
Der Inhaber des österreichischen Brauhaus Gusswerk kam durch einen Ferienjob zum Bier. Um sich sein Studium der Bodenkultur in Wien zu finanzieren, versorgte er als Bierfahrer die Nachbardörfer und kam auf den Geschmack. Wenig später braute Reinhold Barta den ersten Sud in seiner Studentenbude – dann machte er sein Hobby zum Beruf. In Österreichs Hauptstadt braute Barta zunächst in der „Stiegl Ambulanz“, bis er dann die Monatsbiere im Hauptsitz der Stiegl Brauerei in Salzburg kreierte.
Nach Lehrjahren in der irischen „Beamish“ Brauerei in Cork, gründete Reinhold Barta 2007 seine eigene Bio-Brauerei: Das Brauhaus Gusswerk im Norden von Salzburg. Mit wachsendem Erfolg wurde es dort aber schnell zu eng. Heute zelebriert der Braumeister und Biersommelier sein Geschäft im etwa 30 Kilometer entferntem Hof – mit einem viermal größeren Volumen. Seine Angebotspalette reicht vom „einfachen“ Pils bis hin zur edlen Bierkreation in der Champagnerflasche. Mittlerweile verkaufen sich seine Biere europaweit.
Das Brauer-Portrait – 7 Fragen an Reinhold Barta
1. Wann und wie tranken Sie ihr erstes Bier?
Das muss etwa um den 19. Geburtstag herum gewesen sein. Davor schmeckte es mir nicht besonders. Wie das war, weiß ich nicht mehr. Ich bin jedenfalls ein Spätberufener.
2. Wann und warum haben Sie sich für den Brauerberuf entschieden?
Das hat sich dann alles im Laufe meines Studiums entwickelt und ergeben. Und es war gut so, dass ich mich für die Leidenschaft und das Interesse an Bier entschied. Somit habe ich aus dem „Hobby“ den Beruf gemacht.
3. Auf welches Bier sind Sie besonders stolz und warum?
Persönlich: auf jedes von mir Gebrautes. Es spiegelt ein Handwerk wider, das im Aussterben begriffen ist sowie auch meine Persönlichkeit (inkl. Layout).
Österreich: auf die Vielfalt der österreichischen Bierkultur bin ich ebenfalls stolz. Wir haben in Österreich über 1000 Biersorten aus ca. 200 Braustätten. Das ist – auf die Einwohnerzahl bezogen – Rekord!
4. Was macht für Sie ein wirklich gutes Spezialitätenbier aus?
Wenn man es trinkt muss man laut denken: „Ja, ich will mehr davon“. Das ist unabhängig vom Bierstil, aber natürlich auch abhängig von der jeweiligen Stimmung. Mir muss es gut schmecken, ob das aber für eine „Allgemeinheit“ gültig ist, sei dahingestellt.
5. Was sind Ihre Lieblingshopfensorten?
Tettnanger Aroma, Summit, Citra, Malling (alte österreichische Sorte)
6. Was ist für Sie der schönste Ort der Welt?
Beruflich: in der Brauerei zu sein. Privat: das ist persönlich.
7. Was sind Ihre persönlichen Ziele?
„Gutes“ Bier herzustellen, Menschen Arbeit geben, Freude an dem haben, was man tut. Etwas für „nach meiner Zeit“ zu schaffen. Manche haben einen Baum gepflanzt oder ein Haus gebaut. Ich habe eine Brauerei von null weg in die Hektoliter gezogen. Viel mehr Ziele (außer private) brauche ich nicht mehr, ich bin glücklich, so wie es ist!
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