Stachelbeere, Honigmelone oder Cassis: In den Hopfenanbaugebieten der Welt werden immer mehr Aromasorten gezüchtet, die mit neuen Duft- und Geschmackskompositionen die Craft-Fans begeistern und den Biermarkt aufmischen
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Schlagwort: Hops
New Beer Generation: Tropischer Traum mit Galaxy-Explosionen
Es war der letzte Stand auf der Braukunst Live, an dem wir vorbei kamen. Die Brauer durften schon nichts mehr ausschenken. Ich wollte aber unbedingt noch das „Hop Burst Interstellar IPA“ von der New Beer Generation aus Nürnberg probieren. Da am Stand nichts mehr ging, schenkten uns Mark Zunkel und sein Kollege zwei Flaschen für den Nachhauseweg. Danke nochmals dafür! Zum Glück haben meine Schwester und ich sie aber nicht nach fünf Stunden Bierkonsum geöffnet. Die Überraschung war einige Tage später kürzlich umso größer.
Das IPA glitzert bernsteinfarben im Glas. Ein feinporiger, cremiger und schneeweißer Schaum macht das Gesamtbild des 5,6-prozentigen Ales wohl perfekt. Schon gleich nach dem Einschenken schwirren herrliche Aromen des verwendeten Galaxy Hopfens umher. Tropische Früchte wie Grapefruit und Maracuja verwöhnen die Nase. Bereits im Duft merkt man, dass hier eine gigantische Dosis des grünen Goldes drin sein muss. Im Mund geht das tropische Geschmacksspiel weiter. Und vor allem bleibt nach dem schön bitteren Finish das Bier noch sehr lange im Mundraum.
Fazit: Wow! Ein ganz wunderbares India Pale Ale – nicht zu schwer, dafür wundervoll hopfig – eine Komposition, wie ich sie am liebsten mag. Diese tropischen Aromen des Galaxy Hopfens sind wirklich ein Traum und hier in einer tollen Malzkomposition mit einer feinen Bittere vereint. Kein komplizierter Drink, sondern vielmehr ein Genuss für alle Tage
Kehrwieder Kreativbrauerei: „Azacca“ – Göttertrunk mit Karibikflair

Wenn das Etikett schief auf der Flasche klebt, dann erkennt man, dass wirklich noch mit der Hand gearbeitet wurde. Und ich kann mich noch erinnern, als Oliver Wesseloh, Brauer der Kehrwieder Kreativbrauerei aus Hamburg, einmal sagte, dass man von Craft spricht, wenn jede Flasche die Hand des Brauers berührt hat. So scheint es auch bei seiner neuen Kreation „Azacca“.
Dafür experimentierte der Sommelier Weltmeister für Bier für seine Shipa-Serie wieder mit einer davor kaum bekannten Hopfensorte: „Azacca“. Sie stammt aus den USA und wurde nach einem karibischen Ackergott benannt, der in Haiti angerufen wird, wenn man sich eine gute Ernte wünscht. Angeblich weiß der Inselgeist vor allem die einfachen Genüsse zu schätzen. Aber mit einfachen Gaumenfreuden hat Wesselohs Bier wahrlich nichts zu tun.
Vom Design her dachte ich erst einmal an Jamaica und Reggae, als ich die Flasche in der Hand hielt. Im Glas leuchtet es dann appetitlich in einem warmen Orangeton. Im Duft strömen tropische Früchte wie Mango und Ananas in die Nase, gepaart mit etwas harzig-würzigem und reifen Orangen. Rinnt das 7,5-prozentige IPA erst über die Lippen, dann breitet es sich samtig-weich im Mundraum aus, fast schon cremig. Es schmeckt auch tropisch: Mango und Ananas vermählen sich mit Clementine, Pinienharz und Hopfenwürze. Im Finish können sich Hopheads auf 65 Bittereinheiten freuen, die sich harmonisch mit dem Harz noch länger in der Kehle festkrallen.
Fazit: Ein toller Hopfen, ein tolles Single Hop Ale. Diese tropische Hopfenbombe, macht dem haitischen Ackergeist alle Ehre. Da ist dem Braumeister wieder ein harmonisches, absolut süffiges und leckeres Bier für seine Serie gelungen. Ich hab gleich nochmal 24 Flaschen bestellt. Kompliment!