Sudden Death Brewing: Ein echter Hero im Glas

Wenn ein Sud mit Mosaic-Hopfen gebraut ist, kann ich am Bierregal nur schwer vorbei gehen. So entdeckte ich kürzlich „Let me be your hero, baby” von Sudden Death Brewing. Das Team vom Timmendorfer Strand hat sich mit hopfenbetonten Bieren inzwischen einen echten Namen gemacht. Das siebenprozentige Hero-IPA stopften die Schleswig-Holsteiner sogar gleich doppelt mit der US-Hopfensorte. Kennzeichnung dafür: „DDH“, was ausgeschrieben bloß Double Dry Hopped bedeutet.

Kein Wunder also, dass sich das orangefarbene Ale in der Nase schon wie ein tropischer Saft aus Maracuja, Mango und Papaya präsentiert. Auf der Zunge zeigt sich das Bier vollmundig mit würzigen und hopfigen Noten. Dazu gesellen sich Aromen von reifen Tropenfrüchten. Im Finish entpuppt sich noch eine leichte und angenehme Herbe.

Fazit: Auch dieses IPA bestätigt mir wieder, was Mosaic doch für ein toller Hopfen ist. Das Bier ist schön ausbalanciert und ein echter Hero im Glas. Passt sicher gut zu gereiftem Cheddar-Käse oder scharfen Asia-Gerichten.

Sudden Death Brewing: Ein echter Hero im Glas

Craft-Bier des Monats: „Hit me with a Brick“ – Mango-Milchshake in IPA-Tarnung

Hit me like a Brick

Mit seinen unzähligen Variationen gilt India Pale Ale heute als einer der facettenreichsten Bierstiele weltweit. In der langen Kette von Interpretationen – vom ursprünglich englischen Typ bis hin zum West Coast IPA – werden jetzt auch immer häufiger sogenannte Milkshake IPAs aufgelegt. Einen ziemlich coolen Vertreter davon haben die Brauer von Buddelship aus Hamburg und Sudden Death Brewing vom Timmendorfer Strand jetzt gemeinsam auf den Markt gebracht – allerdings nur in limitierter Auflage. Der 5,7-prozentige Kollaborationssud der Nordlichter heißt „Hit me with a Brick“ und ist gebraut mit Laktose und Mango. Eine besondere Hefe namens „London Fog“ und die Hopfensorten Amarillo, Mosaic, Citra und Eukuanot geben dem IPA ein sommerliches Aroma.

  • Brauerei: Buddelship und Sudden Death Brewing
  • Herkunft: Deutschland
  • Bierstil: Milkshake IPA
  • Alkoholgehalt: 5,7 Prozent
  • Farbe: Sonnengelb
  • Schaum: feinporig, cremig
  • Hopfen: Amarillo, gestopft mit Mosaic, Citra und Eukuanot
  • Hefe: London Fog
  • Sonstige Zutaten: Laktose, Mango

Schon beim Einschenken geht im Glas eine nordische Sonne auf. Das Milkshake IPA leuchtet mir in einem wohligen Gelbton mit dezentem Orange-Touch milchig-trüb entgegen. Eine schneeweiße, feinporige und cremige Schaumkrone liegt wie ein Eisberg obendrauf. Sehr appetitlich! In die Nase strömen schon milchige Noten der Laktose, gepaart mit Mango und tropischen Fruchttönen vom Hopfen. Allein vom Duft bekomme ich schon richtig Lust auf dieses Ale. Vollmundig und frisch zeigt sich der Antrunk und feuert sofort Mango-Milchshake-Aromen auf die Zunge. Im Finish scheinen komplimentierend noch dezente würzige Töne und eine sanfte Herbe vom Hopfen durch.

Fazit: Wow! Eine wirklich tolle Kombination aus der Laktose, Mango und den fruchtigen Hopfensorten. Die Stilbeschreibung ist vollends getroffen. Und auch wenn ich die erste Flasche zwar als kostenfreie Probe erhalten haben, scheue ich mich nicht, rund vier Euro für dieses hervorragende Bier auszugeben. Dieser Trunk fließt direkt ins Herz. Habe direkt nach der Verkostung nachbestellt. Es lohnt sich wirklich, dieses fruchtig-frische Milkshake IPA mal zu probieren.

