Deutsche Meisterschaft der Biersommeliers: Bronze nach spannendem Finale

Es gibt wieder mal etwas zu feiern – natürlich mit Craft-Bier vom Feinsten! Vergangenen Samstag habe ich zum ersten Mal an der deutschen Meisterschaft der Biersommeliers teilgenommen und auf Anhieb den dritten Platz abgeräumt – als einzige Frau im Finale. Der Wettbewerb fand in Gräfelfing bei München bei der Genussakademie Doemens und zum fünften Mal statt. In den Vorrunden mussten alle Teilnehmer, die aus ganz Deutschland kamen, zehn klassische Bierstile wie etwa Pils, Helles, Kölsch, Kristallweizen oder Altbier blind erkennen – und dabei auch noch zehn Bierfehler bestimmen. Im Halbfinale traten dann die besten zehn Teilnehmer im K.O.-Verfahren gegeneinander an, indem jeder ein unbekanntes Bier sensorisch beschreiben und die Typologie bestimmen musste. Schließlich mussten sechs Finalisten ein Bier präsentieren, das ihnen per Los zugeteilt wurde, und auch etwas zur Brauerei, Historie, Bierstil und Foodpairing erzählen. Mein Finalbier war das „Cuvée Barrique 2017“ von Schneider Weisse aus Kehlheim.

Und weiter geht’s: Im kommenden Jahr kann ich nach meiner Platzierung mit dem Team Deutschland zur Weltmeisterschaft der Biersommeliers fahren. Neuer Wettbewerb, neue Herausforderung, neues Glück – es bleibt spannend.

Credit: Doemens

Master of Beer: The next Milestone

Ein altes Sprichwort besagt, dass man im Leben nie auslernen sollte. Das gilt natürlich auch beim Bier mit seinen vielen Geschichten und den tausendfachen Aromen. Nach nunmehr zwei Jahren, zahlreichen Seminaren und Tastings, vielen Bierpaketen, zwei Prüfungstagen mit schriftlichem, praktischem und sensorischem Test sowie einer schriftlichen Masterarbeit mit begleitendem Kolloquium, wurde ich am Samstag mit dem Titel „Certified Member of the Masters of Beer“ ausgezeichnet.

Das war eine wirklich aufregende Zeit mit ganz vielen neuen Eindrücken. Bei den Seminaren konnte ich mein Wissen über Trappistenbiere, Rauchbiere und internationale Sauerbiere vertiefen sowie mich bei Themen wie Bieralterung in all seinen Facetten, den Einfluss der Hefe auf die Sensorik des Bieres, speziellen Foodpairings mit Käse und Schokolade, Sensorik in der Qualitätssicherung und verschiedenen Hopfenkursen weiterbilden. Meine Masterarbeit haben ich zu dem Thema „Wie die internationale Craftbier-Bewegung den deutschen Biermarkt umkrempelt“ geschrieben.

Das scheint bei der Prüfungsjury wohl ganz gut angekommen zu sein, denn jetzt gehöre ich zu den ersten acht Absolventen der internationalen „Masters of Beer“. Nach meiner Ausbildung zur Biersommelière und dem Abschluss zur staatlich geprüften Bier-Sensorikerin, bleibt jetzt kaum noch ein Wissensfeld übrig. Aber mal sehen, was als nächstes kommt.

BestBrewChallenge 2021: Litauische Brauer auf dem Siegerpodest

Die Sieger der BestBrewChallenge von Bestmalz in Heidelberg stehen fest. Vorgabe war es in diesem Jahr, ein leichtes Weizenbier mit maximal 3,5 Prozent Alkohol zu produzieren. Wieder einmal durfte ich in der Jury dieses Wettbewerbs dabei sein und mit geschätzten Kolleginnen und Kollegen insgesamt 143 spannende Biere – überwiegend aus Europa – verkosten und bewerten. „Das ist ein neuer Rekord und mehr als wir aufgrund der allgemeinen Pandemie-Müdigkeit erwartet hatten“, freut sich Dr. Axel Göhler über die Einreichungen, der den Wettbewerb 2015 als Geschäftsführer der Palatia Malz GmbH ins Leben gerufen hat.

