
Daniel Jakob hatte ursprünglich nicht besonders viel mit Bierbrauen zu tun. Während seine Kumpels alle sechs Monate mit verschiedenen Bierstilen experimentierten, schuftete der 30-Jährige als IT’ler im Büro. Schließlich holten ihn seine Freunde vor etwa fünf Jahren mit an den Kessel. Schon mit der ersten Kreation kam Begeisterung auf. Und schon war der gebürtige Bayer Mitglied der heutigen „Wampenbräu“-Truppe. Allerdings liefen die ersten Brauversuche anfangs nur in der Hobby-Brauszene ab.
Schließlich probierten immer mehr Freunde und Bekannte die Biere der vier Hobbybrauer, die alle aus der Region Bad Tölz kommen. Die Nachfrage und das Lob nahmen wohl ziemlich schnell zu. So entschieden sie, ihre Marke „Wampenbräu“ publik zu machen. Seit knapp einem Jahr können Craft-Bier-Fans die Sorten nun ganz offiziell kaufen.
Aber die Passion zum Bier reicht bei Daniel Jakob noch weiter. Seit einigen Jahren betreibt er auch ein Blog zum Thema, um seine Meinung mit anderen Bier-Freaks zu teilen.
- Was ist passiert, damit Du Dich für den Brauer-Beruf entschieden haben?
Nun, noch habe ich mich ja nicht für den Brauerberuf entschieden. Derzeit ist es ein Hobby bzw. ein Nebenerwerb, der mir allerdings viel Spaß macht und zu dem ich eigentlich aus purem Interesse am Lebens-/Genussmittel „Bier“ gekommen bin.
Natürlich war auch die etwas eintönige Bierauswahl in der Region Schuld daran, dass ich einfach mal Dinge selbst bzw. anders machen wollte und da ergriff ich die Gelegenheit, mit drei Freunden hobbymäßig Bier zu brauen, gerade Recht – das ist jetzt etwa 5 Jahre her.
- Wann habt Ihr Euer erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?
Da die drei bereits vor mir gebraut haben, war das erste Bier für mich zwar sehr besonders, ein großes Risiko gab es allerdings nicht. Ich glaube, das war ein Weißbierbock der durchaus lecker und vor allem stark bananig wurde.
- Welche anderen Brauer/Brauereien haben Dich am meisten inspiriert?
Eigentlich waren es mehr die Vertreter bestimmter Bierstile als Brauer oder Brauereien die mich beeinflusst haben. Gerade beim anderen Hobby, dem bloggen übers Bier, habe ich in den letzten Jahren ja durchaus das ein oder andere Schmankerl in den Händen gehabt, bei dem ich das Überlegen angefangen habe. Das Müller-Schoppe Oaris zum Beispiel, das Comet IPA von Hopfenstopfer oder das Old Foghorn von Anchor waren solche Biere, die ich gerne mal in der Form bzw. leicht verändert brauen würde.
- Welches Bier (außer dem eigenen) würdest Du Deinem besten Freund empfehlen?
Schwer zu sagen – die Auswahl an wirklich guten Bieren ist ja nicht gerade klein. Vielleicht würde ich ihm einen dunklen Weizenbock der Camba Bavaria geben oder einen Eiche Doppelbock von Schlenkerla – vielleicht auch ein Westvleteren 12. Vermutlich würde ich da aber der Einfachheit halber auf meine Bestenliste im Blog verweisen.
- Was sind Deine Kriterien für ein richtig gutes Craft-Bier?
Wissen und Leidenschaft. Es spielt in meinen Augen keine Rolle, ob das Bier mit einem Holzpaddel per Hand umgerührt wird oder von hochmodernen Anlagen gebraut wird. Solange die Brauer mit Leidenschaft und Interesse dahinter stehen und das Bier nach ihren Vorstellungen und nicht nach dem Interesse des Markts gebraut wird, ist das für mich Craftbeer. Wenn sie dann noch regional verwurzelt sind und sich auch in der Nachbarschaft/Gemeinde einsetzen, ist das kleine Idealszenario perfekt.
- Was sind Deine Lieblings-Hopfensorten?
Wieder eine eigentlich schwere Frage. Ich mag den Polaris recht gerne, da ich ihn als flexibel aber nicht sehr einfach zu handhaben empfinde. Galaxy mag ich aufgrund seiner Aromatik auch sehr gerne, ebenso wie Amarillo und Sorachi Ace. Aber auch der guten, alten Perle kann ich einiges abgewinnen.
- Mit welcher berühmten Person würden Sie gern mal anstoßen und warum?
Ach, eigentlich gibt es da gar keine. Ich mache mir aus großen Namen nicht viel. Ich würde am liebsten mit allen Craftbeer-Liebhabern eine große Party mit viel gutem Bier am Start machen und dann mit allen anstoßen.