Corona-Krise: Wie geht es der Munich Brew Mafia?

Covid-19 trifft auch die Craft-Bierbranche hart. Mit Kurzinterviews möchte ich die Community auf dem Laufenden halten, was bei Brauern, Biersommeliers, Händlern, Gastronomen und Bloggern derzeit passiert und wie all diese tollen Menschen mit dem Virus-Wahnsinn umgehen. Heute ging meine Mail an Dario Stieren von der Munich Brew Mafia aus München.

Niklas, Alex und Dario von der Munich Brew Mafia. Credit: Erik Bohr

Hallo Dario, wie wirkt sich die Corona-Krise auf Euer Tagesgeschäft aus?

Da wir sehr gerne und häufig mit unseren Bierfreunden, unserer Familia feiern sind wir gerade sehr einsam ohne diese Feste und Veranstaltungen. Natürlich wirken sich die Einschränkungen auch auf unseren Verkauf aus. Als kleine Brauerei haben wir aber den Vorteil, dass wir flexibel auf den Markt reagieren können. Eine neue Webpage mit Onlineshop sowie Heimlieferdienst steht bereits und wir sind froh um jeden, der uns – sicher von zu Hause – unterstützt. Getränkemärkte, Fachgeschäfte und Einzelhandel haben weiter geöffnet und sind für euch im Einsatz. Wichtig ist, dass man seine regionale Vielfalt unterstützt, damit diese auch nach der Krise noch besteht.

Welche Probleme entstehen durch die Schließung der Bars, Taprooms und Restaurants?

Bier ist ein geselliges Getränk, das gern in der Runde getrunken wird. Dafür sind unsere Wirte da, die Gastlichkeit und Gemütlichkeit vermitteln. Wir hoffen doch sehr, dass alle unsere Bars, die so mutig waren Craft-Bier ins Sortiment aufzunehmen, diese schwere Zeit überstehen und wir dort gemeinsam wieder gutes Bier genießen können. Es gibt Projekte zur Unterstützung der Gastronomen und Gutscheinverkäufe, bei denen man seine Stammkneipe und Restaurants unterstützen kann. Schön, dass schon viele diese Angebote wahrgenommen haben.

Jede Krise hat Sieger und Verlierer. Was lernen wir aus der jetzigen Situation?

Zusammenhalten ist wohl das Wichtigste, was wir aktuell lernen können. Auch wer nicht direkt betroffen ist, sollte solidarisch sein. Das kann heißen: zeigen von Mitgefühl für unsere systemrelevanten Arbeitsbienen, Verzicht auf viele Dinge, Hilfe in unserer Landwirtschaft (HOPFEN!!!) oder die Unterstützung seiner regionalen Brauereien. Jeder kann irgendwas beitragen und später sagen: Wir haben‘s gemeinsam geschafft!

Wie sieht der Craft-Biermarkt nach Covid-19 aus?

Na, wir hoffen, dass es munter weiter geht.

Munich Brew Mafia: Scharfes Hopfengeschoss

Etikettendesign by Elena Hasenbeck

Die Munich Brew Mafia aus der bayerischen Hauptstadt macht mit ihrem Double India Pale Ale „Schießprügel“ ihrem Namen wieder mal alle Ehre. Das achtprozentige Ale hopfte das Team um Dario Stieren ordentlich mit den Sorten Callista, Comet und einem neuen Zuchtstamm mit der Nummer 13/60, der noch gar nicht offiziell auf dem Markt ist.

So schwimmt das kräftige IPA in einem Goldorangeton im Glas, ein feinporiger, cremefarbener Schaum liegt oben auf. In die Nase schießen sofort die Aromen des Hopfens: beerige Noten, gepaart mit Zitrusfrüchten und einem Hauch Dörrpflaume. Im Mundraum zeigt sich der „Schießprügel“ angenehm erfrischend mit moderater Kohlensäure und cremigem Körper. Auch hier dringt die urtypische Kraft des grünen Goldes durch. Es präsentiert sich ein rundes Geschmacksbild aus Erdbeeren, Zitrus und einem zarten Anklang von Minze, dass ein harmonisches Malzbett untermauert. Im Finish verabschiedet sich das Double IPA mit einer deutlichen, aber keinesfalls kratzigen Bittere.

