Freedl: Aromatisches Alkoholfreies mit Bergbasilikum

Alkoholfreie Biere entwickeln sich immer mehr zu spannenden Erfrischungs- und Lifestylegetränken. So legt auch die Familienbrauerei Pefferlechner in Südtirol unter der Marke „Freedl“ eine ganz besondere Version vor. Gebraut ist „Calma“ mit Bergbasilikum, das auf über 1.500 Metern wächst und von einem Kräuter-Startup aus den Alpen stammt. Gründerin Maria-Elisabeth Laimer setzt bei diesem Bier auf „functional brewings“, dass so viel bedeutet wie: den fehlenden Geschmacksträger Alkohol einfach durch andere natürliche Zutaten zu kompensieren.

Gestern hatte ich das obergärige Bier aus Lana im Glas. Es zeigt sich in einem Honiggoldton, getoppt von einem schneeweißen, feinporigen Schaum. Im Duft strömen sofort Basilikumnoten in die Nase, die aber keineswegs aufdringlich daherkommen. Hinzu gesellen sich gewisse Malztöne sowie eine sanfte Hopfenwürze. Der Antrunk präsentiert sich frisch. Auf der Zunge breiten sich malzige Töne neben den grünen Basilikumaromen aus. Im Finish dringt noch eine dezente Herbe durch, die das Gesamtbild abrunden.

Fazit: Ein wirklich spannendes Bier mit ungewöhnlicher, aber köstlicher Aromatik. Das Basilikum ist harmonisch eingearbeitet und überfordert nicht beim Trinkgenuss. Mal was ganz anderes. Kann ich mir gut als Aperitif oder als Speisebegleiter sowohl zur Pizza, gemischtem Salat als auch zum gegrillten Steak vorstellen.

Craftbier-Festival in Bozen: Tolles Event im Schloss-Ambiente

Der Veranstaltungsort: Schloss Maretsch

Das lange Warten hat ein Ende: Nach zwei Jahren Corona-Wahnsinn finden endlich wieder Bierfeste statt – sowohl national als auch international. So bin ich am Samstag ganz spontan mal eben über den Brenner nach Bozen zum „Beer Craft – International Craft Meeting“ gedüst. Dieses Festival mit vielen italienischen, österreichischen, deutschen, aber auch belgischen und niederländischen Ausstellern ist wirklich etwas Besonderes.

Die Eingangshalle

Allein der Veranstaltungsort ist einzigartig. Das Spektakel findet seit 2015 im mehr als 800 Jahre alten Schloss Maretsch im Zentrum von Bozen statt, umgeben von Weinstöcken und mit Blick auf das Bergmassiv des Rosengartens. Während des Festivals schlendert man durch verwinkelte Räume mit bunten Gemälden an den Wänden, wo die Brauereien ihre Stände haben.

Neben vielen tollen hopfigen Bieren, leckeren Gosen und diversen spontan vergorenen Sorten, zählten auch ganz ungewöhnliche Sude zu meinen Highlights, wie etwa ein Imperial Tiramisu Pastry Stout von Lambrate. Aber auch das Gose-Style Sour Ale mit Tomaten und Basilikum von Liquid Story Brewing aus Braunschweig, das alkoholfreie „Camra“ mit Basilikum von Freedl aus Lana, die Brot-Gose von Viertel Bier aus Natz-Schabs sowie ein Zirbenbier von Gustahr aus Ahrn haben mich begeistert. Als etwas ganz besonderes empfand ich auch das „Oachkatzlschwoaf“ von Finix Brewing aus Bozen, das mit traditionellen Südtiroler Speckknödeln und Sauerkraut gebraut ist.

Südtirol hat also einiges in Sachen Craftbier zu bieten und das Festival in Bozen gehört zugegebenermaßen zu meinen Favoriten. Ich freue mich schon sehr auf das Event im kommenden Jahr.

Batzen Bräu: Trendsetter für Italian Grape Ales

Italian Grape Ales (IGA) scheinen sich als ein neuer Trend in der Craftbier-Szene durchzusetzen. Bei diesem noch relativ neuen Bierstil handelt es sich um eine Erfindung aus Italien, die 2015 auch in die Liste des „Beer Judge Certification Programs“ (BJCP) aufgenommen wurde. Dafür werden Trauben oder Traubenmost – der Anteil kann bis 40 Prozent reichen – entweder beim Kochen, bei der Gärung oder erst bei der Reifung des Trunks dazugegeben. Abhängig von der eingesetzten Traube und der Technik des Brauers variieren sowohl Farbe als auch Geschmack und Mundgefühl eines IGAs.

