
Ich gebe gern zu, dass die dänischen Gypsy-Brewer von To Øl außerhalb Deutschlands zu meinen absoluten Favoriten zählen. Tobias Emil Jensen und Tore Gynther, die beiden Macher aus Kopenhagen, gelten schließlich mit ihren kompromisslosen Hopfensäften zu den kreativsten Machern der europäischen Craft-Bier-Szene.
Dass die Kopenhagener Brau-Truppe auch mit ihrem „Yeastus Christus“ wieder ein Bier mit ganz ungewöhnlichen Charakter gelungen ist, steht außer Frage. Ein Farmhouse IPA mit Gersten-, Weizenmalz und Haferflocken. Aber das Besondere daran ist, dass Yeastus mit Brettanomyces Hefe vergoren wurde, die diesem Ale eine genussvolle, etwas weinige Säure vermittelt.
Vielleicht sind es die skandinavischen Mittsommernächte, die diesem Ale einen so warmen Orange-Ton verleiht. Jedenfalls kenne ich dieses Licht von meinen Reisen jenseits des Polarkreises. In der Nase macht sich die Hefe bemerkbar, gepaart mit einem malzigen, grasigen und kräuterbetonten Duft-Mix. Auf der Zunge tanzen herb-fruchtige Aromen mit Anklängen von Zitrone und Passionsfrucht und Papaya. Im Hintergrund zeigt sich ein dezent malziger Geschmack, der die 7,4 Prozent Alkohol kaum bemerkbar macht. Trocken und leichte Bitterkeit im Abgang.
Fazit: Ein außergewöhnliches Bier, dessen Seele nicht Hopfen und Malz ist, sondern die Hefe. Dennoch: Für den durchschnittlichen Craft-Bier-Fan ein nicht leicht durchschaubarer Drink. Dieses Ale verlangt auch vom wahren Könner eine langsame Annäherung und ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit. Ich mag es!
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