Gewonnen hat Tomas Sirtautas aus Litauen mit seiner modernen Interpretation eines leichten Weißbieres namens „Mischievous Wind“. Obwohl der leidenschaftliche Hobbybrauer schon vor zwei Jahren unter seinem Label „Relaxed Man“ in Litauen einen Brauwettbewerb gewonnen hat, ist er von der jetzigen Auszeichnung überwältig: „Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich von meinem Sieg gehört habe.“ Sein Bier überzeugte uns, weil es alle Aromen enthält, die ein leichtes Weizenbier mitbringen sollte: Banane, etwas Nelke sowie eine leichte Säure und zudem eine gewisse Spritzigkeit vorlegte.

Der zweite Platz geht an Jan Mordhorst aus dem niedersächsischen Seevetal mit seinem „Endless Summer“, das mit nussigen Noten und einem harmonischen Gesamteindruck beeindruckte. Platz drei und vier belegen ebenfalls zwei Brauer aus Litauen. Kein Wunder, denn mit 73 Einreichungen belegt das Land die Spitze der Registrierungen. Zum Vergleich: Aus Deutschland kamen 53 Biere.

Die Konditionen für die BestBrewChallenge 2022 werden voraussichtlich Ende des Jahres bekannt gegeben.

Die Jury: Meinhard Wicht, Marlene Specht, ich, Patrick Schäfer und Fabian Staudinger (v.l.)

Kleine Umfrage: Craftbier in Deutschland

Liebe Community,

seit knapp neun Jahren versorge ich euch auf meinem Blog mit Themen rund um das Thema Craftbier. Um mein Wissen an Euch weitergeben zu können, bilde ich mich regelmäßig fort. Gerade bin ich dabei den „Master of Beer“ abzuschließen und schreibe dafür eine Masterarbeit. Es wäre super von Euch, wenn ihr Euch zwei Minuten Zeit nehmen würdet, um an meiner Umfrage zu unserem Lieblingsthema teilnehmen würdet. Je mehr Leute mitmachen, umso aussagekräftiger wird das Ganze. Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Teilnahme.

https://www.surveymonkey.de/r/C63WPJQ

Tolle Aktion: Der „Müllradler“ als Flaschensammler

Credit: Roman Hackl

Ein umweltbewusster Leser von feinerhopfen.com hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen und mich um mediale Unterstützung gebeten:

Jeder kennt die Situation, dass leere Bierpullen achtlos in die Botanik geworfen werden und dort die Umwelt belasten. In Graß, einem Ortsteil von meinem Heimatdorf Aying, nimmt Roman Hackl, der sich selbst den „Müllradler“ nennt, das Heft in die Hand und sorgt für Ordnung im Gelände. Mit Fahrrad und passendem Anhänger tourt er durch das Dorfgebiet und die Randgemeinden, um – ganz selbstlos und unpolitisch – weggeworfene oder vergessene Flaschen einzusammeln.

Allein in diesem Jahre hat er bereits mehr als 2000 Bierflaschen entsorgt. Dabei wird er von der Ayinger Brauerei mit Bierträgern und damit verbundenen Logistik unterstützt. Als Ermutigung für seine guten Taten hat ihm der Ayinger Bürgermeister jetzt höchstpersönlich eine Mülltonne übergeben.

Auch wenn manche Leute solche Aktionen vielleicht als etwas schräg empfinden mögen, so ist dennoch lobenswert, wie sich manche Menschen um unsere Umwelt sorgen. Wer die Aktionen von Roman Hackl unterstützen möchte, hier sein Kontakt: muellradler@drachengruss.de

Hopfenernte 2020: Wachsende Anbaufläche und bessere Alpha-Werte

Die Hopfenernte in deutschen Anbaugebieten hat begonnen. Wie in der heutigen Pressekonferenz bekanntgegeben erwartet der Verband Deutscher Hopfenpflanzer mit Sitz in Wolnzach in diesem Jahr eine gute durchschnittliche Ausbeute mit knapp 49.000 Tonnen Ertrag. Dabei kommt der Hallertau die bedeutendste Rolle zu: Bei einer Gesamtanbaufläche von 17.233 Hektar, davon 475 Hektar Neufläche, wurde ein Ertrag von 830.000 Zentnern, also 41.500 Tonnen, geschätzt.

