Hanscraft verkauft Brauerei

Christian Hans Müller von Hanscraft

Nach langer Planungsphase, vielen Hochs und Tiefs gibt Christian Hans Müller nun sein Lebenswerk in andere Hände. Doch was lief schief bei Hanscraft & Co., wird es die Biere weiterhin geben und was sind die neuen Ziele? Christian klärt auf.

Lange hast du für die Eröffnung einer eigenen Brauerei in Aschaffenburg gekämpft. Jetzt wurde sie nach mehreren Anläufen in Betrieb genommen und zeitgleich hast du sie verkauft. Was ist passiert?

Ja das stimmt. Die Planung der Brauerei dauerte insgesamt länger, als dass ich sie nutzen konnte.
Es gab so viele Umstände, durch die das Ganze unnötig in die Länge gezogen wurde, dass hätte anfangs wohl niemand für möglich gehalten. Ich lasse mich aber von meinen Ideen nicht abbringen. So lag stets das Ziel vor Augen. Und jetzt, wo mein Lebenswerk errichtet ist, ist es doch ein guter Zeitpunkt dafür, sich das Ganze mal von außen zu betrachten.

Mit „Hanscraft“ zählst du zu den Wegbereitern der deutschen Craftbier-Szene. Hat sich die Branche nicht so entwickelt, wie du es dir vorgestellt hast?

Heute kann ich die Frage besser beantworten als noch vor etwa einem Jahr. Ich blicke quasi mit etwas Abstand auf eine Ära zurück – wenn auch nur auf eine zehnjährige. Aber kaum eine andere Zeit in meinem Leben war von so viel Wandel geprägt. Als Wegbereiter habe ich von Beginn an den ganzen Aufschwung und Aufwind – also die Hochs – mitgestaltet, miterlebt und natürlich auch genossen.

Und die Tiefs?

Ja, die habe ich auch durchwandert, und zwar bis zur Hölle, von der auch viele andere meiner Kollegen berichten können. Die Bandbreite an Ereignissen war vielfältig und mit genügend Abstand betrachtet kann ich sagen, dass der Markt sich mit den Gegebenheiten, die ihn charakterisieren, genauso entwickeln musste, wie er sich entwickelt hat. Ich jedenfalls bereue keinen Moment und bin dankbar für die vielen schönen und lehrreichen Momente sowie für die tollen Leute, die ich auf all diesen Wegen kennengelernt und weiterhin in meinem Umfeld haben werde.

Was passiert nun mit der nagelneuen Brauerei?

Die Brauerei wird weiterhin in guten Händen sein, da müssen sich die Bierfans keine Sorgen machen. Unter einem neuen Namen wird sie sicherlich ihre Position im Markt finden und auch rechtfertigen. Der Standort ist jedenfalls top und die Möglichkeiten vielfältig. Ich bin sicher, dass dort weiterhin vieles richtig gemacht wird und die Brauerei als Bereicherung für den ganzen Markt gelten wird.

Wie sehen deine Zukunftspläne aus?

Es gibt einige sehr interessante und attraktive Optionen, aber ganz festgelegt habe ich mich noch nicht. Da ich meine Marken Hanscraft & Co., Bayerisch Nizza und Backbone Splitter behalte, wird es meine Biere weiterhin geben. Der Dienstleistungssektor mit der Hanscraft Academy und der Hanscraft Consulting wird deutlich ausgebaut, da nach vielen internen Projekten zum Errichten des Produktionsstandorts nun wieder Kapazitäten frei werden. Das wird eine spannende Zeit, auf die ich mich sehr freue.

Hanscraft & Co: Yakima-Valley versus Tschechien

„Split Decisions“ geht in die zweite Runde: Hans Christian Müller von Hanscraft & Co. aus Niedernberg bei Aschaffenburg legte bereits im Frühjahr zwei Biere auf, für die er den Sud teilte und mit unterschiedlichen Hopfensorten aus jeweils anderen Regionen braute. Bei den neuen Spezialitäten handelt es sich um zwei Double Dry Hopped Pales Ales mit 6,3 Prozent Alkohol. Das eine wurde mit tschechischen und das andere mit US-amerikanischen Hopfensorten gestopft.

