Diese Craft-Marke ist in der Republik noch völlig unbekannt. Dafür fließt das New England IPA (NEIPA) namens „A quick one while she’s away“ von Fuerst Wiacek schon vom Hahn in der Mikkeller-Bar in Reykjavik. Als ich kürzlich Enzo Frauenschuh von Frau Gruber Craftbrewing bei der Camba Old Factory in Gundelfingen besuchte, lernte ich die beiden Macher Lukasz Wiacek und Georg Fürst flüchtig kennen, als sie gerade an einem neuen Sud tüftelten. Die beiden Berliner schickten mir gleich eine Kostprobe.
Die beiden Gypsys sind keine ausgebildeten Brauer. Wiacek reiste allerdings durch die Welt um das Brauhandwerk während verschiedene Praktika in ungewöhnlichen Craft-Stätten zu lernen. Darunter war eine Micro-Brauerei in Jordanien, Põhjala in Tallin, Beavertown in London und Boneyard in Oregon. Eigentlich ist der Berliner studierter Web-Entwickler und eigentlich wollten die beiden Hobbybrauer vor allem Whisky brennen. Ihr Bier funktionierte aber besser. So brauten Wiacek und Fürst erst mal 1.700 Liter und verkaufen ihren Sud in angesagten Craft-Bierbars der Hauptstadt. Und da geht es angeblich weg wie warme Semmeln. Das NEIPA hat sechs Prozent und ist ordentlich gestopft mit Citra und Mosaic.
- Brauerei: Fuerst Wiacek (gebraut wird in Gundelfingen bei der Camba Bavaria)
- Bierstil: New England India Pale Ale (NEIPA)
- Alkoholgehalt: 6 Prozent
- Farbe: bernstein
- Schaum: feinporig, cremig
- Hopfen: Mosaic und Citra
- Hefe: frisch aus den USA importiert
Schon beim Öffnen der Bügelflasche weht der Duft von tropischen Früchten durch den Raum. Noten von Maracuja, Mango, Papaya, Ananas und Zitrusfrüchten wie Grapefruit sowie Limone betören die Nase. Allein der Geruch lässt schon ein Hammerbier erwarten. Das trübe NEIPA läuft dann überraschend frisch über die Lippen. Auch auf der Zunge zeigen die Hopfensorten Mosaic und Citra ihre volle Aromapracht. Exotische Früchte, allen voran Maracuja und Pampelmuse, vereinen sich harmonisch mit einer zarten, aber durchaus spürbaren Herbe.
Fazit: Das Berliner NEIPA ist für mich – wenngleich etwas kräftiger – das perfekte Sommerbier: Frisch, fruchtig, leicht und mit dezenter Bittere. Außerdem stopften Wiacek und Fürst ihr Bier mit zwei meiner Lieblingshopfen. Ich liebe diese exotischen Aromen. Dennoch finde ich, dass der Name des Bieres „A quick one while she’s away“ nicht unbedingt passt. Das ist definitiv kein Bier zum schnellen runterschütten. Es lohnt sich, diesen Zaubertropfen ganz in Ruhe anzugehen.
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