Camba Bavaria & Fat Head’s Brewery: Transatlantischer Sud mit exotischem Gaumenspiel

India Pale Ale zählt zu den vielfältigsten Bierstilen der Welt. Klar, zu den heißesten Trends zählen gerade die hopfigen Spielformen der New England- bzw. der Hazy-IPAs. So ist es neben diesen saftigen Varianten aber auch mal wieder eine angenehme Abwechslung ein American IPA mit 70 Bittereinheiten im Glas zu haben. Gestern probierte ich den neuen siebenprozentigen Gemeinschaftssud „Hop Fusion“, der in Zusammenarbeit mit der Camba Bavaria und der Fat Head’s Brewery aus Cleveland in Ohio entstand. Gebraut haben es die Macher mit drei Top-Hopfensorten: Simcoe, Mosaic und Citra.

Schon beim Einschenken des gelborangen Bieres mit cremefarbener Schaumdecke schwirren fruchtige Noten umher. Hält man das Riechorgan näher in Richtung Sud, so wird es betört von hopfig-grasigen Noten, die von einem Fruchtbukett aus Maracuja und Zitrus untermauert sind. Auf der Zunge zeigt sich „Hop Fusion“ vollmundig mit einem exotischen Geschmacksspiel aus Passionsfrucht, Mango und Citrus. Hinzu kommt ein leicht grasiger Touch. Im Finish bricht eine angenehme Herbe durch.

Fazit: Tolle Aromatik, schöne Herbe und eine hohe Drinkability – was will man mehr. Das American IPA überfordert nicht und passt eigentlich immer, aber perfekt zu scharfen Asia-Gerichten, zum gegrillten Rindersteak als auch zum Feierabendgenuss. Also: Flasche auf und genießen.

Camba Bavaria: Belgisches Bier und Zwiebelsuppe

IMG_20170810_134059_945Immer mehr Craft-Brauereien testen ungewöhnliche Sude als saisonale Biere. Die Camba Bavaria aus dem bayerischen Truchtlaching legte für den Monat August ein sommerliches „Saison“ auf, auch genannt „Farmhouse Ale“. Diese obergärige Bierspezialität ist ein alter belgischer Stil, der ursprünglich von Farmarbeitern („Saisoniers“) nur im Winter gebraut wurde. In den kalten Wintermonaten gab es für sie auf den Feldern nur wenig zu tun. So hatten sie dennoch etwas zu tun und die Vorfreude auf die nächste Arbeitssaison und das Bier wuchs. Entwickelt wurde diese Typologie angeblich in Wallonien, nahe der französischen Grenze.

Die sechsprozentige Interpretation der Camba strahlt goldfarben im Glas. Das Ale duftet nach Bienenhonig, reifer Birne und Mirabelle. Am Gaumen präsentiert sich das Saison schön vollmundig, erfrischend und prickelnd im Mundgefühl. Geschmacklich feuert das belgische Bier süßliche Honignoten auf die Zunge, die sich mit fruchtigen Nuancen von sehr reifer Birne und einem kräuterigen Hauch vom Tettnanger Hopfen vereinen. Die 20 Bittereinheiten sind kaum wahrzunehmen. Ist bei diesem Stil aber auch nicht gewollt.

Fazit: Eine tolle Version eines belgischen Saisons. Stiltypisch ist den Brauern der Camba Bavaria eine schmackhafte Kombination aus fruchtigen Hefearomen, einem würzigen Hauch des Hopfens und einer erfrischenden hohen Rezenz gelungen. Die Macher der Brauerei empfehlen das Saison zu kräftigen Käsesorten, Apfelstrudel oder Zwiebelsuppe. Kann ich mir gut vorstellen.

 

 

Citra-Tasting: Mikkeller versus Camba Bavaria

Single Hop Citra von Mikkeller und Camba Bavaria
Single Hop Citra von Mikkeller und Camba Bavaria

Wahre Unterschiede erkennt man nur im direkten Vergleich. Kürzlich probierte ich zwei Citra Single Hop Imperial IPAs gegeneinander: Das dänische von Mikkeller aus Kopenhagen und da bayerische von Camba Bavaria aus Truchtlaching. Beide Biere kannte ich schon zuvor und das Citra von Camba habe ich auch bereits im Blog besprochen. Hier zunächst die Fakten:

Mikkeller

  • Alkohol: 8,9 Prozent
  • Farbe: trübes Sonnengelb
  • Schaum: stabil, cremig
  • Geruch: Reife Früchte wie Mango, Mandarine
  • Geschmack: Alkoholisch, herb nach Orangenschale

Camba Bavaria

  • Alkohol: 6,9 Prozent
  • Farbe: golden
  • Schaum: stabil, cremig
  • Geruch: frische Zitrusaromen von Limone, Grapefruit, Bitterorange
  • Geschmack: erfrischend nach Grapefruit, Zitrone, etwas grasig im Abgang

Fazit: Beides tolles Biere, keine Frage. Allerdings finde ich das Camba etwas besser ausbalanciert. Es ist irgendwie fruchtiger, knackiger und schmeckt nicht so alkoholisch wie das dänische IPA. Das Craft von Mikkeller schmeckt eher nach reifen, süßen Früchten und verlangt mit seiner individuellen Note eine eher philosophische Betrachtung. Camba dagegen überzeugt mit erfrischenden Fruchtnoten, ist völlig unkompliziert und eignet sich als angenehmer Trunk für alle Tage. Vor allem sollte man das Preisleistungsverhältnis anmerken. Das Camba-Citra kostet weniger als zwei Euro, während Genießer für das Mikkeller mehr als das Doppelte blechen müssen.

