute of Masters of Beer. Zudem saß ich in der Jury vieler toller Bierawards rund um den Globus – in Brasilien, Belgien, Finnland, Italien, und Österreich. Ich war immer dabei. 2017 wurde ich bei den Beerkeeper-Awards in Salzburg zur besten Bierjournalistin ausgezeichnet. 2021 gewann ich die Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft der Biersommeliers und im Jahr drauf wurde ich als einzige Frau im Finale die beste Biersommelière der Welt.
Und jetzt? Auf der Suche nach ungewöhnlichen Suden und Kulturen reise ich noch immer voller Freude um die halbe Welt, habe im letzten Jahr sogar auf Feuerland die südlichsten Taprooms der Welt besucht. Noch immer unterstütze ich auf meinen Kanälen oder bei Tastings vor allem die hiesigen Crafties und versuche weiterhin den Markt hierzulande voranzutreiben. Das mache ich alles, ohne auch nur einen Cent dafür zu bekommen.
Doch die aktuelle Situation mit Pandemie, Energiekrise, Inflation und Ukraine-Krieg hat auch bei mir ihre Spuren hinterlassen. Als freiberufliche Journalistin musste ich glücklicherweise bisher nie jammern, das will ich auch jetzt nicht. Dennoch ist es schade, als Teil der Craftbier-Bewegung, die ich mit feinerhopfen.com von Anfang an mitbegleitet habe, zu erleben, dass von den meisten Brauern nur wenig zurückkommt – auch wenn es nur mal ein Danke ist. Das war auch der Grund, warum ich bereits mit dem Gedanken spielte, meinen Blog aufzugeben und schon vor einigen Monaten die Beiträge auf meinem Blog reduzierte.
Nach zehn Jahren voller Euphorie, mit tollen Bieren und fantastischen Menschen, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass die Szene endlich wieder einen Aufschwung erfährt und an Bedeutung gewinnt. Mir ist bewusst, dass die Situation im aktuellen Krisenumfeld nicht besonders rosig aussieht, und mir scheint, als hätten viele Macher ihre Vision zum Weitermachen verloren. Ich gebe jedenfalls nicht so schnell auf – versprochen! In dieser Phase habe ich im vergangenen Jahr ein Buch geschrieben, das im März im Münchner Callwey Verlag unter dem Titel „Bier Unser“ erscheint. Man kann es jetzt bereits vorbestellen. Ich hoffe, dass ich damit viele Menschen animieren kann, mit einem guten Glas Craft-Biere die Welt wieder etwas positiver zu sehen.
In diesem Sinn hebe ich mein Glas auf eine entflammbare Branche, in der noch so viel ungeahntes Potential steckt. Also auf euch, meine lieben Leser, auf all die tollen Brauer, die in der Krisensituation standhaft bleiben, uns weiterhin mit spannende Bieren überraschen. Und heute, das habe ich mir verdient, stoße ich auch mal auf mich an 🙂 Prost!
Wenn man in Saladillo, eine argentinische Kleinstadt in der Provinz Buenos Aires, rund 10.000 Kilometer von zuhause entfernt, vom Bürgermeister höchstpersönlich empfangen wird, dann ist das schon was Besonderes. Grund der Reise mitten in die Pampa, wo es offensichtlich mehr Rinder als Menschen gibt, war mein Brauerfreund Eber Andriuolo (er heißt wirklich Eber!) von der Brauerei Lindenberg. Unerwartet und völlig überraschend fuhren wir mit ihm direkt nach Ankunft zum Rathaus, wo das Stadtoberhaupt und sein Team uns schon freudig erwarteten. Nach Begrüßung und Foto-Session diskutierten wir lange über die Craftbier-Szene der Region.
Der Bürgermeister sieht die Braustätten mit ihrer Biervielfalt als starke Bereicherung für die Kleinstadt, denn immerhin existieren hier rund ein halbes Dutzend Kreativbrauereien. Die wohl bekannteste dürfte die Cerveceria Lindenberg von meinem Kumpel Eber sein. Seine Wirkungsstätte liegt zwar etwas außerhalb der Stadt, dafür befindet sich mitten im Zentrum von Saladillo das „Lindenberg Haus“ – ein gemütlicher Taproom in urbanem Chic.
