Corona-Krise: Wie geht es dem Brauhaus Lemke?

Covid-19 trifft auch die Craft-Bierbranche hart. Mit Kurzinterviews möchte ich die Community auf dem Laufenden halten, was bei Brauern, Biersommeliers, Händlern, Gastronomen und Bloggern derzeit passiert und wie all diese tollen Menschen mit dem Virus-Wahnsinn umgehen. Heute ging meine Mail an Oliver Lemke von der Brauhaus Lemke aus Berlin.

Hallo Oli, wie wirkt sich die Corona-Krise auf Euer Tagesgeschäft aus?

Das Tagesgeschäft wurde und wird ziemlich durcheinandergewirbelt, weil ja bekanntlich alle Bars, Kneipen und Restaurants geschlossen sind, hat sich unser Bierabsatz komplett verschoben. Fassware geht so gut wie gar nicht mehr, dafür ist unser Flaschenvertrieb wichtiger geworden. Diese Krise ist in 20 Unternehmensjahren nicht die erste – und dank eines super Teams entwickeln wir immer wieder neue Ideen und Ansätze, um uns durch diese Zeit zu manövrieren. Viele Themen, über die wir im üblichen Tagesgeschäft vor Corona immer nur geredet haben, setzen wir jetzt einfach um.

Welche Probleme entstehen durch die Schließung der Bars, Taprooms und Restaurants?

Das liegt auf der Hand: Für uns ist der Bierabsatz eingebrochen. Genauso wie wir als Brauerei, haben auch Spirituosen-Manufakturen, Weingüter oder regionale Lebensmittelproduzenten ihre Kunden verloren – hoffentlich nur für eine gewisse Zeit. Wir sind weiterhin mit vielen unserer Abnehmern in der Gastronomie in Kontakt. Einige haben auch auf Angebote zum Mitnehmen umgestellt, andere bleiben geschlossen und harren der Dinge.

Jede Krise hat Sieger und Verlierer. Was lernen wir aus der jetzigen Situation?

Es wirkt wie eine Floskel, aber es zeigt sich wieder mal: Ein Unternehmen muss sich laufend neu erfinden und immer wieder neue Wege gehen. So auch jetzt! Wir müssen immer beweglich bleiben, uns verändern und unvorhergesehenen Situationen anpassen können.

Welche Tipps könnt ihr Kollegen geben?

Positiv bleiben und auf die Rückkehr zur Normalität hinarbeiten. Nutzt die erzwungene Pause und geht Projekte an, die im üblichen Tagesgeschäft aus Zeitgründen immer wieder stecken geblieben sind.

Wie sieht der Craft-Biermarkt nach Covid-19 aus?

 Wenn ich das wüsste, würde ich als Hellseher arbeiten und damit wohl eine Menge Geld verdienen.

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