Brooklyn Brewery Blast Ale: Amerikanische Geschmacksexplosion

Blast Ale - Brooklyn Brewery
Blast Ale – Brooklyn Brewery

New York kann in der Welt des Bieres mit spannenden Geschichten aufwarten. Im 19. Jahrhundert immigrierten immer mehr Menschen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Leute brauchten Arbeit, und strömten in die Stadt am Hudson. So entstanden in der Zeit der Industrialisierung im New Yorker Stadtteil Brooklyn immer mehr Brauereien, mit ganz individuellen Braustilen. Viele Migranten waren Deutsche. Sie gründeten eigene Brauereien und brachten das Reinheitsgebot in die Millionenmetropole.

Brooklyn wurde zu einem der führenden Brauzentren Amerikas mit vielen handwerklich gefertigten Bierstilen und einer lebendigen Szene. Das hielt sich gut 120 Jahre, dann setzte ein trauriger Gegentrend ein: Viele kleine Craft-Brauereien wurden von den US-Braukonzernen geschluckt, eine Brauerei fusionierte mit einer anderen und diese wieder mit einer noch Größeren. Irgendwann schmeckten alle Biere gleich. Das änderte sich erst wieder im Jahre 1984. Damals beschlossen der Journalist Steve Hindy und der Banker Tom Potter New ihr eigenes Bier zu brauen. Der eine hatte die Ideen, der andere besorgte das Geld. So gründeten sie die Brooklyn Brewery, die heute zu den innovativsten Craft-Breweries der USA zählt. Zehn Jahre später holten sich die beiden Gründer mit Garret Oliver einen Braumeister ins Haus, der weltweit zu den Besten seiner Zunft gehört.

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mal gern ein Brooklyn-Ale probiert und festgestellt, dass die New Yorker immer wieder für kreative Überraschungen sorgen. Kürzlich fiel mir das „Blast Ale“ in die Hände – ein Double IPA mit ordentlichen 8,4 Prozent Alkohol und 18,8 Stammwürze. Gebraut wurde es mit elf Hopfensorten: Willamette, Magnum, Cascade, Fuggle, Aurora, Zythos, Bravo, Simcoe, Sorachi Ace, Amarillo und Exp. 6300. Das ist eine ganz ungewöhnliche Kombination, die mir so noch nicht begegnet ist.

Das Blast Ale besticht durch eine appetitliche Goldfarbe mit dezent orangem Stich. Es duftet nach tropischen Früchten wie Ananas, Maracuja und Pampelmuse mit einem Hauch von Malzsüße und Pinie. Im Geschmack dominieren weiterhin die fruchtigen Hopfennoten von Maracuja, Aprikose und Grapefruit. Im Hintergrund des vollmundigen Körpers versteckt sich noch eine Aromakomponente, die schwer zu deuten ist. Stört mich aber nicht, da das IPA echt klasse ist. Für ein Double IPA hat es mit 53 IBU zwar wenige Bittereinheiten, dennoch sind sie im Abgang deutlich wahrnehmbar.

Fazit: Der Name dieses Ale ist Programm. Blast bedeutet übersetzt Explosion. Und man spürt das auch: Die Aromen der elf Hopfensorten lassen eine wahre Geschmacksbombe im Mund explodieren. Zu den fruchtigen IPA-typischen Noten gesellt sich ein ganz individueller Charakter, der sich weit entfernt von jedem Mainstream bewegt. Wirklich ein starkes Bier, bei dem der hohe Alkoholgehalt anfangs kaum spürbar ist. Dennoch könnte es ein paar Bittereinheiten mehr vertragen. Aber Blast ist eben ein Double IPA, das in keine Schublade passt.

 

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