Schneider Weisse: Kellergereifte Cuvée aus dem Holzfass

Dass es sich wirklich lohnen kann, ein Bier mal ein paar Jahre im Keller reifen zu lassen, beweist das „Cuvée Barrique Tap X 2017“ von Schneider Weisse aus dem niederbayerischen Kelheim. Braumeister Peter Drexler verschnitt diesen Weizendoppelbock einst mit „Mein Aventinus“ und „Aventinus Eisbock“. Der Mixed-Sud reifte daraufhin zur perfekten Vollendung mehrere Monate in Eichenfässern.

Nach nun knapp vier Jahren zusätzlicher Lagerung im hauseigenen Bierkeller präsentiert sich das „Cuvée Barrique“ in einem rotbraunen Gewand und mit einem cremefarbenen, feinporigen sowie instabilen Schaum. Es duftet noch immer nach dem Fass. Ergebnis:  Noten von Vanille und Holz – und im Hintergrund strömt noch etwas Kokosnuss in die Nase. Dazu gesellen sich fruchtige Aromen von überreifer Banane, Rosinen und Dörrpflaume sowie ein gewisser Touch von Karamell, Schokolade, Leder und Lagerfeuer. Im Antrunk zeigt sich der gereifte Weizendoppelbock angenehm säuerlich-aromatisch mit einer feinen Rezenz. Der Körper präsentiert sich vollmundig. Die Säure ist harmonisch eingebunden, während sich eine sanfte Süße im Hintergrund bewegt. Im Geschmack spiegelt sich das Aromaspiel des Buketts. Das Finish gestaltet sich trocken und ein säuerlicher Eindruck bleibt noch lange zurück.

Fazit: Ich habe das Bier schon 2017 probiert, als es frisch auf den Markt kam. Schon damals war es ein hoher Genuss, aber Jahre zusätzliche Reifung haben mit den damit verbundenen Alterungsnoten aus dem Sud eine ganz besondere Aromawucht gemacht. Ich bin begeistert und freue mich auf noch weitere Biere, die in meinem Keller zur Reifung schlummern.

Schneider Weisse: Barocker Bajuwarensud als Craftbeer des Monats

1456852332239Wer Georg Schneider kennt, weiß, dass er auch ein leidenschaftlicher Maler ist, der seine Ideen nicht nur auf die Leinwand bannt. Die Kreativität des bekannten Weißbier-Bajuwaren spiegelt sich auch zunehmend in seinen Craft-Suden. Mit dem neuen TapX namens „Marie‘s Rendezvous“, brachte er zusammen mit seinem Braumeister Hans-Peter Drexler, der in den USA mittlerweile sogar Autogramme geben muss, eine barocke Genuss-Weisse auf den Markt, die wohl auch seinen Vorfahren geschmeckt hätte. Gewidmet hat das Schneider-Team jedenfalls diesen edlen Sud der Ahnherrin Anna-Maria Schneider, deren Begegnung und Liebe zum englischen König Georg I. angeblich die Weißbierleidenschaft in der Brauerfamilie entfachte.

Marie’s Rendezvous muss wohl ziemlich wild gewesen sein. Schließlich hat das neue TapX zehn Prozent Alkohol und eignet sich wohl eher, kräftige Mannsbilder als zarte Damen flach zu legen. Aber nun zum Bier: In einem Karamellton leuchtet es im Glas. In die Nase schießen sofort kräftige Düfte von Waldhonig, Banane und überreifen Steinfrüchten wie etwa Pfirsich, Mirabelle und Pflaume. Am Gaumen breitet sich der Weizendoppelbock vollmundig aus. Ein honigartiger Film legt sich auf die Zunge, während die süßlichen Aromen von Steinfrüchten und Rosinen sanft den Gaumen verwöhnen. Der weiße Bock kommt zwar sehr schwergewichtig daher, aber schmeckt einfach toll. „Marie’s Rendezvous“ wird im Finish durch eine leichte Pfeffrigkeit komplementiert.

  • Brauerei: Schneider Weisse, Kehlheim
  • Bierstil: Weizendoppelbock
  • Alkoholgehalt: 10 Prozent
  • Stammwürze: 24 Prozent
  • Farbe: karamellfarben
  • Schaum: feinporig
  • Bittere: 27 IBU
  • Hopfen: Tradition und Cascade, für die Kalthopfung ein neuer Zuchtstamm
  • Malz: Weizen, Gerste

Fazit: Definitiv kein Bier für alle Tage. Dafür ein echter Genuss für besondere Momente. Dieser Bock passt übrigens nicht nur zu bayerischem Sushi, wie gerade erst auf der „Braukunst Live“ vom Schneider-Team demonstriert, sondern auch ideal zu kräftigen Käsesorten und feinen Desserts. Aber Vorsicht: Die zehn Prozent sind nicht zu unterschätzen!

Schneider Weisse TapX 2015: Hommage an Ex-Brauereichefin

Wie in jedem Jahr wartet das Haus Schneider Weisse in Kelheim wieder mit einem Spezial-Trunk auf. Die Kreation der TapX-Serie heißt in diesem Jahr „Mathilda Soleil“. Es ist eine Hommage an Mathilde Schneider, die damalige Chefin des Hauses, die 1907 den Weizendoppelbock „Aventinus“ auf den Markt brachte. Das neue TapX ist ebenfalls ein Weißbierbock. Gebraut mit einem neuen und wohl noch nicht verwendeten Zuchthopfen, der angeblich noch nicht mal einen Namen hat. Erstmals vorgeführt wird „Mathilda Soleil“ im März auf der Braukunst Live in München.

Mit der TapX-Serie führen die Macher bei Schneider Weisse immer wieder etwas Besonderes vor. Jedes Jahr präsentieren die Braumeister einen limitierten Sondersud. In den vergangenen Jahren gab es eine Porter Weisse, Sommer Weisse und ein Aventinus Barrique.

Schneiders Sommer Weisse: „Moderne Interpretation eines Weißbieres“

Sonne, Grill und etwa zwanzig Grad – die ersten Frühlingstage im Garten: Ein guter Zeitpunkt für eine gekühlte Sommer Weisse. Die Schneider-Brauerei präsentiert hier ein Weißbier, das jeweils zur Hälfte mit Weizen und Gerste gebraut wird und geschmacklich ein echtes Erlebnis ist. Weiterlesen „Schneiders Sommer Weisse: „Moderne Interpretation eines Weißbieres““