Infinium: Bier aus dem Champagnerglas

Aus einer amerikanisch-bayerischen Kooperation entstand in der ältesten Brauerei der Welt ein Bier, das jeden Prosecco als Aperitif gegen die Wand nagelt.

Brauerei Weihenstephan

Oberhalb von Freising, auf dem Weihenstephaner Berg, thront die älteste Brauerei der Welt: Die bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan. Im Jahre 725 gründete der heilige Korbinian mit zwölf Gefährten dort ein Benediktinerkloster. Und da wo ein Kloster war, wurde auch Bier gebraut.

Foto: Brauerei Weihenstephan
Foto: Brauerei Weihenstephan

So einfach war das damals aber nicht. 955 zerstörten die Ungarn die Braustätte, dann im Dreißigjährigen Krieg die Schweden und die Franzosen sowie die Österreicher im Spanischen Erbfolgekrieg. Das war aber noch nicht alles: Zwischen 1085 und 1463 brannte das Kloster noch viermal vollständig ab. Da kann man nur staunen, dass die Mönche das Kloster und die Brauerei immer wieder neu aufbauten und weiterhin die Bierfässer rollten. Müssen wohl besonders trinkfreudige Kerle gewesen sein, diese Benediktiner.

Wichtiges zu Infinium

Eine zweijährige Kooperation zwischen der Brauerei Weihenstephan und der Spezialbierbrauerei Samuel Adams aus Boston ergab das „Champagnerbier“ Infinium mit mächtigen 10,5 Prozent Alkohol. Innerhalb des Reinheitsgebots experimentierten die Brauer um ein innovatives Bier herzustellen. Leider verraten die Produzenten das genaue Rezept nicht. Aber die Verwendung französischer Sekthefe sei der Grund für den frischen, fruchtigen Geschmack. Die Weihenstephaner Brauer rühmen sich einer „Neuerfindung des Bieres“.

Foto: Elena Hasenbeck
Foto: Elena Hasenbeck

Alkoholgehalt: 10,5%

Trinktemperatur: 4-8°C

Bitterwert: 10

Farbe: 10

Stammwürze: 20

Wer noch mehr wissen möchte, sollte sich das Video ansehen.

Meine Meinung zu Infinium

Erst einmal muss ich sagen, dass ich noch nie zuvor ein Bier aus einem Champagnerglas getrunken habe, was die Sache vorweg interessant machte. Bereits an der edlen Flasche sieht man, dass der Inhalt etwas Besonderes sein muss und es sich nicht um ein gewöhnliches Bier handelt.

Foto: Elena Hasenbeck
Foto: Elena Hasenbeck

Schon beim Einschenken erinnert es tatsächlich an Sekt oder Champagner: Der feine Schaum löst sich auf, bevor ich alle vier Gläser gefüllt habe. Anfangs prickelt das Infinium angenehm auf der Zunge. Farblich glänzt es golden, fast whiskyartig wie guter Single Malt. Eingefleischte Naturfreunde würde die Farbe vielleicht eher mit Waldhonig umschreiben. Im Geruch überwiegt eine angenehme Karamellsüße. Der Geschmack ist zunächst verblüffend. Ist das wirklich Bier? Im Mund schäumt es noch einmal auf, dann legt sich eine weiche Honigsüße mit einer dezenten Hopfenbittere um den Gaumen. Der Geschmack bleibt lange auf der Zunge zurück. Die anfängliche Spritzigkeit geht aber leider zu schnell verloren.

Ein absolutes Highlevel Bier mit einer vermutlich sündhaft teuren Aufmachung. Bestimmt ein echter Renner in Gourmettempeln. Infinium passt zu edlen Nachspeisen mindestens so perfekt wie ein feiner Süßwein. Als Aperitif genossen, nagelt das Bier jeden Prosecco an die Wand. Tolles Bier, aber ein Glas davon reicht – auch wegen des hohen Alkoholgehalts.

Als Tipp: Auf keinen Fall zu warm trinken!

Bestellen kann man Infinium hier. (Affiliate Link)

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