Trotz der trockenen Witterungsverhältnisse im Frühjahr lassen die Erwartungen bei regional unterschiedlich verteilten Niederschlägen und größtenteils gemäßigten Temperaturen, eine gute Prognose zu. In diesem Ergebnis sind bereits die Schäden durch Hagel und Welke berücksichtigt. Die Bestände sind trotz eines starken Krankheitsdrucks während der gesamten Vegetationsperiode überwiegend gesund und versprechen eine gute Qualität. Auch die Alpha-Werte sollen in diesem Jahr mit geschätzten 6000 Tonnen weitaus besser sein als im vergangenen Jahr.

Sorten-Stars der Hallertau sind im Bitterhopfenbereich der Herkules, der einen Flächenanstieg um 132 Hektar auf 6254 Hektar verzeichnet. Danach folgt Polaris mit einem Anstieg um 56 Hektar auf 216 Hektar. Bei den Aromasorten ist die Perle mit einem Flächenanstieg um 109 Hektar auf 2887 Hektar Spitzenreiter. Gefolgt vom Hallertauer Tradition mit einem Anstieg um 81 Hektar auf 2718 Hektar und Spalter Select, dessen Anbau um drei Hektar wuchs. Bei den Flavor-Sorten Mandarina Bavaria, Huell Melon und Callista mussten Flächen reduziert werden, während der Anbau des Hallertauer Blanc zumindest gleichblieb. Den einzigen Anstieg in diesem Bereich – um sieben Hektar auf insgesamt 73 Hektar – verzeichnet die Sorte Ariana.

Hopfen-Innovation: Hops2Brew legt neuartige Pellets auf

nectar®-Pellets sind größer

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Hopfen ist die Seele des Bieres und unabdingbar für aromatische Sude. Für noch mehr Geschmack legte jetzt das Pelletier-Werk der Firma Hops2Brew in Wolnzach, im Herzen der Hallertau gelegen, eine neue Art von Hopfenpellets namens nectar® auf. Von der Verwendung können vor allem Brauer mit Trend zu aromatischen Suden nur profitieren. Anders als bei den bekannten Pellet-Typen, holt das Team um Matthias Siebler mit einem innovativen Verfahren maximale Aromen aus den Dolden.

nectar® ist ein hochangereichertes Hopfenprodukt zur üblichen Aromagabe und mit besten Eigenschaften zur Kalthopfung. Hierfür wird natürlich konzentriertes Hopfenpulver mit einer enormen Reduzierung von Blattanteilen pelletiert. Das heißt, dass in der Regel eine ungefähre Verdopplung vom Alpha- und Öl-Gehalt bei den nectar®-Pellets garantiert ist. So werden die gewünschten Aromen deutlich verstärkt und ungewünschte Noten wie Knoblauch, Kraut und Kratzigkeit reduziert. Weitere Vorteile: Es kommt mit den neuen Hopfenpellets, die übrigens einige Millimeter größer sind als die der bekannten Typen, viel weniger Grünmasse ins Bier. So hält sich der zusätzliche Eintrag adstringierender Polyphenole gering. Zudem entsteht beim Einsatz im Whirlpool weniger Heißtrub und beim Hopfenstopfen ein minimierter Satz. Durch die Verwendung von nectar®-Pellets hat der Brauer also deutlich weniger Würze- und Bierverlust. nectar® gleicht Schwankungen durch Jahrgangsunterschiede und Erntezeitpunkte aus. Das Produkt bringt zudem exakte Laborwerte mit sich. Insgesamt ermöglicht nectar® somit eine planbare Wiederholgenauigkeit im Brauprozess.

Die Pellets sind so weich, dass man die hochkonzentrierten Alphasäuren und die Aromaöle nicht schädigt, aber hart genug, damit der Brauer keine Einschränkung in der Handhabung berücksichtigen muss. Die Laborwerte von der Firma Hops2Brew sprechen für sich. Bisher gibt es sieben Sorten in Form von nectar®-Pellets: Hüll Melon, Hallertauer Blanc, Ariana, Sorachi Ace, Comet und Callista – viele weitere Sorten folgen im Oktober. Das Pelletier-Werk arbeitet mit dem Hopfenhandel Resch in Sandelzhausen in der Hallertau zusammen. Ein weiterer Vorteil für Brauer ist, dass Firmenchef Martin Resch jede gewünschte Menge von Nectar anbietet. Sogar Hobbybrauer können ab einem Gramm bestellen. Bei Hops2Brew ist die kleinste Verpackungsgröße die bekannte 5kg Folientüte. Umfassende Informationen zu nectar® gibt es unter www.hops2brew.de/nectar.

