Oliver Schmökel und Ricky Nagel verliebten sich auf Reisen an die Ostküste der USA in die Biervielfalt der dortigen Brauer. Die Eishockey-Fans vom Timmendorfer Strand fliegen regelmäßig über den Atlantik, um ihr Lieblingsteam, die Boston Bruins, im Stadion anzufeuern. Zum Sport gehör auch Bier: „Wir waren sofort begeistert von den intensiv fruchtigen IPA’s, den hopfig grasigen Pale Ales und saisonalen Spezialitäten“, schwärmen Olli und Ricky. Von der Bierlust getrieben, begannen die beiden Kumpels mit Heimbrauen, Olli wurde dann Biersommelier und jetzt stehen ihre ersten beiden Sude unter dem Label Sudden Death Brewing tatsächlich in den Regalen ausgewählter Shops.
Der Name? Natürlich mit Eishockey verbunden: Sudden Death (engl.: plötzlicher Tod) sagt man für die Spielentscheidung durch das erste gefallene Tor in einer Verlängerung – der angeblich spannendste Moment eines Matchs. Und genau so mitreißend sind auch die Biere von Olli und Ricky. Ich hatte zuerst das East Coast Pale Ale namens „Tough Guy Ale“ mit 5,9 Prozent im Glas. In einem Orangeton leuchtet der „harte Kerl“, getoppt von cremigem Schaum. Gebraut ist das Ale mit fünf Hopfensorten: Magnum, East Kent Goldings, Cascade, Centennial und Chinook. So duftet es nach gelben Steinfrüchten wie Pfirsich und Aprikose. Auch am Gaumen dominiert das Steinobst, dazu kommt noch eine grasige Note und etwas Grapefruit. Das Craft schmeckt frisch und hat eine gute Trinkbarkeit. Im Abgang zeigen sich etwas zurückhaltend die 40 Bittereinheiten. Also: Nicht nur ein Bier für harte Kerle!
Auch „The Jungle King“, ein Banana Split Style Porter mit sechs Prozent Alkohol, könnte die Gaumen von Genießerinnen erobern. Der espressobraune „Dschungelkönig“ betört mit einem Duft von Kakao und Zartbitterschokolade. Am Gaumen zeigt sich erst die Karamellsüße, bis eine zarte Säure sowie Aromen von Schokolade, Kaffee und Nuss durchdringen. Im Abgang überrascht dann noch ein Hauch Banane, der dem Porter wirklich einen zarten Anklang von Banana Split gibt.
Fazit: In Sudden Death Brewing steckt gutes Potential. Beide Biere haben ein tolles Aromaspektrum und eine hohe Trinkbarkeit. Vielleicht lässt sich noch etwas an der Harmonie der eingesetzten Rohstoffe feilen. Aber: weiter so!
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