Beide Ales unterscheiden sich kaum in der Farbe. Sie präsentieren sich in einem goldorangefarbenen Ton mit einer üppigen und stabilen feinporigen Schaumkrone. Den Unterschied macht das grüne Gold. So stecken in „Bohemian Crown“ jede Menge Kazbek und Sladek aus Tschechien, die dem vollmundigen Bier einen fruchtigen und blumigen Charakter schenken. Am deutlichsten dringen beim Bukett und auf der Zunge schmeichelhafte Zitrusnoten durch. Eine sanfte Herbe begleitet das Finish.

Die US-Version ist mit den Sorten Simcoe, Mosaic und Citra gebraut und duftet hopfig-grasig, zart würzig sowie nach reifer Mango. Das Ale fließt süßlich über die Lippen bis es sich mit einer moderaten Kohlensäure und fruchtigen Noten von Mango und Zitrus ausbreitet. Auch hier verabschiedet sich das Bier mit einer angenehmen Herbe.

Fazit: Beide Ales sind rund und harmonisch. Bei der tschechischen Version handelt es sich eher um ein dezentes Aromaspiel, während sich die US-Hops erheblich kräftiger präsentieren. Ich finde beide Biere gelungen und würde sie wieder ins Glas schenken. Auf einen Favoriten möchte ich mich daher nicht festlegen.

Hanscraft & Co.: Nachtschwarzes Hammerstout als Cuvée

20181207_142226Christian Hans Müller überraschte schon in den vergangenen Wintern mit ein paar richtig guten fassgereifte Spezialitäten. Gerade legte der Hanscraft-Chef aus Aschaffenburg wieder was ganz Besonderes vor: Ein 10,5-prozentiges Imperial Stout namens „Vintage 2018“. Dafür lagerte das Jahrgangsbier mehrere Monate in Whiskey- und Weinbrandfässern, bis es zu einer Cuvée verschnitten wurde.

Schon fast ölig gleitet das Hammerstout nachtschwarz ins Glas. Ein mokkafarbener, cremiger Schaum bedeckt die Oberfläche. Das Bier duftet leicht röstig, nach Zartbitterschokolade und etwas holzig mit Anklängen von Whiskey und Weinbrand. Auf der Zunge breitet sich die dunkle Schönheit samtig-weich mit einer moderaten Kohlensäure aus. Aromen von Röstmalz, Holz, Zartbitterschokolade, Dörrobst und Whiskey präsentieren sich angenehm. Im Finish zeigt sich noch eine zarte Karamellnote, bis sich das Stout knochentrocken verabschiedet.

Fazit: Ein wirklich gelungenes fassgereiftes Bier. Die Aromen des Stouts und die Noten der Fässer mit den jeweiligen Vorbelegungen sind harmonisch eingebunden und machen das „Vintage 2018“ zu einem runden Gesamtbild. Ich werde mir auf jeden Fall noch ein paar Flaschen besorgen und diese im Keller ein paar Jahre reifen lassen.

Kollaborationssud: Quintessenz mit Quitten

Stone und HanscraftGralshüter des Reinheitsgebots würden diesen Sud wohl nicht anrühren. Craft-Bierfans dafür umso mehr. Christian Hans Müller von Hanscraft & Co. aus Aschaffenburg und Thomas Tyrell, Braumeister von Stone Brewing aus Berlin brauten ihr trübes Ale namens „Quince-Essential“ nämlich mit Quitten-Püree. Christian Müller ist von dem Gemeinschaftssud begeistert: „Die Quitte beeinflusst das Aromaprofil eines hopfenbetonten Bieres in vielerlei Richtungen.“

Dass die Hanscraft/Stone-Crew auch an Hopfen nicht sparte, kennzeichnet das Ale bei Duft und Geschmack. Vier Sorten sorgen neben der Quitte für den individuellen Kick: Centennial, Hallertauer Blanc, Amarillo und Yellow Sub. Schenkt man dann endlich das 6,3-prozentige „Hazy Ale“ ins Glas, dann geht die Sonne auf. In die Nase strömt sofort das Quitten-Aroma, gepaart mit Anklängen von Harz, Apfel, Birne, Zitrone und Orange. Auf der Zunge prickelt das Bier schön erfrischend und präsentiert fruchtig-herbe Noten des Quitten-Hopfenmix. Im Finish bleibt eine Bittere von 45 IBU noch länger am Gaumen zurück.