Sudden Death Brewing: Schlanker Fruchtmix

20180619_130455Sommer, Sonne, Durst: Was gibt es schöneres als an heißen Tagen ein leichtes, aber fruchtiges Bier zu genießen? Genau richtig war gerade das 4-prozentige Session IPA „Juice Willis” von Sudden Death Brewing vom Timmendorfer Strand zu Spargel in einer Kräutersauce. Gebraut haben die Nordlichter das Bier mit speziellen Gersten- und Weizenmalz, Haferflocken sowie Ale-Hefe. Für das Aroma packten sie vier fruchtige Hopfensorten dazu: Ekuanot, Azacca, Denali, El Dorado.

Das sonnengelbe, trübe IPA hat eine schneeweiße, stabile Schaumkrone, die das Bier optisch schon mal sehr attraktiv gestaltet. Es duftet fruchtig-frisch nach Birne sowie tropischen Früchten wie Maracuja, Ananas und Mango. Am Gaumen zeigt sich das Session IPA schön schlank mit einem hefigen Anklang, der dann von den Hopfennoten dominiert wird. Im Finish präsentiert sich noch eine gewisse Herbe mit 33 Bittereinheiten.

Fazit: Ein schlankes, fruchtiges und erfrischendes Session IPA, bei dem mir allerdings etwas die Balance fehlt. Die Nase verspricht mehr, als der Geschmack hält. Auf der Zunge war die Hefenote etwas zu überladend, bis dann die Fruchtnoten der tollen Hopfensorten durchdringen. Dennoch war es zum Essen ein Genuss.

 

Sudden Death Brewing: Neuer Stoff nicht nur für harte Kerle

IMG_20170412_214500_874Oliver Schmökel und Ricky Nagel verliebten sich auf Reisen an die Ostküste der USA in die Biervielfalt der dortigen Brauer. Die Eishockey-Fans vom Timmendorfer Strand fliegen regelmäßig über den Atlantik, um ihr Lieblingsteam, die Boston Bruins, im Stadion anzufeuern. Zum Sport gehör auch Bier: „Wir waren sofort begeistert von den intensiv fruchtigen IPA’s, den hopfig grasigen Pale Ales und saisonalen Spezialitäten“, schwärmen Olli und Ricky. Von der Bierlust getrieben, begannen die beiden Kumpels mit Heimbrauen, Olli wurde dann Biersommelier und jetzt stehen ihre ersten beiden Sude unter dem Label Sudden Death Brewing tatsächlich in den Regalen ausgewählter Shops.

Der Name? Natürlich mit Eishockey verbunden: Sudden Death (engl.: plötzlicher Tod) sagt man für die Spielentscheidung durch das erste gefallene Tor in einer Verlängerung – der angeblich spannendste Moment eines Matchs. Und genau so mitreißend sind auch die Biere von Olli und Ricky. Ich hatte zuerst das East Coast Pale Ale namens „Tough Guy Ale“ mit 5,9 Prozent im Glas. In einem Orangeton leuchtet der „harte Kerl“, getoppt von cremigem Schaum. Gebraut ist das Ale mit fünf Hopfensorten: Magnum, East Kent Goldings, Cascade, Centennial und Chinook. So duftet es nach gelben Steinfrüchten wie Pfirsich und Aprikose. Auch am Gaumen dominiert das Steinobst, dazu kommt noch eine grasige Note und etwas Grapefruit. Das Craft schmeckt frisch und hat eine gute Trinkbarkeit. Im Abgang zeigen sich etwas zurückhaltend die 40 Bittereinheiten. Also: Nicht nur ein Bier für harte Kerle!

20170412_162751Auch „The Jungle King“, ein Banana Split Style Porter mit sechs Prozent Alkohol, könnte die Gaumen von Genießerinnen erobern. Der espressobraune „Dschungelkönig“ betört mit einem Duft von Kakao und Zartbitterschokolade. Am Gaumen zeigt sich erst die Karamellsüße, bis eine zarte Säure sowie Aromen von Schokolade, Kaffee und Nuss durchdringen. Im Abgang überrascht dann noch ein Hauch Banane, der dem Porter wirklich einen zarten Anklang von Banana Split gibt.

Fazit: In Sudden Death Brewing steckt gutes Potential. Beide Biere haben ein tolles Aromaspektrum und eine hohe Trinkbarkeit. Vielleicht lässt sich noch etwas an der Harmonie der eingesetzten Rohstoffe feilen. Aber: weiter so!