Interview: Mit 500 Biersorten zum Vorreiter bei Craft-Bieren

Simon Liebick betreibt im Westen von München einen Biershop, der zum Geheimtipp der ganzen Region avancierte. Hier verrät er sein Erfolgsrezept, wie er zu IPA‘s, Stouts & Co. kam und welche Bedeutung deutsche Spezialitätenbiere für ihn haben.

Foto: Mareike Hasenbeck
Foto: Mareike Hasenbeck

Feiner Hopfen: Simon, wie bist Du eigentlich zu den Craft-Bieren gekommen?

Simon Liebick: Ich bin gelernter Schreiner und hatte eigentlich überhaupt nichts mit Bier zu tun. Aber mein Vater ist Brauer und irgendwie weckte das die Faszination für ungewöhnliche Sorten in mir. Dann haben wir vor mehr als einem Jahr angefangen, unsere Regale mit India Pales, Stouts & Co. zu füllen. Damals waren wir die ersten in Bayern, die als ganz normaler, familiär geführter Getränkemarkt auf den Kreativbiertrend mit aufgesprungen sind.

Feiner Hopfen: Und wie lief das Geschäft mit den Kreativbieren an?

Simon Liebick: Der Anfang war nicht gerade leicht. Unsere Kunden kannten keine Edelbiere und wir mussten Sie erst von Qualität und Preis überzeugen. Der Verkauf verlief dann streckenweise sehr zäh. Ein Teil der Ware stand immer kurz vor dem Ablaufdatum, so dass wir das Bier dann selbst trinken mussten, damit nicht alles im Müll landet…

Feiner Hopfen: … müssen trotzdem gute Zeiten gewesen sein.

Simon Liebick: Na ja, lustig war es schon, aber wenn Vater und Mutter nicht mitarbeiten und wir uns nicht auf eigenem Haus und Grund bewegen würden, hätten wir uns sicherlich schwerer getan. Inzwischen ist die Nachfrage aber kräftig angezogen und wir machen mit den Spezialbieren sogar Gewinn. Die Spanne hier ist – Gott sei Dank – besser als bei den Industriebieren. Inzwischen haben wir fast 500 verschieden Sorten bei uns im Angebot.

Foto: Mareike Hasenbeck
Foto: Mareike Hasenbeck

Feiner Hopfen: Und wer sind jetzt Eure Kunden?

Simon Liebick: Eigentlich sind die bunt gemischt. Da es noch nicht so viele Edelbiershops gibt, kommen unsere Kunden inzwischen sogar von weit her – aus Rosenheim, Stuttgart oder Bamberg. Auch viele Frauen kaufen gerne India Pales oder Stouts. Leider haben Münchner Bars und Restaurants den Edelbier-Trend noch nicht so richtig registriert. Das einzige Lokal, das wir beliefern ist das „Redhot“ in Schwabing, in der Nähe der Universität.

Foto: Mareike Hasenbeck
Foto: Mareike Hasenbeck

Feiner Hopfen: Wie sehen nach den ersten Erfolgen nun Eure Ziele für die Zukunft aus?

Simon Liebick: Wir sind zwar noch in der Lernphase, aber wir wollen unser Angebot jetzt immer weiter aufstocken. Als nächstes kommen Marken wie “Fritz Ale“ und „Hopfenstopfer“ dazu. Bei unseren rund 200 Quadratmetern Ladenfläche mussten wir schon viel räumen um mehr Platz für neue Biere zu schaffen. Wenn das Geschäft weiter so gut läuft, müssen wir wohl bald ausbauen.

Feiner Hopfen: Und nun verrätst Du mir doch sicherlich noch Dein Lieblingsbier?

Simon Liebick: Trotz all der interessanten Ales und Stouts aus Großbritannien und den USA sollten wir nicht vergessen, dass es – fern des Mainstream – schon seit jeher wunderbare, handwerklich gefertigte deutsche Biere gibt. Mein derzeitiges Lieblingsbier ist deshalb das Ottenbräu Pfingstbier – einfach genial.

Hier findet ihr den Geheimtipp:

Liebick Getränke

Foto: Mareike Hasenbeck
Foto: Mareike Hasenbeck

St.-Cäcilia-Straße 14

82110 Germering

Telefon: (089) 84 23 18

http://www.bier-point.de

Mail: Liebick-Getraenke@t-online.de

Öffnungszeiten:

Mo. – Fr. 9:00 – 12:30 und 14:30 – 18:00 Uhr

Sa. 8:30 – 13:00 Uhr

3 Gedanken zu “Interview: Mit 500 Biersorten zum Vorreiter bei Craft-Bieren

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