Grundsätzlich kann man sagen, dass sich ein Italian Grape Ale durch eine gewisse Frische und Komplexität sowie die eingesetzten Trauben charakterisiert. Dabei sollte das Aroma und vor allem die Säure gefällig sein und nicht unbedingt an ein belgisches Lambic erinnern. So kann ein IGA Aromen von gelben Steinfrüchten, tropischen Früchten oder roten Beeren besitzen. Manche legen auch animalische Noten von wilden Hefen aus einem Holzfass vor.

Ein harmonisches Musterbeispiel legt der 2012 gegründete Batzen Bräu aus Südtirol vor. Bei der 6,6-prozentigen Version aus Bozen gab das Team um Robert Widmann bei der Gärung Traubenmaische vom Gewürztraminer hinzu. So präsentiert sich „Julitta Rosé“ in goldgelber Opaltönung im Glas. Schaum hat der Trunk nicht. In die Nase strömen florale Noten, die an Rose erinnern, sowie fruchtige Töne von Litschi, Holunder, Zitrone und weißen Trauben. Ein sanfter Leder-Touch spielt auch noch mit. Im Antrunk zeigt sich schon eine deutliche Säure, die sich auf der Zunge mit den fruchtigen und hefigen Aromen verbindet. Im Abgang macht sich eine sanfte Herbe bemerkbar, die das Gesamtbild abrundet.

Fazit: Dieser Bier-Wein-Hybrid ist wirklich spannend und vielfältig im Aroma. Ich denke, dass sich solche Sude in diesem Jahr verstärkt in der Craftbier-Szene durchsetzen werden. Gerade, weil Sauerbiere immer mehr im Kommen sind. Für mich ein echter Genuss.

Craft-Fest: Biergenuss in Bozen

IMG_20170423_222743_664
Beer Craft in Bozen – Eindrücke von 2017

Wer am kommenden Wochenende noch nichts vor hat und Lust auf richtigen Frühling mit leckerem Bier verspürt, der sollte mal nach Bozen fahren. Dort findet Freitag und Samstag (13. und 14. April) zum dritten Mal das „Beer Craft“-Festival statt. Als Location wählten die Veranstalter wieder das Schloss Maretsch, das umringt von Weinstöcken und südtiroler Alpen liegt. Aber auch innen sorgt das alte Gemäuer für einen Wow-Effekt: Verwinkelt Räume, Balkone und Fresken aus der Renaissance machen die Räumlichkeiten eines Craft-Bierfestes schon zu etwas Besonderen.

Vor allem aber die internationale Auswahl an Brauereien wird die Gäste beeindrucken. Neben deutschen Labels wie etwa der Munich Brew Mafia, Hoppebräu oder Schönramer sind auch Aussteller aus Österreich, Belgien und Serbien vor Ort. Besonders interessant sind jedoch die Italiener. Neben Batzen Bräu aus Bozen schenken auch Brauereien wie Birra del Bosco, Birra Barbaforte oder Birrifico Rethia aus dem Trentino aus und auch Birrifico Italiano, Birra Mastino oder Mister B. aus weiteren Regionen des Landes.

Nebst den rund 35 Ausstellern und interessanten Bieren, gibt es auch eine Foodpairing-Area, einen Hobbybrauer-Wettbewerb und jetzt auch einen eigenen Bieraward namens „Kubo Beer Award“, bei dem die Nachwuchsbrauer ihre Sorten von einer internationalen Jury verkosten und auszeichnen lassen können. Federführend sind hierbei der italienische Bierprofi Lorenzo „Kuaska“ Dabove und Bobo Widmann vom Batzen Bräu.

 

Genussfestival Bozen: Craft-Bier-Reise durch alte Schlossgemäuer

Live-Brewing im Batzenhäusel in Bozen
Live-Brewing im Batzenhäusel in Bozen

Auch in Südtirol kommt ordentlich Bewegung in die Bierszene. Am kommenden Wochenende (29. und 30. Mai) öffnet das Schloss Maretsch in Bozen, eher bekannt durch seine Weinverkostungen, erstmals seine Tore für Craft-Bier-Fans. Mehr als 40 europäische Brauereien präsentieren beim „BeerCraft“-Meeting ihre Kreationen. Neben Vorträgen, Verkostungen und Live-Brewing sind die Besucher aufgefordert, beim „Consumer Beer Alps Award“ das beste Bier der Veranstaltung zu wählen. Der Sieger wird prämiert.

Und wer weitere Spezialitäten und italienische Schmankerl probieren möchte, braucht nur wenige Meter in die Altstadt laufen. Dort findet gleichzeitig das „Genussfestival“ statt. Dort lädt bestimmt auch die Braumanufaktur „Batzen Bräu“ in das urige Batzenhäusel samt romantischen Biergarten ein und die Hausbrauerei „Hopfen & Co.“ wartet mit feinsten Craft-Bier-Suden auf. Bozen verwandelt sich in diesen Tagen zum Paradies für Connaisseurs – eine Reise lohnt sich allemal.