Fazit: Dieses Bier polarisiert und schmeckt vermutlich nicht Jedermann – das ist aber sicherlich auch nicht die Intention von Hanscraft und Stone. Mir gefällt an dem Ale besonders gut, wie sich die Aromen von der Frucht mit dem Hopfen zu einem spannenden Gesamtbild vereinen und harmonisieren. Auch wenn dieses Bier eher die Seelen von echten Craft-Anhängern wärmen dürfte, so ist es aber auch für Verfechter des Reinheitsgebots einen Versuch wert. „Quince-Essential“ kann ich mir gut zu einem knackigen Sommersalat oder gut  gewürzten Fisch vorstellen.

Hanscraft & Co.: Bieriger Sonnenuntergang

IMG_20180122_123326_824New England IPAs liegen nicht nur im Trend, sie sind meist auch ziemlich lecker. Ein schöner Vertreter für diese neue Kategorisierung ist das „Sun Downer“ mit 6,2 Prozent Alkohol von Hanscraft & Co. aus Aschaffenburg. Gebraut hat es das Team um Christian Hans Müller mit vier hocharomatischen Hopfensorten: Citra, Ekuanot, El Dorado, Galaxy.

Schon beim Einschenken erinnert die Farbe des NEIPAs an einen romantischen Sonnenuntergang am Strand. Ein schneeweißer, feinporiger Schaum setzt der Optik noch die Krone auf. Süßlich duftet das bayerische IPA mit Noten von Zitrus wie Grapefruit und Orange sowie tropischen Tönen von Maracuja und Litschi. Auf der Zunge zeigt sich das Ale mit einem schlanken und frischen Malzkörper. Die Fruchtnoten der Hopfensorten dominieren das Aromaspektrum mit tropischen Nuancen. Das NEIPA verabschiedet sich mit einer deutlichen, aber keineswegs störenden Bittere.

Fazit: Gefällt mir! Ich mag die Kombination aus hopfiger Fruchtwucht und Frische. Für mich ein perfektes Bier für den Sommer.

Deutsche Top-Brauer: Christian Hans Müller von Hanscraft – „Bier muss mich zum Lachen bringen“

chm_01Zugegeben, ich habe noch kein Bier von Hanscraft aus Aschaffenburg genossen, das mir nicht geschmeckt hat. Erst kürzlich kürte ich ein fassgelagertes Stout zum Craft-Bier des Monats. Christian Hans Müller und sein Team wissen, was die Konsumenten wollen und liefert einfach hochwertigen Genuss. Was will man mehr?

Wann hast du dein erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?

Das war 1995 mit zwei Kameraden aus dem Fußballverein. Wir hatten das damals schon eine ganze Weile vor, bis wir es dann irgendwann mit einfachstem Equipment in der Miniküche meiner ersten Wohnung umgesetzt haben. Es ging jedoch gnadenlos schief, weshalb die anderen beiden hinterher keine Lust mehr hatten. Ich aber, als chronischer Pedant, hatte den Anspruch auf Fehlersuche zu gehen. Ich wollte herausfinden, warum es nicht klappte und wie ich es denn richtig hinbekomme. Also blieb ich dran, habe viel gelesen und probiert. Eigentlich waren meine Berufsweichen zunächst aber in eine andere Richtung gestellt.

Wie bist Du eigentlich auf den Namen „Hanscraft“ gekommen?

Zunächst whießen wir ja „Hans Müller“. Aber durch die Trennung von meinem damaligen Partner vor drei Jahren haben wir hier so viel überdacht und neu ausgerichtet, dass von Hans Müller an sich nicht mehr viel übrig war. Weder vom Auftritt, noch von allem anderen. Dazu kam dann, dass wir von den Leuten eine ganze Zeit lang nur noch als „Hanscraft“, dem eigentlichen Namen einer Produktlinie unseres Hauses, bezeichnet wurden. Das in Summe war Anlass genug, den ganzen Laden dahingehend umzubenennen. Und wie schon der alte Name baut der neue auf meinem zweiten Vornamen „Hans“ auf, den seit vielen Generationen jeder männliche Nachfolger des väterlichen Stammes trägt. Und daraus entstand Hanscraft – bestehend aus Hans und handcraft (Handwerk).