Fazit: Ein tolles Double IPA, in dem nicht die typischen Tropiknoten dominieren, sondern bei dem ein schmackhaftes Aromaspiel von roten Beeren geschmacksgebend ist. Allerdings ist beim Genuss dieses umdrehungsstarken Bieres durchaus Vorsicht geboten, da sich die acht Prozent geschickt im Hintergrund verstecken. Ich freue mich jedenfalls schon auf die zweite Flasche, die noch im Kühlschrank schlummert.

Munich Brew Mafia: Kaiserlicher Sud mit französischem Hopfen

Der Trend hält sich hartnäckig, dass Craft-Brauer traditionelle Bierstile modern interpretieren. Gut so! Gestern hatte ich zum Grillen das neue Weißbier der Munich Brew Mafia im Glas. Das fünfprozentige „Barbarossa“ braute das Team um Dario Stieren mit dem speziellen französischen Hopfen namens Barbe-Rouge.

In einem attraktiven Rotbraun präsentiert sich das obergärige Bier im Glas. Ein weißer, feinporiger und fast schon sahniger Schaum vollendet die Optik. „Barbarossa“ duftet nicht im klassischen Weißbierstil nach Banane oder Nelke, sondern feinmalzig, floral, etwas holzig und nach roten Beeren. Auf der Zunge breitet sich der Münchner Trunk vollmundig aus und überrascht auch hier mit fruchtigen Noten von Himbeere, rote Johannisbeere und Erdbeere. Eine zarte Säure lässt das Bier angenehm frisch wirken. Im Nachgang spielt sogar noch eine sanfte Herbe mit.

Fazit: An diesem Weißbier hätte sich bestimmt auch der Namensgeber, der rotbärtige Kaiser Barbarossa, der ein begeisterter Biertrinker war, seine Freude gehabt. Für mich ist der Sud ein schönes Beispiel, wie dieser spannende Hopfen aus Frankreich auch das Aromaspiel eines Weißbiers angenehm ergänzen kann. Hat zum gegrillten Fisch übrigens sehr gut gepasst.

Munich Brew Mafia: Wärmflasche für Kapitäne 

Vorsicht, die Brew Mafia schießt wieder scharf: Gerade erst legten die Münchner ihr neues Imperial Stout namens „El Capitano“ vor, das zur Vollendung im Jamaica Rumfass schlummerte. Das nachtschwarze Hammerbier legt ordentliche zwölf Prozent vor und ist mit dem französischen Hopfen Barbe Rouge gebraut.

In die Nase strömen sofort Aromen vom Holzfass, die sich mit Zartbitter-, Rum- sowie Kirschnoten und einem sahnigen Touch vereinen. Auf der Zunge zeigt sich erst eine leichte Alkoholschärfe, bis sich Anklänge von Holz, dunkler Schokolade und Filterkaffee bemerkbar machen. Schließlich lässt sich noch ein Hauch Zitrus vom eingesetzten Hopfen wahrnehmen. Das Mundgefühl präsentiert sich cremig-weich. Im Finish verabschiedet sich das kräftige Stout knochentrocken mit röstig-malzigem Charakter.

Fazit: Dieses Bier ist definitiv eine flüssige Wärmflasche. Wer es stark mag, bekommt mit „El Capitano“ eine komplexe, runde und nicht zu überladene Spezialität. Aber: Unbedingt etwas wärmer trinken, damit sich das ganze Aromaspiel ausbreiten kann. Guter Schuss, liebe Brew Mafia.

Munich Brew Mafia: Wärmflasche für Kapitäne

Munich Brew Mafia: Harakiri im Gangster-Paradies

20180806_142841Der Sommer ist in vollem Gange und die meisten Craft-Bierliebhaber wohl permanent auf der Suche nach aromatischen, aber nicht zu kräftigen Erfrischungen. Kürzlich hatte ich die beiden neuen Biere der Munich Brew Mafia im Glas, die ich beide bei den heißen Temperaturen „wärmstens“ empfehlen kann.