Vom Hahn fließen hier ganz frisch etwa Brown Ale, IPA, Scottish Ale oder Hoppy Pils. Manche Sorten sahnten auch schon Preise bei internationalen Bierwettbewerben wie dem European Beer Star oder dem Meininger’s International Craft Beer Award ab. Neben spannenden Bieren mit individuellem Lindenberg-Touch, stehen nicht unbedingt landestypische Speisen auf der Karte: Pizza und Burger, aber auch bajuwarisch angehauchte Brotzeitplatten mit Bierwurst, Obatzda und ofenfrischen Brezn, die von Ebers Frau Monika zubereitet werden, die aus Bayern stammt.
„Bayerische Brotzeit“ zum Oktoberfest im Lindenberg Haus
Die Idee zur Marke Lindenberg entstand beim quirligen Eber im Jahre 2012, in einer Zeit, als er mit seiner Agentur die Pressearbeit beim Autohersteller BMW in München unterstützte. Irgendwann fühlte er sich ausgebrannt und wollte etwas ganz anderes machen. So zog der Argentinier weiter nach Italien an den Gardasee, um dort eine Kochausbildung zu absolvieren. Es folgte ein Intermezzo in England, wo er einen Brauerkurs belegte. Seine Überlegung: entweder ein italienisches Restaurant in der bayerischen Hauptstadt aufzumachen oder eine Brauerei mit besonderer Gastronomie in seiner Heimatstadt Saladillo hochziehen.
Schließlich packte ihn das Heimweh. Eber überzeugte seine Frau Monika, die ursprünglich aus dem Allgäu stammt, die Zelte in Bayern abzubrechen und nach Argentinien zu ziehen. Das war 2013. Ein Jahr später gründete er mit einem Geschäftspartner die Brauerei Lindenberg und begann, die argentinische Bierszene aufzumischen, die noch heute von Großbrauereien beherrscht wird.
Seine Liebe zu Bayern ebbte allerdings bis heute nicht ab. So war beispielsweise das erste Bier aus dem Hause Lindenberg ein bernsteinfarbenes Weißbier – gebraut mit ein paar Tropfen Weihwasser aus dem Freistaat. „Klar, dass war Aberglaube,“ schmunzelt Eber, „aber es hat funktioniert.“ Das Bier kam gut bei den südamerikanischen Konsumenten an.
Nach und nach vergrößert Eber seine Marke. Aktuell plant er eine größere Brauerei mit angeschlossenem Biergarten und Gästezimmern. Das Areal mitten in der Pampa, auf dem auch Konzerte stattfinden sollen, zeigte er uns voller Vorfreude. Eine Eröffnung plant er in rund zwei Jahren. Wir werden dabei sein und freuen uns auf ein weiteres Abenteuer in Argentinien. Bestimmt kommt auch der Bürgermeister von Saladillo, um ein Fass anzustechen und sich an den leckeren Lindenberg-Bieren zu laben. Wer zufällig mal auf ein Lindenberg-Bier stößt, sollte unbedingt zugreifen – diese Biere machen wirklich Freude.
Dass eine mehr als 1000 Jahre alte bayerische Brauerei ein gemeinsames Bier mit norwegischen Craft-Stars braut, ist schon etwas Besonderes. So trafen sich die Macher der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan mit den Kreativbrauern von Nøgne Ø in Grimstadt, um einen 7,5-prozentigen dunklen Weizenbock zu kreieren. Gebraut ist das Starkbier mit der Hopfensorte Wai-iti aus Neuseeland sowie einer speziellen Hefe von der Technischen Universität München in Freising.