 Was macht für Dich ein wirklich außergewöhnliches Bier aus?

Es muss mich entweder umhauen oder mich zum Lachen bringen. Um das zu können, muss es etwas Neuartiges sein. Dafür muss es nicht zwingend meinem Geschmack entsprechen, weil es trotzdem handwerklich gut gemacht sein kann. Also im Prinzip eine runde Sache mit besonders kreativem Ansatz.

Welchen Biertyp trinkst Du am liebsten und warum?

Interessanterweise wechselt das je nach Stimmung. Ich hänge nicht ständig an einem Bierstil fest, sondern favorisiere mal den, mal den… so wie man mal lieber dies hört und mal jenes. Trotz allem haben da aber meist die hopfenbetonten und insbesondere die IPAs die Überhand.

 Was sind Deine Lieblingshopfensorten?

Horizon, Amarillo und Kazbek. Den Horizon bekomme ich leider nicht mehr, aber ich probiere auch immer mal gerne was Neues aus, was noch nicht so zwingend in die breite Öffentlich gerät. So z.B. letztes Jahr mit dem Kazbek. Auf dem bin ich voll hängengeblieben.

 Welche Eigenschaften zeichnen Deiner Meinung nach einen richtig guten Craft-Brauer aus?

Der braucht Persönlichkeit und Kompetenz. Das muss ein Macher sein, einer der das tut, wonach ihm ist und der sich nicht fremdbestimmen lässt. Er sollte natürlich wissen was er tut und auch tun, was es erfordert, gut zu sein. Dabei soll er die Extraportion Leidenschaft, eine hohe Schmerztoleranz und vor allem die Liebe zum Rohstoff besitzen. Wenn er dann noch gute Biere macht, hätte ich nichts mehr auszusetzen.

 Was war das schrägste Bier, das Du jemals getrunken hast?

Als ich mit meinem spanischen Brauerfreund Ernesto Anfang dieses Jahres in Schweden war, haben wir Ice Cream Ale getrunken – hell und dunkel. Man mag es kaum glauben aber es war wirklich abgefahren. Das Helle hat geschmeckt, wie eine Kugel Vanilleeis, das Dunkle wie Schokoeis. Diese Intensität hätte ich nicht erwartet.

 An welchem Ort der Welt würdest Du mit Deinem besten Freund gern ein Bier trinken?

Ganz ehrlich, ich bin so viel unterwegs und bin in meinem Leben schon so viel gereist, dass der schönste Ort für ein Bier für mich und meinen besten Freund zu Hause auf meiner Terrasse ist. Am liebsten noch mit Zigarre und Rum und vor allem mit einem guten Gespräch über Gott und die Welt.

 Und was hast Du als nächstes vor?

Einmal wieder richtig Urlaub machen… Irgendwann.

 

Hanscraft & Co. „Saison Julie“: Ein Farmhouse für die Freundin

Saison Julie - Hanscraft & Co.
Saison Julie – Hanscraft & Co.

Was ein kleiner Liebesbeweis an seine Freundin werden sollte, ist zu einem ganz außergewöhnlichen Bier herangereift. Julie ist die Freundin von Christian Hans Müller und dieses neue Farmhouse Ale ist ihr Lieblingsstil. Was blieb dem Aschaffenburger Brauer der Hanscraft & Co. schließlich anderes übrig, als ein Bier zu brauen, wie sie es gerne haben wollte.

Aber dieses 6-prozentige Sommerbier, das Christian Hans Müller mit Chinook und Sorachi Ace ansetzte, trinkt Julie natürlich nicht allein. Damit dürfte Hanscraft auch viele Hop-Fans beglücken. Die aus dem Chinook entstehenden Aromen von Grapefruit, Limone und Pinie paaren sich äußerst harmonisch mit dem Bukett von Kokosnuss aus dem Sorachi Ace. Allein ein Blick auf das sonnengelbe Farbspiel im Glas macht schon Appetit auf die nächste Flasche. Der Chinook gibt dem Sud noch eine angenehme Bitter mit auf den Weg.