IMG_20180710_215239_864Für alle, die sich eher einen schlanken Alkoholgehalt in der aktuellen Hitzeperiode wünschen, eignet sich das Session IPA „Gangsters Paradies“ mit 4,5 Umdrehungen. Braumeister Dario Stieren und sein Team aromatisierten das goldfarbene Bier mit drei fruchtigen Hopfensorten: Mosaic, Azacca und Chinook. Die zeigen auch sofort ihre Qualitäten, wenn man die Nase über das Glas hält. Das Bier offenbart im Duft blumige und tropische Noten von Mango sowie Papaya. Der würzige Chinook bringt noch eine gewisse Piniennote mit. Auf der Zunge präsentiert sich das Session IPA mit einer feinen Rezenz und fruchtigen Aromen von Mango, Papaya und Zitrusfrüchten wie Grapefruit. Im Finish bleibt noch eine zarte, sehr angenehme Bittere mit blumig-harzigen Noten zurück.

IMG_20180617_141354_889Wer es zwar hopfig, aber weniger herb mag, der sollte mal das „Harakiri“ probieren. Das belgische Saison besitzt mit sechs Prozent Alkohol etwas mehr Power als das „Gangsters Paradies“, ist aber durch seine Spritzigkeit mindestens genauso erfrischend für den Sommer. Im „Harakiri“ sorgt der Hopfen Sorachi Ace für das Aromaspiel. Diese Sorte stammt ursprünglich aus Japan, wächst jetzt aber auch im bayerischen Anbaugebiet der Hallertau. Sowohl im Duft, als auch auf der Zunge präsentiert sich das goldgelbe Münchner Saison mit hefig-würzigen und fruchtigen Noten von Limone und Kokosnuss. Durch lange Gärung erzielte die Brau-Mafia einen schlanken und trockenen Abgang.

Fazit: Beide Biere überzeugen durch einen eigenen Charakter, der wohl niemand überfordern dürfte. Sowohl das Session IPA, als auch das Saison präsentieren sich elegant, erfrischend und fruchtaromatisch. Sowie bisher alle Sude der Munich Brew Mafia, kennzeichnen sich auch die neuen durch eine gewisse Süffigkeit. Gerade wegen der hohen Trinkbarkeit eignen sich die Biere als genüssliche Erfrischung für Craft-Profis, aber auch für Novizen, die sich mal an kreative Sorten wagen möchten.

Craft-Bier des Monats: „La Dolce Vita“ – Märzenbock mit voller Mosaic-Power

20180207_152959Es ist doch immer wieder spannend, wenn Brauer nicht nur mit Rohstoffkombinationen experimentieren, sondern auch Hybride aus verschiedenen Bierstilen entwickeln. So haben etwa die Macher der Munich Brew Mafia aus München und das Team von Varionica aus Zagreb gemeinsam einen bernsteinfarbenen Märzenbock namens „La Dolce Vita“ gezaubert – den die Brauer ordentlich mit Mosaic-Hopfen stopften.

  • Brauerei: Munich Brew Mafia und Varionica
  • Herkunft: Deutschland/Kroatien
  • Bierstil: Märzenbock
  • Alkoholgehalt: 6,7 Prozent
  • Stammwürze: 16,2 °P
  • Farbe: Bernstein
  • Schaum: feinporig, cremig
  • Hopfen: Mosaic
  • Bittereinheiten: 28 IBU

Ergebnis: Der 6,7-prozentige Märzenbock duftet karamellig und nach tropischen Früchten. Frisch und vollmundig gleitet das deutsch-kroatische Craft über die Lippen, bis es seine volle Aromapracht entfaltet. Hopfige Noten des Mosaic, der seine volle Power von reifen Tropenfrüchte wie Mango, Maracuja, Pampelmuse und Papaya präsentiert, paaren sich mit Malzkomponenten von Honig und Biskuit. Im Finish präsentiert sich abschließend noch eine zarte aber wahrnehmbare Bittere von 28 IBUs. Ein wirklich rundes und spannendes Produkt.

