Bekanntlich heißt es doch: „Das Auge isst und trinkt mit“. Stimmt! Kürzlich verkostete ich mit drei Kumpels das „El Patrón“ von Bierol aus Schwoich in Tirol. Von dem 8,2-prozentigen Starkbier waren die drei Münchner erst einmal abgeschreckt. Aber nicht von dem Etikett, sondern von der Bierfarbe. Sie beschrieben diese mit „Schlammbraun“. Ok, es schwammen auch noch einige Hefe- und Hopfenreste darin herum. Probiert haben sie das New England Imperial IPA dann aber doch – und waren begeistert.
Das „El Patrón“ duftet nach reifen Früchten wie Mango, Papaya und Maracuja – bei den mehr als acht Prozent auch etwas alkoholisch. Im Antrunk ähnelt diese Bierspezialität eher einem reifen Fruchtsaft. Das IPA kommt schön vollmundig mit einer zurückhaltenden Kohlensäure und mündet dann in eine kräftige Obstbombe. Auf der Zunge vereint sich eine dezente Malzsüße, die an Waldhonig erinnert, mit reifer Mango, Papaya und Maracuja. Dazu gesellen sich aber noch Zitrusfrüchte wie Pampelmuse und Blutorange. Im Finish zeigt das NEIPA eine ausbalancierte, aber deutlich wahrnehmbare Bittere. „El Patrón“ bleibt noch einige Zeit am Gaumen zurück.
Fazit: Abgesehen von der Farbe und den Rohstoffresten ist dieses Starkbier auf jeden Fall gelungen. So habe ich meinen Kumpels dieses Mal gezeigt, dass man sich nicht immer von der Optik beeinflussen lassen sollte. Sie waren schließlich vom Duft und Geschmack genauso begeistert wie ich. Ein wirklich hocharomatisches und kräftiges New England IPA jetzt für den Herbst.
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