Nun ist der Bock mit dem Namen „Sankthans“ auf dem Markt – allerdings nur in Norwegen als limitierte Edition. Durch meine Kontakte konnte ich mir ein paar Flaschen ergattern. Die Vorfreude war groß und das Bier jetzt in meinem Glas. Es zeigt sich in einem naturtrüben Kastanienbraun, getoppt von einem beigefarbenen, cremigen und stabilen Schaum. Die Nase wird betört von einem Duft aus Karamell, reifer Banane, sowie nussigen und leicht röstigen Anklängen. Schon über die Lippen fließt „Sankthans“ cremig-vollmundig, bis sich ein vielfältiges Geschmacksspiel ausbreitet. Der Weizenbock präsentiert süßliche Aromen von reifer Banane, Karamell, Toffee und Schokolade. Hinzu kommen rote Beeren wie Kirsche und Preiselbeeren sowie ein Hauch von gelben Steinfrüchten. Im Finish verabschiedet sich das Bier unerwartet trocken und herb mit 30 Bittereinheiten. Das macht gleich Lust auf den nächsten Schluck.
Fazit: Wow, was für ein Weizenbock! Besonders schön ist, dass der bayerisch-norwegische Kollaborationssud sowohl die stiltypischen Komponenten als auch den modernen Twist mit dem neuseeländischen Hopfen vorlegt. Trotz Alkoholgehalt und vollem Mundgefühl besitzt der Bock eine sehr hohe Trinkfreude. Absolut gelungen und wieder mal ein Musterbeispiel, wie hervorragend Tradition und Moderne harmonieren können.
Es ist kein Geheimnis, dass Bier eines der beliebten Getränke der Welt ist. Es schmeckt gut, macht gute Laune und besitzt eine grenzenlose Vielfalt. Und inzwischen muss man auch gar nicht mehr in eine Kneipe gehen, um ein kühles, frischgezapftes Bier zu genießen. Denn mit einer „Bierzapfanlage“ gibt’s den großartigen Geschmack auch für zuhause.
Wie funktioniert eine Bierzapfanlage?
Die „Bierzapfanlage“ funktioniert mit Bier, das in Fässern gelagert wird, das heißt in Behältern, in denen er Inhalt unter Druck steht und die ein variables Fassungsvermögen von 2 bis 5 Litern haben können. In der „Bierzapfanlage“ befindet sich außerdem ein unter Druck stehendes Gas – in der Regel Kohlendioxid oder Kohlestickstoff -, dass die Aufgabe hat, das Bier in das Innere zu drücken, so dass es über die Zapfhähne ausgeschenkt werden kann.
Das Gerät muss ans Stromnetz angeschlossen werden und beginnt mit der Kühlung des Bierfasses, bis es die richtige Temperatur erreicht hat. Sobald diese erreicht ist, wird die Temperatur konstant gehalten. Nach etwa 20 bis 30 Minuten ist die Zapfanlage einsatzbereit und arbeitet, bis das Fass leer ist. Wenn nur noch Schaum aus dem Hahn kommt, dann sollte das Fass ausgetauscht werden. Um Bier zu zapfen, einfach das Glas unter den Zapfhahn stellen, der sich dann senkrecht nach unten bewegt. Es gibt verschiedene Modelle und Größen von „Bierzapfanlagen“. Welche genau, findet man hier.
Vorteile beim Kauf einer „Bierzapfanlage”
Mit einer „Bierzapfanlage“ kann man bequem zu Hause ein köstliches, erfrischendes Fassbier in ausreichender Menge genießen, ohne in die Kneipe gehen zu müssen. Auch der Geschmack wird außergewöhnlich sein, denn Bier vom Fass behält vom ersten bis zum letzten Glas die gleiche Konsistenz und Qualität. Wenn Sie eine Bierzapfanlage für Ihr Zuhause kaufen, können Sie nicht nur große Mengen kalten Fassbiers bequem aufbewahren, sondern auch Kosten sparen.
Ein weiterer Vorteil ist die geringere Umweltbelastung. „Bierzapfanlagen“ sind umweltfreundlich, da kein Verpackungsmüll anfällt. Je länger man Bierfässer verwendet, desto größer ist der Beitrag zum Umweltschutz. Man kann die gebrauchten Fässer ganz einfach in die Recyclingtonne werfen oder an den Händler zurückgeben.
