Corona-Krise: Wie geht es Yankee & Kraut?

Covid-19 trifft auch die Craft-Bierbranche hart. Mit Kurzinterviews möchte ich die Community auf dem Laufenden halten, was bei Brauern, Biersommeliers, Händlern, Gastronomen und Bloggern derzeit passiert und wie all diese tollen Menschen mit dem Virus-Wahnsinn umgehen. Heute ging meine Mail an Max Senner von Yankee & Kraut aus Ingolstadt.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Euer Tagesgeschäft aus?

Katastrophal! Unsere Schnittstellen zum Endverbraucher sind zum Großteil Gastronomen und spezialisierte Einzelhändler. Da fehlen uns die, die wir direkt beliefern und natürlich haben auch die Großhändler momentan wenig Interesse, Bier abzuholen. Umso mehr freuen wir uns über jeden, der noch durchhält und uns hilft, unser Bier an den Mann zu bringen. Außerdem haben wir seit Mittwoch einen noch recht improvisierten Onlineversand aufgebaut, der zum Glück bisher super angenommen wird.

Welche Probleme entstehen durch die Schließung der Bars, Taprooms und Restaurants?

Wie schon angesprochen, fehlen viele unserer wichtigsten Kunden und eben nicht nur uns, sondern auch unseren Händlern. Und davon mal ganz abgesehen, wäre es schon schön, mal wieder einen Abend am Tresen zu verbringen. 

Jede Krise hat Sieger und Verlierer. Was lernen wir aus der jetzigen Situation?

Ich glaube, wirkliche Sieger sind in der aktuellen Krise rar gesät. Gewonnen hat am ehesten noch jeder, der es mit Kreativität und Einsatzwillen schafft, das Gröbste abzufedern. Außerdem zahlt sich jetzt für viele aus, dass sie sich um ihren regionalen Markt bemüht haben. Das sind die Leute momentan bereit zurückzuzahlen. Stichwort „support your local business“. Und das ist vielleicht schon etwas, das man mitnehmen kann, auch für danach.

Wie sieht der Craft-Biermarkt nach Covid-19 aus?

Das ist im Moment noch nicht wirklich abzusehen. Sollten wir tatsächlich Anfang Mai ins normale Leben zurückkehren können, wird sich der Schaden wohl einigermaßen in Grenzen halten. Nachdem die Stimmung auf dem deutschen Craft-Biermarkt aber schon davor recht ernüchternd war, ist auch durchaus möglich, dass die Corona-Krise, die von vielen vorhergesagte Konsolidierung auf dem Markt enorm beschleunigt. Vor allem, falls sich Ausgangsbeschränkungen und Co. noch bis in den Sommer oder sogar Herbst hinziehen sollten. 

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