 

Partnerprogramm: Craft-Bier & Tapas in der Kocharena

beer-2435382_1920Dario Stieren von der Munich Brew Mafia lässt sich immer wieder neu inspirieren. Am kommenden Samstag gibt der Braumeister und Biersommelier zusammen mit einem Profikoch ein Tasting, in dem die beiden ausgewählte Biere aus aller Welt mit feinsten spanischen Tapas paaren. Dabei können Gäste einiges über das Thema Food Pairing im Zusammenhang mit neuen Hopfensäften lernen und nachvollziehen, warum genau diese Kombinationen besondere Geschmackserlebnisse versprechen. Teilnehmer dürfen sich auf ein köstliches 7-Gänge-Menü mit bekannten Klassikern aus der spanischen Küche, aber auch auf spannende Neuinterpretationen in der Symbiose von Bier und Food freuen. Zudem wird Dario ein exklusives Bier vorstellen, das kaum jemand kennt. Das Spektakel findet Samstag, den 21. Oktober um 18 Uhr in der Event-Location „München kocht“ in der Kazmairstrasse 28 statt.

Reservierungen an dario.stieren@brewmafia.de
Kosten: 99 Euro
Auch als Gutschein möglich!

PARTNERPROGRAMM: Craftbeer & Dinner

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Foto: Pixabay/Veex

Foodpairing mit Craft-Bier liegt derzeit im Trend. Immer mehr Biersommeliers und Foodies kombinieren Sauerbier, Pale Ale oder Stout mit Käse, Schokolade oder sogar Pizza. Den Kombinationen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es ist alles erlaubt was schmeckt. Dario Stieren, Braumeister, Biersommelier und Chef der Munich Brew Mafia aus München hat sich mit Köchin Feda Ahmad jetzt etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Am Freitag, den 22. September um 18 Uhr, paaren die beiden Münchner Genuss-Profis feinste Bierspezialitäten mit raffinierten Speisen aus der arabischen Küche. Das Spektakel findet in der Eventlocation „München kocht“ in der Kazmairstraße 28 nahe der Schwanthalerhöhe statt. Kosten pro Person liegen bei 99 Euro. „Das lohnt sich wirklich,“ verspricht Dario Stieren.

Anmelden kann man sich unter info@muenchenkocht.de
P.S.: Ich war auch schon mal bei einem Craft-Bier & Food-Pairing von Dario. Mehr dazu hier.

 

Top-Brauer: Munich Brew Mafia – Vierfachgehopftes Pils und Dekobier unter Wasser

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Niklas (links) und Dario von der Munich Brew Mafia in der Camba Old Factory. Foto: Eric Bohr

Dario Stieren und Niklas Zerhoch zählen mit ihrem Label „Munich Brew Mafia“ zu den spannendsten Newcomern der deutschen Craft-Bierszene. Neben vierfachgehopftem Pils verwöhnen die beiden Münchner die Gaumen der Feinschmecker auch mit rauchigem Dubbel, Hallertauer Blanc-Grünhopfenbier und fruchtigem Pale Ale namens „Golden Jail Ale“. Immer wieder tüftelt das Mafia-Duo an neuen Rezepten und Kollaborationssuden mit anderen namhaften Brauern. Ländergrenzen werden dabei gern überschritten und somit auch die Anerkennung international gesteigert. Dario und Niklas Biere sind kreativ, aber vor allem auch sehr gut trinkbar – deswegen gehören die beiden Vollblut-Bayern für mich zu den Top-Brauern der Republik.

Die Fragen beantwortete Braumeister Dario Stieren:

Dario, wann hast du dein erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?

Das ist nun fast sieben Jahre her. Es sollte ein Altbier werden, von dem mein Vater immer geschwärmt hat. Die Auswahl hier war spärlich. Versehentlich haben wir jedoch die doppelte Malzmenge eingemaischt. Das Resultat war ungeplant sehr stark, geschmacklich jedoch so gut, dass ich sofort das nächste Bier brauen wollte, ein Double-IPA.

Wie bist Du eigentlich auf den Namen „Munich Brew Mafia“ gekommen?

