So ein Bier hat es hierzulande wohl noch nie gegeben. Der bayerische Tölzer Mühlfeldbräu aus Bad Tölz entwickelte gemeinsam mit der amerikanischen Weyerbacher Brewing Company aus Pennsylvania einen Vierfach-Weizenbock mit kräftigen 10,1 Prozent Alkohol. Sein Name: „BrauHeist“. Beide Bierschmieden brauten den Hammerbock in ihren eigenen Kesseln, aber selbstverständlich mit denselben Zutaten. Es gibt wohl nur einen minimalen Unterschied: Während die Bayern rund 500 Liter nach einem 24-stündigen Brautag erwirtschafteten, produzierten die Amerikaner gleich 96 Hektoliter.
Für beide Braustätten war dieses Projekt eine Premiere. Die Tölzer brauten zum ersten Mal mit einer Brauerei aus Übersee und das Weyerbacher-Team rührte angeblich erstmalig bewusst einen Sud nach deutschem Reinheitsgebot. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Kastanienbraun mit leichtem Rotschimmer steht der Bock im Glas, getoppt von einem feinporigen, fast cremigen Schaum. In die Nase strömt ein angenehmer Duft von Banane und Karamell, gepaart mit einem Anklang von roten Beeren und blumigen Noten des Hopfens. Auf der Zunge breitet sich ein wuchtiger Malzkörper aus. Das Mundgefühl ist so cremig, dass es schon fast an Likör erinnert. Der Geschmack ist absolut stimmig: Gebackene Honigbanane kombiniert sich mit fruchtigen Noten des Loral- und würzigen Aromen des Herkules-Hopfens. Im Finish lässt sich eine zarte Bittere wahrnehmen.
Fazit: Das ist mal ein Weizenbock! Trotz seiner zehn Prozent ist „BrauHeist“ fast schon süffig und daher auch echt gefährlich. Der Bock ist wirklich schön ausbalanciert und zum Glück im Geschmack – wie erst erwartet – kaum alkoholisch. Mal eine ganz andere Interpretation eines Weizenbocks. Ich hoffe, dass sich Bierfans noch auf weitere spannende Kollaborationen der beiden Brauereien freuen können.
Pingback: Tölzer Mühlfeldbräu & Weyerbacher: Hammerbock aus bayerisch-amerikanischer Kollaboration | BierNews