Homebrew: Mein eigenes Geburtstagsbier

Das Brauset
Das Brauset

Da ich Mitte Oktober Geburtstag habe, war das vergangenes Wochenende ein guter Zeitpunkt um den zweiten Versuch eines Homebrews zu starten. So kann ich, wenn alles funktioniert hat, zu meiner Feier hauseigenes Craft-Bier ausschenken. Gibt’s was Geileres?

Mein erster Sud, den ich kurz nach Weihnachten braute, war leider alles andere als perfekt. Ich kaufte mir einige Ratgeber-Bücher zum Thema Bierbrauen und stürzte mich in ein spannendes Abenteuer. Alles, was an Aromahopfen verfügbar war, habe ich in den Sud gepackt. Das Bier roch zwar so intensiv wie ein ganzes Hopfenfeld, aber der Geschmack war eindeutig zu aggressiv. Als rekordverdächtig ließen sich wohl die IBU-Werte bezeichnen, aber die gewünschte Schaumkrone versteckte sich unter einer nahezu öligen Struktur. Auch die Hefe war nicht richtig angegangen. Dass war eine spezielle Erfahrung, aber auch ein Lehrstück über die angebotene Fachliteratur. Für das Brauen von Craft-Bier gibt es nur wenig konkrete und meist nur verwirrende Ratschläge. Obendrein steht  in jedem Buch irgendetwas anderes.

Beim Maischerühren nebenbei ein gutes Gläschen Craft-Bier
Beim Maischerühren nebenbei ein gutes Gläschen Craft-Bier

Ich schwor mir, dass so etwas nicht wieder passiert. Deswegen holte ich mir für meinen neuen Sud den Rat bekannter Craft-Brauer ein. Am Samstag wagte ich mich dann wieder mutig an die Kessel. Nach einem stärkenden Mittagessen setzte ich die Maische bei 53 Grad an. Dafür hatte ich eine 4,5 Kilogramm Pale Ale Malzmischung. In unterschiedlichen Zeitabständen steigerte ich nach und nach die Temperatur und hielt die Rasten ganz brav ein. Klar, bei permanentem Rühren. Die Maische sollte ja nicht anbrennen. Wie das duftete! Herrlich! Stunden später trennte ich die Maische von der Würze, auch Läutern genannt. Bevor es zum nächsten Schritt ging habe ich die Vorderwürze gemessen: 12 Prozent.

 

Lecker, wie das duftet!
Lecker, wie das duftet!

Das war doch alles schon mal nicht verkehrt. Jetzt kam das Hopfenkochen. Ich heizte die Würze auf 100 Grad. Erst als der Sud wallend kochte, gab ich die erste Hopfenportion hinein. Meine Sorten: Cascade, Centennial und Amarillo. 90 Minuten köchelte das Fast-Bier vor sich hin. Kurz vor Ende gab ich die zweite Ladung Hopfen dazu und knapp vor Schluss den Rest. Super, was aus der grünlichen Flüssigkeit schon für Aromen strömten. Hypnotisiert von dem Duft bereitete ich die Kühlspindel vor um den Sud auf 20 Grad abzukühlen um die bereits angesetzte Flüssighefe „WYeast“ einzurühren. Aktuelle Stammwürze: 14,5 Prozent. Hefe rein, kräftig rühren und im warmen Raum stehen lassen. Fertig!

Tatsächlich, es gärt!
Tatsächlich, es gärt!

Sonntagmorgen konnte ich meine Neugier nicht bremsen. Ich eilte in den Keller und schaute in den Kessel. Ein wunderschöner Schaum hat sich bereits auf der Oberfläche abgesetzt. Yuhu, die Hefe ist angegangen. Wenn die Hauptgärung nach einigen Tagen abgeschlossen ist, setze ich noch einen drauf: Gestopft wird mit neuseeländischen Nelson Sauvin Hopfendolden. Sie sollen meinem IPA noch den letzten geschmacklichen Kick geben. Dann steht meinem Geburtstagsbier hoffentlich nichts mehr im Weg!

5 Gedanken zu “Homebrew: Mein eigenes Geburtstagsbier

  1. braunoob

    Klingt gut Mareike! Sofern das Ergebnis denn gut wird (wovon ich ausgehe), magst du du ein paar mehr Details zum Rezept verraten?

  2. Beim Nelson gehen die Meinungen ja auseinander. Manche schmecken Kokos, andere Tropenfrüchte, wiederum andere verbrannten Gummireifen. Es kommt da ganz auf die Menge an. Also dosiere es besser nicht über. 😉 Ich freue mich jedenfalls schon drauf, das Bier einmal zu kosten. Ich darf doch, oder? 🙂

  3. Pingback: Mein Craft-Bier des Monats: Meikis First Berserker IPA von Feiner Hopfen | Feiner Hopfen

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