Pale 31: Wahnsinn aus Karamell und Mango

Prickelnde Fruchtnuancen mit leicht bitterem Abgang machen das Pale 31 der Firestone Walker Brewery zu einem köstlichen Erlebnis. Vor allem für Frauen könnte das ein echtes Lieblingsbier sein.

Foto: Mareike Hasenbeck

Brauerei

Gutes Bier muss nicht immer aus alten traditionellen Brauereien kommen. Das beweisen die Gründer der Firestone Walker Brewery in Paso Robles, Californien. David Walker und Adam Firestone zogen die Brauerei 1996 auf. Von da an begann für die beiden Pioniere ein einzigartiger Aufstieg. Die beiden Amerikaner haben mit Matthew Brynildson mittlerweile einen der besten amerikanischen Braumeister unter Vertrag.

Typisch für die Firestone Walker Brewery sind die Pale Ales mit ihren starken Hopfen-, Holz- und Whiskeyaromen. Einige der Biere lagern die Brauer in Eichenfässern, die unter dem „Firestone-Union-Patent“ vertrieben werden. Für die dunklen Bierspezialitäten nutzt die Firestone Walker Brewery sogar Bourbon-Fässer.

Wie gut die Biere der Firestone Walker Brewery sind hat sich auch wieder beim World Beer Cup 2012 gezeigt. Die Brauerei wurde zur besten „Mid-Size Brewing Company“ der Welt gewählt.

Charakteristika

Pale 31 wird auf traditionelle Art gebraut und gehört in die Kategorie der Pale Ales. Diese Sorte wurde Anfang des 18. Jahrhunderts in England für die indischen Kronkolonien hergestellt. Um die lange Seefahrt zu überstehen, wurde es mit einer hohen Stammwürze eingebraut und zusätzlich mit einer großen Menge an Hopfen versetzt.

Mit moderaten 4,8 Prozent Alkoholgehalt ist es eher eine schlanke Köstlichkeit. Dahinter verbirgt sich eine Komposition aus vier Gerstenmalzarten (Pilsener Malz, helles Malz der Sorte Maris Otter, Münchner Malz, Caramelmalz) und vier Hopfensorten (Fuggle, Cascade, Centennial, Chinook). Firestone verwendet für die Lagerung Fässer aus amerikanischer Eiche.

Für das Firestone Walker Pale 31 werden ausschließlich die besten Hopfensorten aus dem Nordwesten der USA verwendet. Das Pale 31 ist ein Cuvée, also ein Mix aus herkömmlich gebrauten Bieren und Bieren die nach der sogenannten „Firestone-Union-Methode“ gebraut werden. Dabei wird das aus dem Eichenfass schäumende Bier wieder aufgefangen und zurück ins Fass gefüllt. Dadurch wird eine besonders aktive Hefe gewonnen, die für den einzigartigen Geschmack des Pale 31 verantwortlich ist.

Alkohol: 4,8%

Stammwürze: nicht bekannt

Farbe (EBC): 6,5

Bitterkeit (EBU): 38

Trinktemperatur: 8-10° C

Degustationsnotizen

Pale 31 ist der pure Wahnsinn: Das Bier duftet intensiv nach Mango und etwas nach Karamell. Das Bier präsentiert sich in feinem Goldgelb. Hält man das Glas ins Licht, scheint es, als würde darin die Sonne aufgehen. Im Geschmack zeigt sich eine starke Fruchtnuance von Mandarine oder Pampelmuse mit einem Hauch von Bourbonvanille. Manche wollen sogar Jasmin-Noten erkennen. Im Abgang sind leichte Bitternoten wahrzunehmen. Das Pale 31 gilt eigentlich als Sommerbier. Ich habe es allerdings beim letzten Sonntagsessen, einem französischen Entencasoulet, getestet – es hat wunderbar gepasst. Also – je nach Speiseplan – ist es auch optimal im Winter zu genießen.

Das Firestone-Produkt ist ein gutes Einsteigerbier für Leute, die sich den Indian Pale Ales bedächtig nähern wollen. Bei einem Alkoholgehalt von 4,8 Prozent mit rund drei Euro bei 0,33 Liter vielleicht etwas zu teuer. Aber hier sollte man bedenken, dass es wirklich die besten Rohstoffe enthält – und die sind nun mal nicht ganz billig. Wer den geringen Alkoholgehalt beklagt, dem lässt sich entgegenhalten, dass es sich hier um ein Bier handelt, was man problemlos auch mal zwischendurch gegen den Durst genießen kann. Gerade wegen seines schlanken Charakters und seinen wundervollen Fruchtnuancen gehört das Pale 31 zu meinen Lieblingsbieren. Nicht umsonst ist es Goldsieger des World Beer Cups 2012.

4 Gedanken zu “Pale 31: Wahnsinn aus Karamell und Mango

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