
Foto: Patrick Albertini

Der Traum von einer eigenen Brauerei wurde für vier Berliner endlich wahr. Ende September eröffneten Sebastian Mergel, André Schleypen und Julian Schmidt mit weiblicher Unterstützung von Sanni Penack die „Bierfabrik“ im Stadtviertel Marzahn. Der Standort des Startups vermittelt viel Geschichte: Das historische Gelände der Alten Börse diente früher auch mal als Viehhandels- und Militärparadeplatz.
Als ich vergangene Woche kurz vor Feierabend in der Bierfabrik vorbeischaute, beluden André und Julian den Transportwagen mit Bier für eine anstehende Party, während Sebastian und Sanni gerade Flaschen mit Pale Ale Etiketten bekleben. „Bei uns ist eben alles handgemacht“, lacht Sebastian und rollt eine weitere Flasche in seiner Hand.
Vor gar nicht allzu langer Zeit waren die Abläufe noch etwas komplizierter. Anfangs brauten die Berliner mit Eimern in einer WG-Küche und zogen eigenen Hopfen auf Julians Balkon. Das Bier schmeckte und die Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis wurde immer größer. Also musste mehr gebraut werden. Zunächst zog das Berliner Craft-Team als Gypsy-Brewer unter dem Kampfnamen „Beer4Wedding“ durch die Hauptstadt. Inzwischen werden in ihrem nagelneuen 1000-Liter-Sudhaus ein- bis zweimal die Woche die Sude im großen Stil gezaubert – mit einer Lagerungsmöglichkeit in zwölf liegenden Tanks.

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Damit folgen sie dem Trend zu regionalen Bierspezialitäten. Die Berliner wollen eben Berliner Bier. Allein in der Hauptstadt geht es schon über rund 40 Kneipentresen. Ihre nächsten Ziele hat die Marzahn-Truppe bereits definiert: „Wir wollen unser Bier auch an Leute bringen, die nicht schon als echte Craft-Fans gelten“, erzählt Sebastian. Künftig soll der Sud der Bierfabrik auch international angeboten werden. Und: Im kommenden Jahr wollen die Bierfabrikanten die Fassreifung stärker forcieren und auch eine Single-Hop-Serie produzieren.

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