Wie aromatisch der neue Nectar im Bier rüberkommt beweist gerade Luis Seubert, Braumeister von TrueBrew aus München, der einen Sud mit diesen Pellets der Hopfensorte Callista gebraut hat. Bei seinem Bier handelt es sich um ein Kölsch Style Ale, das durch den Nectar ein angenehm fruchtiges Aroma von gelben Steinfrüchten und Grapefruit präsentiert. Seubert ist begeistert vom Einsatz dieser Pellets und vor allem über die Tatsache, dass selbst geringe Mengen so ein rundes und intensives Hopfenaroma ermöglichen.

Verkostung im TrueBrew in München mit (v.l.) Martin Resch, Luis Seubert und Matthias Siebler

Auch der bekannte Kollaborationssud „Hopfenreiter“, der jedes Jahr von Maisel & Friends in Bayreuth initiiert und mit anderen Brauern gebraut wird, kam dieses Mal nectar® zum Einsatz. Die Brauer-Gäste dürfen bei dem Double IPA jeweils einen Hopfen mitbringen. Bryan France von Yankee & Kraut aus Ingolstadt setzt dabei auf nectar®-Pellets der Sorte Ariana. Release des Bieres ist am 17. September. Bis dahin kommen zu den bisherigen Referenzbieren noch einige weitere spannende neue Biere namhafter Brauer raus. Mehr dazu hier.

Am 12. September findet ein „Brauertag bei Hops2Brew“ statt, bei dem sich Brauer vom Produkt überzeugen lassen können. Dabei geht es live zur Hopfenernte mit Bonitierung der ersten Hopfenpartien fast aller Hopfensorten inkl. nectar®-Pellets. Dazu werden auch die Verarbeitung und das Labor besichtigt. Zudem gibt es eine nectar®-Verkostung mit Referenzbieren sowie eine Tasting in Form von Schnellstopfversuch mit allen nectaren. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Brauer begrenzt. Anmeldung und mehr Infos unter: https://hops2brew.de/de/auf-gehts-zum-brauertag-2020/

Meininger’s International Craft Beer Award: „Die besten Biere des Jahres 2020“

Craft Beer Award 2020

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Die „Biere des Jahres 2020“ wurden heute im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung live gekürt. Insgesamt zeichnete die Jury beim 7. Meininger’s International Craft Beer Award 222 Bierspezialitäten aus aller Welt aus. Das Craft-Bier des Jahres national ist der Senatsbock der Landgang Brauerei. Das internationale Craftbier des Jahres ist ein holzfassgereifter Rum-Bock der Brauerei Schützengarten aus der Schweiz.

Zum ersten Mal als Craft-Brauer des Jahres national wird die Brauerei-Gasthof Kundmüller aus Viereth-Trunstadt ausgezeichnet. Bereits in den vergangenen Jahren konnten Roland und Oswald Kundmüller mit großartigen Bieren im Wettbewerb auftrumpfen, in diesem Jahr überzeugen sie mit insgesamt 2 Platin, 6 Gold und 2 Silber Medaillen für ihre fränkischen Bierspezialitäten. Craft-Brauer des Jahres international ist die Brauerei Schützengarten aus der Schweiz. 2 Platin, 7 Gold und 2 Silber Medaillen werden an ihre Biere vergeben, darunter die Sonderauszeichnungen „Craftbier des Jahres international“ sowie „Bestes alkoholfreies Bier (untergärig)“ für das Schützengarten Alkoholfrei.

