Covid-19 trifft auch die Craft-Bierbranche hart. Mit Kurzinterviews möchte ich die Community auf dem Laufenden halten, was bei Brauern, Biersommeliers, Händlern, Gastronomen und Bloggern derzeit passiert und wie all diese tollen Menschen mit dem Virus-Wahnsinn umgehen. Heute ging meine Mail an Dario Stieren von der Munich Brew Mafia aus München.

Hallo Dario, wie wirkt sich die Corona-Krise auf Euer Tagesgeschäft aus?
Da wir sehr gerne und häufig mit unseren Bierfreunden, unserer Familia feiern sind wir gerade sehr einsam ohne diese Feste und Veranstaltungen. Natürlich wirken sich die Einschränkungen auch auf unseren Verkauf aus. Als kleine Brauerei haben wir aber den Vorteil, dass wir flexibel auf den Markt reagieren können. Eine neue Webpage mit Onlineshop sowie Heimlieferdienst steht bereits und wir sind froh um jeden, der uns – sicher von zu Hause – unterstützt. Getränkemärkte, Fachgeschäfte und Einzelhandel haben weiter geöffnet und sind für euch im Einsatz. Wichtig ist, dass man seine regionale Vielfalt unterstützt, damit diese auch nach der Krise noch besteht.
Welche Probleme entstehen durch die Schließung der Bars, Taprooms und Restaurants?
Bier ist ein geselliges Getränk, das gern in der Runde getrunken wird. Dafür sind unsere Wirte da, die Gastlichkeit und Gemütlichkeit vermitteln. Wir hoffen doch sehr, dass alle unsere Bars, die so mutig waren Craft-Bier ins Sortiment aufzunehmen, diese schwere Zeit überstehen und wir dort gemeinsam wieder gutes Bier genießen können. Es gibt Projekte zur Unterstützung der Gastronomen und Gutscheinverkäufe, bei denen man seine Stammkneipe und Restaurants unterstützen kann. Schön, dass schon viele diese Angebote wahrgenommen haben.
Jede Krise hat Sieger und Verlierer. Was lernen wir aus der jetzigen Situation?
Zusammenhalten ist wohl das Wichtigste, was wir aktuell lernen können. Auch wer nicht direkt betroffen ist, sollte solidarisch sein. Das kann heißen: zeigen von Mitgefühl für unsere systemrelevanten Arbeitsbienen, Verzicht auf viele Dinge, Hilfe in unserer Landwirtschaft (HOPFEN!!!) oder die Unterstützung seiner regionalen Brauereien. Jeder kann irgendwas beitragen und später sagen: Wir haben‘s gemeinsam geschafft!
Wie sieht der Craft-Biermarkt nach Covid-19 aus?
Na, wir hoffen, dass es munter weiter geht.