
Gerade gab der Verband Deutscher Hopfenpflanzer bekannt, dass auch in diesem Jahr die Ernte unterdurchschnittlich ausfällt. Schuld daran sei wieder die lange Trockenperiode im Sommer. Der Regen konnte aber wenigstens die Hopfendolden, die bereits im Wuchs waren, ordentlich entwickeln. Die offizielle Hopfenernteschätzung im Anbaugebiet Hallertau fand am 22. und 23. August statt.
Hier die Zahlen: Auf einer Gesamtanbaufläche von 17.129 Hektar wurde ein Ertrag von 35.250 Tonnen geschätzt. In Tettnang werden 2.360 Tonnen, in Elbe-Saale 2.928 Tonnen sowie in Spalt 550 Tonnen erwartet. Im Anbaugebiet Bitburg beläuft sich die geschätzte Erntemenge für 2023 auf 22 Tonnen. Dies ergibt eine Gesamtmenge von 41.110 Tonnen für das Bundesgebiet, und liegt damit etwa 20 Prozent über der historisch niedrigen Erntemenge 2022. Erste Voruntersuchungen zu den Alphagehalten im Hopfen 2023 deuten auch auf leicht unterdurchschnittliche Werte hin. Genauere Angaben sind aufgrund des zu erwartenden späten Erntezeitraumes derzeit noch nicht möglich.
Zudem ist für den Verband Deutscher Hopfenpflanzer eine Anpassung der Anbausysteme nötig. Die weltweite Hopfenproduktion zeige, dass trockentolerante Sorten in Verbindung mit Bewässerung der globale Standard im Hopfenbau sind und Deutschland hier aufholen müsse. Die Züchtung neuer Sorten und der gleichzeitige massive Ausbau der Hopfenbewässerung müsse mit höchster Priorität und großer Geschwindigkeit vorangetrieben werden.