Mikkeller Nelson: Gipsy-Drink mit belgischer Schützenhilfe

Mikkeller - Nelson Imperial India Pale Ale
Mikkeller – Nelson Imperial India Pale Ale

Das Brau-Team Mikkel Borg Bjergsø und Kristian Klarup Keller von Mikkeller in Kopenhagen überrascht häufig. Wer einmal die Website der beiden dänischen Gypsy-Brauer gesehen hat, wird über die rekordverdächtige Anzahl an Kreativ-Suden staunen.

Aber zugegeben, es ist nicht immer ganz einfach, sich in einem solchen Riesenangebot zurecht zu finden. Auch beim Kauf des Imperial India Pale „Nelson“ war ich erst mal etwas verwirrt. Im Online-Handel tauchen verschiedene Varianten dieses Single Hopes auf, mit ganz anderer Etikettierung, mal mit 6,9 mal mit 8,9 Prozent Alkoholgehalt, auch mal mit Korken als „Nelson Sauvignon“ und immer mit unterschiedlichen Preisen. Vielleicht gibt es in Zukunft etwas mehr Orientierung im Braufactum-Shop, in dem es bald einige der Mikkeller-Biere angeboten werden.

Das Single Hop, das ich jetzt erstmalig als 8,9-prozentige Version im Glas hatte, wurde in Belgien bei De Proef Brouwerij gebraut. Das Team dort ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Bier für Dritte. Hier entstehen gelegentlich auch die Kollaborationssude von Brewdog und Nøgne Ø.

Aber nun zum Bier: Wuchtige weiße Schaumkrone auf trüben, aber kräftigen Orangeton. Ein betörender Duft nach Zitrusfrüchten, Stachelbeere und Wiesenblumen.  Hier zeigt der neuseeländische Nelson Sauvin seine einzigartigen und außergewöhnlichen Aromen, die ihn weltweit zu einem der begehrtesten und teuersten Hopfen machen. Auf einer soliden Malzbasis fließt eine süffige Melange aus Weißweinrauben, Grapefruit, Orangenschale, reifer Bergpfirsich und Mango über die Zunge. Im Hintergrund streicheln dezente Rosinen-, Gewürz- und Harznoten den Gaumen. Der Hopfen-Cocktail mündet schließlich in einen langen, bitteren Nachgeschmack, unterstützt von einer Spur Fruchtsüße.

Mein Fazit: Noch ein weiteres tolles IPA von Mikkeller – frisch, fruchtig und süffig, ein echter Hopfen-Kick, bei dem der Alkoholgehalt kaum an Dominanz gewinnt, wie bei so manch anderem Imperial-Drinks. Zugegeben, Nelson Sauvin gehört mit zu meinen fünf Lieblingshopfen. Aber erfahrene Brauer sagen, dass der Einsatz des Neuseeländer nicht ganz so einfach ist und nur eine richtige Balance erst den wahren Geschmack entwickelt. Hier ist es gut gelungen.

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