Camba Bavaria „Citra IPA“: Inspiration für künftige Single-Hop-Sude

Camba Bavaria - Citra IPA
Camba Bavaria – Citra IPA

Es ist schon etwas ungewöhnlich, wenn man auf einer Camba-Bavaria-Flasche anstatt des bekannten Firmen- Etiketts nur einen farblosen Papier-Aufkleber mit dem Stempelaufdruck „Citra IPA“ findet. Das wirkt beim ersten Hinsehen vielleicht etwas billig und lässt an ein Versuchsobjekt von Heimbrauern erinnern. Aber dieser Eindruck täuscht – und zwar gründlich.

Ich habe dieses Single Hop IPA schon im Dezember im Münchner „Tap House“ vom Fass probieren können und mir Anfang Januar eine 12er-Kiste aus dem Camba-Headquater in Truchtlaching mitbringen lassen. Und ehrlich gesagt: Man muss unter den deutschen IPAs schon lange suchen, um ein so schön ausgewogen, nach Citrus- Aromen duftendes Bier zu finden. Der Geruch nach Limone, Bitterorange und Grapefruit streichelt bereits die Sinne, wenn der Trunk goldfarben ins Glas rinnt. Das Citrus-Bouquet kommt auch im Antrunk gut rüber und dominiert den Abgang mit einem bitter ausbalancierten Aromen-Cocktail. Irgendwie erinnert mich dieses IPA ein wenig an die berühmten Single Hops von Brewdog und Mikkeller. (Vergleich folgt!)

Leider gibt es kaum Informationen über dieses Bier. Das Rückenetikett der Flasche stammt wohl vom Camba Imperial Ale und weist lediglich auf 6,9 Umdrehungen hin. Von diesem Citra IPA wurde angeblich nur so wenig gebraut, dass es sich nicht lohnt, extra dafür ein Etikett zu drucken. Wohl deshalb sind die Halbliter-Bügelflaschen auch nicht im regulären Handel erhältlich.

Fazit: Mit seinen knackig bitteren Citra-Aromen ist dem Camba-Team ein richtig gutes Bier für alle Tage gelungen. Es hat zwar nicht ganz den Tiefgang eines Mikkeller oder Brewdog, aber vom Preis-Leistungsverhältnis her ist dieses IPA ein echter Geheimtipp für Craft-Bier-Fans. In Truchlaching kostet der halbe Liter lediglich 1,40 Euro – bei dieser Qualität fast geschenkt. Man kann nur hoffen, dass dieses Bier auch künftig das Camba-Angebot schmücken wird. Mit seiner Frische wäre das jedenfalls ein richtig guter Sommertrunk. Und zugegeben: Dieses Camba IPA hat mich dazu inspiriert, bei meinem nächsten Homebrew mal ausschließlich auf eine Single-Hope-Variante zu setzen.

Camba Bavaria „Ei Pi Ai“: Hopfenbombe aus Oberbayern

Foto: Mareike Hasenbeck
Foto: Mareike Hasenbeck

Nach einem anstrengenden Tag in der Focus-Redaktion verlangte mir nach einem fruchtigen Feierabendbier. Ich durchstöberte meinen Bier-Kühlschrank und entschied mich für das „Ei Pi Ai“ der Camba Bavaria aus dem oberbayerischen Truchtlaching, gebraut nach einem Rezept von Eric Toft aus Schönram. Vergärt wurde das IPA im offenen Bottich und gereift in liegenden Lagertanks. Camba „Ei Pi Ai“ schmückt sich mit acht Prozent Alkoholgehalt und 17,5 Stammwürze. Ordentlich! Im Glas leuchtet es in einem trüben Gold. Ein süßlicher Duft strömt schon aus dem Trinkkelch, bevor man explizit daran schnuppert. In der Nase breitet sich der Geruch dann noch kräftiger aus: Eindeutige Fruchtaromen von Litschi, Pfirsich und Holunder. Diese Ausgeprägtheit formt sich im Mund weiter. Samtig weich umschmeichelt eine Honigsüße die Zunge. Prickelnd dehnt sich eine intensive Hopfennote mit dem Geschmack der Litschi aus, gepaart mit einem Hauch Holunderblüten. Im Abgang wechselt das Aroma. Eine lang anhaltende Grapefruitnuance dominiert mit einer kräftigen Bittere.

Fazit: Für mich in diesem Moment das perfekte Feierabendbier, das mit seinen fruchtigen Aromen und der kräftigen Bittere zum Abschalten sorgt.

Tap House: Neue Stammkneipe für Münchner Craft Bier Fans

O’zapft is! Morgen eröffnet in München-Haidhausen das „Munich Tap-House“. Initiator ist die Camba Bavaria Brauerei aus Truchtlaching. Neben verschiedenen Flaschen-Bieren sollen auch etwa 40 Biere vom Fass ausgeschenkt werden. Insgesamt soll eine Vielfalt von rund 200 Bieren aus Deutschland und rund um den Globus über die Theke gehen. Keine Angst: Auch eingesessene Stammtischler kommen auf ihre Kosten. Es soll auch traditionelles Hefeweizen und Helles geben.

Ziel des Tap Houses solle sein, einen Ort für experimentierfreudige Bierfans und urige Biertrinker zu schaffen, die in einer entspannten Atmosphäre mit einer „bierorientierten“ Speisekarte genießen können.

 

„Munich Tap-House“

Rosenheimer Str. 108

81669 München – Haidhausen

Öffnungszeiten:

Sonntag – Mittwoch: 17 – 01 Uhr

Donnerstag-Samstag: 17 – 02 Uhr