Garage Beer Co.: Katalanisch-amerikanische Sudpower

In Barcelona tobt eine spannende Craft-Bierszene. Vor zwei Jahren war ich in der Hauptstadt von Katalonien und habe mich mal ein bisschen umgesehen, was es dort für coole Brauereien gibt. Unter meinen Favoriten landete der Brewpub von Garage Beer, eine richtig coole Bar inmitten des Universitätsviertels. Diese Biere konnte man in Deutschland bislang nicht kaufen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass man einige Sorten der Spanier nun auch endlich bei uns bekommt. Drei Biere, die jeweils als Gemeinschaftssud gebraut wurden, möchte ich euch gern vorstellen.

Beim „Dark Times & Difficult Places“ handelt es sich um eine Berliner Weiße, die mit Laktose, Birnen und schwarzen Johannisbeeren gebraut ist. Das Bier brauten die Spanier in Kollaboration mit der US-amerikanischen Brauerei J. Wakefield aus Miami. Allein die Farbe ist schon einzigartig. In einem verführerischen Himbeerrot strahlt das Sauerbier durchs Glas wie ein Sonnenuntergang in Andalusien. Einen stabilen Schaum hat es zwar nicht unbedingt, darauf kann man aber notfalls gern verzichten. Was vor allem für wärmere Regionen punktet:  Die 6,5-prozentige Weiße erfrischt, duftet und schmeckt säuerlich mit einem Hauch Beeren.

Das „Left Saigon“ dagegen ist ein New England Session IPA mit schlanken 4,8 Umdrehungen. Dieses Bier hat das Garage-Team gleich mit zwei Brauereien entwickelt. Mit am Sudkessel standen die Brauer von Civil Society aus Florida und 3 Stars Brewing aus Washington. Gehopft haben die Kreativköpfe den sonnengelben Sud mit Mosaic, Simcoe und Amarillo – und das nicht zu gering. In die Nase strömt ein tropischer Duft von Maracuja und reifer Mango, der von einer gewissen Würze begleitet wird. Auf der Zunge präsentiert sich das Session IPA prickelnd-frisch mit leichtem Körper. Auch hier zeigen sich die fruchtigen Noten des Hopfens. Im Finish verabschiedet sich das Leichtbier ganz schön bitter.

Von den drei Suden ist das „That Chihuahua“ mit acht Prozent am kräftigsten. Für das gelborangefarbene Double IPA holten sich die Katalanen die US-Brauerei Barrier mit ins Boot. Auch hier verwendeten die Macher wieder drei hocharomatische Hopfensorten: Mosaic, Palisade und Bru-1. Das Ale duftet süßlich, grasig und überwiegend nach Ananas. Auch auf der Zunge präsentiert sich eine deutliche Süße mit einem vollmundigen Körper. Hinzu kommen tropische Aromen und Zitrusfrüchte. Eine angenehme Herbe rundet das Double IPA ab.

Fazit: Das sind wirklich drei spannende und grundverschiedene Sude. Bei der Weiße hätte ich allerdings ein bisschen mehr Aroma von den eingesetzten Früchten erwartet. Vor allem die Birnen sind nur sehr schwer im Geschmack zu entdecken. Das Session IPA zeigt sich typisch leicht mit zartem Aroma, während das Double IPA dagegen eher wuchtig auftritt. Biere, die auf jeden Fall einen Genuss wert sind, aber für knapp acht Euro pro Dose nicht unbedingt als Dauergäste in meinen Kühlschrank auftauchen müssen. Aber: probiert selbst!

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