Im Geschmack überzeugt der Sorachi Hopfen total und zeigt all seine Stärken: Spritzig, frisch, dazu eine überzeugende Harmonie aus dezent säuerlichen, weinigen Noten mit einer leichter Dominanz von Grapefruit und Limone, an dessen Ende aber auch die Kokosaromen durchdringen. Er setzt diesem Saison seine Krone auf. Der ursprünglich in Japan gezüchtete Hopfen (eine Kreuzung aus Brewers Gold und Saazer) gehört inzwischen zu den gesuchtesten Bierrohstoffen der Welt.

Fazit: Nach dem genialen „Backbone Splitter” und dem „Black Nizza“ zeigt Christian Hans Müller erneut sein Können und den Mut zu ungewöhnlichen Hopfenkombinationen. Kompliment für dieses richtig tolle Farmhouse-Bier.

Hanscraft & Co.: Schwarze Aromenbombe mit Überraschungsmoment

Nachtschwarzes Black Nizza von Hanscraft & Co.
Nachtschwarzes Black Nizza von Hanscraft & Co.

Nach dem genialen „Backbone Splitter” legt Hans Christian Müller aus Aschaffenburg jetzt mit seinem Imperial Stout erneut eine Vorlage. Gebraut ist das Bier mit zehn Spezialmalzen und drei Hopfensorten. Das Konstrukt ergibt einen Alkoholgehalt von kräftigen neun Prozent.

Farblich funkelt das Stout nachtschwarz im Glas. Im Geruch verwöhnen dezent röstige Aromen, gepaart mit Schokoladen- und Kaffee-Nuancen die Nase. Im Geschmack breitet sich eine Schokobombe mit einem Hauch von Brombeere und Pflaume aus. Die malzigen Espressonoten dominieren nicht zu stark. Im Abgang streichelt das vollmundige, aber doch sehr feine Schwarze die Kehle mit dezenter Sauerkirsche.

Fazit: Die Harmonie zwischen den Aromen von Kaffee, Schokolade und dunklen Früchten machen das Black Nizza zu einem echten Gaumenschmaus und Zungenstreichler. Tipp: Dazu ein Raffaelo naschen. Die Kokosflocken passen ideal!

Mein Craft-Bier des Monats: Backbone Splitter von Hanscraft

Hanscraft Backbone Splitter - West Coast IPA
Hanscraft Backbone Splitter – West Coast IPA

In diesem Monat fällt es mir nicht besonders schwer, einen Favoriten zu küren. Ich trank zwar einige wirklich tolle Craft-Biere, aber das „Backbone Splitter“ von Hanscraft aus Aschaffenburg war wirklich überwältigen. Der Brauer Christian Hans Müller brachte mit Hanscraft eine Schwestermarke von Hans Müller Sommelierbier auf den Markt. Mit löblichem Design und echter Geschmackswucht.

  • Bierstil: India Pale Ale
  • Brauerei: Hanscraft & Co., Aschaffenburg
  • Alkoholgehalt: 6,6 Prozent
  • Stammwürze: 16,8 ° Plato
  • Farbe: kupfer
  • Schaum: feinporig
  • Bittere: 60 IBU
  • Hopfen: Horizon, Amarillo, Centennial und Simcoe
  • Malz: Wiener, Münchner, Pilsner und Cara

Allein schon wenn der Kronkorken ploppt strömen gewaltige Fruchtaromen aus der Flasche. In der Nase breiten sie sich aber noch stärker aus. Exotische Früchte wie Ananas, Mango und Maracuja sowie Grapefruit und Limone kitzeln das Riechorgan. Dazu gesellen sich hopfige, grasige Noten und eine leichte Süße des Caramalzes.

Auf der Zunge wächst das samtige Aromafeuerwerk zu einer echten Geschmackswumme heran. Papaya, Maracuja und Sternfrucht befriedigen die Geschmacksknospen. Die 60 Bittereinheiten im Abgang erfreuen sicherlich jeden Hophead, obwohl sich das Bier dann mit einer harmonischen Malzsüße verabschiedet.

Fazit: Dieses West Coast IPA stellt so manches US-Gebräu deutlich in den Schatten. Großes Kompliment an Christian Hans Müller und sein Team!