Zudem lohnt sich die Anschaffung einer „Bierzapfanlage“, weil auch sie auch als Spender für andere Getränke wie Kombucha, Tee, Limonade, kohlensäurehaltiges Wasser oder sogar Cocktails dienen kann. Mit einem „Kegerator“ bekommt man das Getränk mit der perfekten Temperatur, in bester Qualität und mit perfekter Kohlensäure serviert.
ich wünsche Euch ein wunderschönes und vor allem genussvolles Weihnachtsfest mit köstlichen Speisen sowie besonderen Bieren. Lasst es Euch richtig gut gehen. Bleibt gesund!
Die Craftbier-Szene ist bekannt für Innovationen. So legten die Brauer von Bierol aus dem österreichischen Schwoich und TrueBrew aus München gerade ein India Pale Ale mit einer speziellen Hefe auf. Dabei handelt es sich um einen Hefestamm, der sogenannte Thiole produziert, die natürlicherweise in Hopfen oder etwa Trauben vorkommen und fruchtige Aromen erzeugen. In diesem 6,5-prozentigen „Thiolized IPA“ spielt das grüne Gold also ausnahmsweise mal keine Rolle.
In einem trüben Goldorange zeigt sich das Ale im Glas, getoppt ist es von einem feinporigen, cremefarbenen Schaum. Das Bier kitzelt die Nase mit weinigen, fruchtigen und würzigen Noten. So offenbaren sich im Duft Aromen von Stachelbeere, Cantaloupe-Melone, Grapefruit, gelben Steinfrüchten und Banane. Hinzu kommt ein Anklang von Brioche und etwas Pfeffrigem. Im Antrunk präsentiert sich das IPA mit einem weinigen Charakter, bis sich auf der Zunge eine sanfte Malzsüße in Kombination mit einer dezenten Säure sowie fruchtigen Noten von Birne, Stachelbeere, Melone, Zitrus und grüner Banane ausbreiten. Dazu gesellt sich ein Touch von Traubenmost. Das Finish gestaltet sich trocken, aber keineswegs bitter.
Fazit: Wow, das „Thiolized IPA“ ist ein Bier, mit dem man sich wegen seiner spannenden Vielschichtigkeit intensiv beschäftigen kann, das zugleich jedoch supersüffig rüberkommt. Das Aroma stellt mal ein ganz anderes Geschmackserlebnis dar. Ich bin gespannt, was es noch für Sude mit diesem speziellen Hefestrang geben wird.
P.S.: Wer mehr wissen will, der kann am Donnerstag, den 8.12.2022 ab 17 Uhr, ins TrueBrew in München zum Tap Takeover mit Bierol kommen.
Deutschland und Tschechien haben etwas gemein: Beide Nationen pflegen eine vielfältige und spannende Bierkultur mit vielen Geschichten rund um ihre Hopfen- und Gerstensäfte. Schon im vergangenen Jahr luden die tschechischen Zentren in München und Berlin in Kooperation mit der Botschaft der Tschechischen Republik und CzechTourism zu einem erfolgreichen Online-Tasting ein. Nun geht es in die zweite Runde.
Dieses Mal dreht sich alles um kräftige Winterbiere, und die Fragen: Was wird traditionell während der kalten Jahreszeit in Deutschland und Tschechien gebraut? Wie lassen sich Weihnachtsbiere von anderen saisonalen Biersorten unterscheiden? Welches Schmankerl passt am besten zu einem tschechischen „Ležák“ oder einem deutschen Bockbier? All das und noch viel mehr erzählt der tschechische Bierkenner und Rundfunkkorrespondent Filip Nerad gemeinsam mit dem preisgekrönten deutschen Brauer und Biersommelier Oliver Wesseloh aus Hamburg.
Die zweite deutsch-tschechische Entdeckungsreise findet am Mittwoch, den 7. Dezember um 18:30 Uhr, online via Zoom statt. Das Bierpaket mit sechs Winterbierspezialitäten gibt es für 14,90 Euro (zzgl. Versandkosten) im Onlineshop der Bierothek. Am besten frühzeitig bestellen, damit das Bier rechtzeitig ankommt. Enthalten sind auch einige Rezeptideen für zu Hause.
Den Link zur Verkostung gibt es hier unter kurzer Anmeldung. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, aber die Veranstaltung wird auf YouTube aufgezeichnet und veröffentlicht.