Fetzige Rockmusik, junge Leute und eine riesige Bierauswahl: Brewdog weiß wie eine Bar auszusehen hat, wie punkiges Ambiente und gute Rockmusik eine Symbiose aus Genuss und Lebensfreude schaffen kann.


Es ist 21:45 Uhr nach schottischer Zeit an einem Freitagabend im Juli. Draußen ist es taghell. Aber in der Brewdog Bar in Edinburgh dröhnt bereits laute Rockmusik durch die Lautsprecher. Genau richtig für mich. Noch ist nicht viel los, aber der Lautstärkenpegel entspricht bereits einem Rockkonzert in der Münchner Olympiahalle. Hinter der Bar schenken junge Keeper fleißig Bier aus – ob aus Flaschen oder von den vielen Zapfhähnen. Auf Tafeln stehen mit bunter Kreide hingekritzelt, welche Biere an diesem Tage fassfrisch ausgeschenkt werden: von „Jack Hammer“ bis „5am Saint“ über „IPA is dead“ bis hin zu Guest Drafts wie der „Yeti Stout“ von Great Divide mit 9,5 Prozent Alkoholgehalt oder das „Pinestripe Red Ale“ von Ska Brewing ist viel dabei. Ich erspare mir hier die üblichen Verkostungsnotizen, da man weder alles Trinken kann, noch irgendwie in der Lage ist, die Übersicht zu halten. Was aber wirklich toll ist: Bevor die echte Order läuft, darf man erst mal probieren.

Natürlich bestelle ich mir als Einstiegsdrink ein „Punk IPA“. Sehr empfehlenswert ist aber auch der „Jack Hammer“ mit 7,2 Prozent Alkoholgehalt. Der Columbus Hopfen schenkt ihm eine fruchtige Süße, die an Limonade erinnert. Über der Bar reihen sich leere Bierflaschen früherer Spezialitäten. Während sich langsam immer mehr Menschen in der Bar einfinden, schleppt einer der Barkeeper tatkräftig neue Kästen „Punk IPA“ herein, das Bier was an diesem Abend am schnellsten läuft.

Aber in der Brewdog Bar gibt es nicht nur Produkte aus dem eigenen Haus. Die Kneipe spiegelt ein breites Spektrum der Craft-Bierszene wieder mit einigen ganz eigenwilligen Spezialitäten. Auf die Frage nach einer Empfehlung schlägt uns der vollbärtige Barkeeper ein Guest Draft vor: „Gubna Imperial“ mit zehn Prozent Alkohol von der Blues Oskar Brewery. Sein derzeitiges Lieblingsbier. Schon erstaunlich, dass er in der Brewdog Bar so locker Fremderzeugnisse anpreist. Das würde man in einem deutschen Brauereigasthof eher selten erleben. Aber das Bier ist wirklich ein echter Genusshammer: überwältigende Zitrusaromen mit einer dezenten Süße kribbeln auf der Zunge, als würde man diese in einen Ameisenhaufen stecken. Erstaunlich lecker, aber mehr als ein Flasche sollte man davon nicht trinken, denn die Auswahl in der Brewdog Bar ist viel zu verführerisch um sich nur auf ein Bier zu konzentrieren.

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Ein toller Bericht von Mareike über die Brew Dog Bar Edinburgh!
Pingback: Trend-Kneipe: Besuch in der Brewdog Bar in Helsinki | Feiner Hopfen
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Im Juni 2014 war ich in der Brewdog Bar in Edinburgh. Der Laden ist Punk pur.