Berlin Barrel Summit: Fassgereifte Spezialitäten aus der Hauptstadt

Oliver Lemke ist mit seiner gleichnamigen Brauerei bekannt für Innovationen und auch für seine fassgereiften Biere. So entwickelte er mit seinem Team den ersten „Berlin Barrel Summit“, bei dem sich alles rund ums Thema Barrel Aging drehte. Inspiriert wurde er von Firestone Walker Brewing aus Paso Robles in Kalifornien, die jedes Jahr ein Bierfest namens „From the Barrel“ veranstalten. Lemke war 2014 dort und überrascht von der Vielfalt und Beliebtheit der fassgereiften Biere. Das „Parabola“ von Firestone Walker bezeichnet er als seinen Augenöffner. „Barrel Aging ist eine echt herausfordernde Sache“, sagt Lemke“, „jedes Fass ist anders und das macht es so interessant“.

Um diese Besonderheit auch in Deutschland zu zeigen, fand vergangenen Freitag der „Barrel Summit“ in der Lemke Biermeisterei in der Hauptstadt statt. Dass die insgesamt 200 angebotenen Tickets bereits vor dem Jahreswechsel ausverkauft waren, beweist das Interesse am Thema. Doch bevor es ans Verkosten und ans BBQ-Buffet ging, standen renommierte Redner auf der Bühne, die Vorträge rund um die Fassreifung hielten. Dabei ging es aber nicht nur ums Bier. Mit dabei der kulinarische Journalist Peter Eichhorn, Bier- und Edelbrandsommelier Markus Raupach sowie Dirk Becker von Spirit of Rum, Bastian Heuser von Stork Whiskey und Lisa Richter von der Berliner Kaffeerösterei, die einen Versuch mit Kaffeebohnen in Fässern präsentierte.

Highlights des Abends waren wohl die fassgereiften Spezialitäten aus dem Hause Lemke. Darunter etwa Imperial Stout oder Barley Wine aus Rye Whiskey-Fässern sowie Berliner Weiße, die auf Holz reift oder aber das Barley Wine Barrel, aus dem der Braumeister mit der Glas-Pipette „zapfte“. Spannend waren auch die drei Sude, die am Stand von Dirk Becker angeboten wurden. Er ist Inhaber des Rum-Ladens „Spirit of Rum“. Becker holte sich die Biere von Lemke und wagte eigene Versuche mit verschiedenen Fässern. So etwa ein Imperial IPA, gereift im Fiji-Rumfass, das Noten von tropischen Früchten, Kokosnuss und Vanille vorlegt. Hinzu kam eine Waldmeister Weiße, die im Cudjoe-Rumfass aus Ghana schlummerte, der im Jamaican Cask gefinished wurde und ein sehr komplexes Aromaspiel präsentierte. Zu guter Letzt legte er die Berliner Weiße „Luise“ in „Gardel 1983 Rum Casks“. Das Ergebnis zeigt sanft rauchige Aromen.

Fazit: Ein echt tolles Event, das die Vielfalt, Komplexität und unbegrenzte Möglichkeiten von fassgereiften Spezialitäten zeigte. Der „Barrel Summit“ birgt viel Potential, um ihn im kommenden Jahr vielleicht sogar mit ein paar weiteren Brauereien zu erweitern. Ich freu mich jedenfalls jetzt schon drauf.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.