Die ersten zwei Teile sind dem Papagei-Syndrom eines Barkeepers zuzuordnen. Täglich durfte ich im Münchner Tap House verwirrten Biertrinkern aus aller Welt erklären, wo der Chiemsee liegt und, dass der Name unsrer regionalen, herausragenden Hausbrauerei „Camba“ und nicht „Cambia“, „Samba“ oder „Cambuia“ heißt. Warum das Menschen so schwerfallen kann, bleibt mir jedoch bis jetzt ein Rätsel. Daher die Ortsbezeichnung im Namen und ein Wort das direkt erklärt was wir machen: Brauen!

Der dritte Namensteil soll uns als Craft-Brauer identifizieren: Grenzlegales Brauen am Rande des Reinheitsgebotes, die Revolution aus dem Untergrund, Standards durchbrechen. Bevor es uns gab, hätte man unter den Suchbegriffen „München Brauerei Mafia“ eher – hier nicht namentlich erwähnten – sechs große Brauereien gefunden mit dem Vorwurf von Preisabsprachen etc. Das hat sich geändert: Jetzt kommen wir!!!

Was macht für Dich ein wirklich außergewöhnliches Bier aus?

Außergewöhnlich kann für mich jeder Bierstil sein – auch ein passioniert gebrautes, fehlerfreies Kellerbier aus Franken, das sich von anderen Bieren abhebt. Die Kunst steckt im Detail. Begeistern kann ich mich derzeit am meisten für kreative Neuinterpretationen. Wenn also ein Brauer die Grenzen der Style-Guidelines durchbricht und quasi einen neuen Stil erfindet. Ein Beispiel wäre das White-IPA: Ein Mix aus belgischem Weißbier und IPA. Wenn nun beide Bierstile klar zu erkennen bleiben und man sozusagen zwei Biere in einem kombiniert sensorisch erfassen kann, dann fasziniert mich das.

Welchen Biertyp trinkst Du am liebsten und warum?

Das kann man so nicht sagen, dafür liebe ich die Vielfalt zu sehr. Je nach Situation, Stimmung und natürlich auch Jahreszeit und Wetter, schöpfe ich gern aus dem Vollen bis es leer ist.

Besonders interessant finde ich die Kombination mit Essen: Wenn Aromen und Geschmäcker, Texturen und Mundgefühl sich zu einem raffinierten Ganzen fügen.

Was sind Deine Lieblingshopfensorten?

Es gibt so viele tolle Hopfen….Das Beste ist eigentlich, dass auch hier durch die stets wachsende Vielfalt dem Brauer keine Grenzen mehr gesetzt werden. Jedes Jahr laufe ich mit funkelnden Augen über die Brauer-Fachmessen und erfreue mich über die neuen Züchtungen. Das Highlight des Jahres ist trotzdem noch der direkte Kontakt zu unseren Hopfenbauern. Die halten mich fast für verrückt, wenn ich bei der Ernte grinsend knietief in den Dolden stehe und riesige Säcke für mein Grünhopfenbier abhole.

Welche Eigenschaften zeichnen Deiner Meinung nach einen richtig guten Craft-Brauer aus?

Produktion mit Leidenschaft, Liebe fürs Produkt, sich ständig weiterentwickeln, Kreativität, Wissen aufsaugen, Improvisationstalent und Frustrationstoleranz, wenn’s anders läuft als geplant. Am meisten aber eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung. Und: ein Hauch von Wahnsinn.

Was war das schrägste Bier, das Du jemals getrunken hast?

Schräge Biere vom Stil her gab‘s viele. So wie etwa das amerikanische „Beard Beer“ mit Hefe aus dem Bart des Brauers. Ziemlich schräg war auch ein sogenanntes Dekobier (das ist ein Bier das man nach einem Tauchgang trinkt), dass ich mit einem ägyptischen Tauchguide noch unter Wasser – damit ihn keiner dabei erwischt – getrunken habe. Unter (Salz-)Wasser Bier zu trinken ist schwerer als zunächst vermutet.

An welchem Ort der Welt würdest Du mit Deinem besten Freund gern ein Bier trinken?

Eines schönen Tages in der eigenen Brauerei…

Und was hast Du als nächstes vor?

Nur ein Stichwort: Untergärig.