Die insgesamt erfolgreichsten Kategorien in diesem Jahr waren IPA mit 24 ausgezeichneten Bieren, Bock und Doppelbock (19), Kellerbier und Weizen (jeweils 15), holzfassgereifte Biere (14) sowie alkoholfreie Biere (13 Auszeichnungen). Weitere Kategorien wie Pils (10 Auszeichnungen), Helles und auch Lager (jeweils 8) runden die Vielfalt der insgesamt über 60 vertretenen Bierstile ab. Dass die Experimentierfreudigkeit sowohl deutscher wie auch internationaler Brauer auch in diesem Jahr groß ist, verdeutlichen die 17 Auszeichnungen an Biere, die in der Kategorie „Freestyle / Experimental Style“ verkostet und bewertet wurden. An deutsche Brauereien werden von der Expertenjury insgesamt 21 Platin, 81 Gold und 32 Silber Medaillen verliehen.

Der Wettbewerb genießt auch über die deutschen Grenzen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad. Neben Bieren aus der Schweiz (32 Auszeichnungen), wurden auch Biere aus Belgien und Italien (jeweils 8), Frankreich, den Niederlanden und Spanien (jeweils 6), Taiwan (5), Singapur (4) sowie der Tschechischen Republik und den Vereinigten Staaten von Amerika (jeweils 3) für ihre überdurchschnittliche Qualitäten ausgezeichnet. Insgesamt liegt der Anteil der internationalen Biere in diesem Jahr bei 40 %, was einer erneuten Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren (2019: 33 %, 2018: 23 %) bedeutet. „An insgesamt 4 Tagen in diesem Jahr haben unsere 45 Bierexperten sich durch die großartige und vielfältige Welt der Bierspezialitäten verkostet, um am Ende nur die besten mit einer Medaille auszuzeichnen. Und dies Kategorie übergreifend, sodass auch in diesem Jahr neben bekannten internationalen Stilen wie IPA oder Porter und Stout auch klassisch deutsche und leichtere Bierstile wie Pils, Helles oder Export ausgezeichnet wurden“, zieht Verkostungsleiter Christian Wolf ein erstes Fazit.

Craft Beer Award 2020

Auf eine Preisverleihung musste in diesem Jahr nicht verzichtet werden. Diese fand unter Moderation von Verkostungsleiter Christian Wolf und dem Bierexperten des Meininger Verlag, Benjamin Brouër, virtuell statt. Im Rahmen einer abwechslungsreichen Online-Preisverleihung wurden die Auszeichnungen für die „Biere des Jahres 2020“ an die persönlich zugeschalteten Braumeister „überreicht“. Dass der Wettbewerb in Zeiten einer globalen Pandemie überhaupt stattfinden konnte, ist einem durchdachten Hygiene-Konzept zu verdanken. So konnte mit dem diesjährigen Award den besten Bieren eine würdige Plattform geboten werden. Alle Sonderauszeichnungen sowie alle Ergebnisse von Meininger‘s International Craft Beer Award 2020 finden Sie auf MEININGER ONLINE sowie in der Ende August erscheinenden Ausgabe 4/2020 des „MEININGERS CRAFT – Magazin für Bierkultur“.

Inside-News: Stärkere Präsenz beim Meininger’s International Craft Beer Award

In den kommenden beiden Tagen startet wieder der Meininger‘s International Craft Beer Award in Neustadt an der Weinstraße. Deutschlands wohl wichtigster Craft-Bier-Wettbewerb geht damit bereits in die sechste Runde. Als erste externe Frau durfte ich schon beim ersten Mal mit in der Jury sitzen und die Entwicklung des Wettbewerbs seitdem miterleben. Umso mehr freue ich mich, ab heute offiziell als Vorstandsmitglied des Craft Beer Awards nominiert zu sein und künftig meine Ideen in diesen wichtigen Wettbewerb einbringen zu können. Nachstehend dazu die offizielle Pressemitteilung:

Neustadt, 13. Mai 2019

Teilnahmerekord beim Verkostungswettbewerb Meininger‘s International Craft Beer Award // Mehr als 1.200 Biere im Wettbewerb // Bier-Sommelière und Journalistin Mareike Hasenbeck ist neues Vorstandsmitglied

Noch nie wurden so viele Biere beim Meininger‘s International Craft Beer Award eingereicht wie in diesem Jahr. Rund 1.200 Biere werden am 14. und 15. Mai von einer Expertenjury in Neustadt/Weinstraße verkostet und bewertet. Damit wächst der Wettbewerb im sechsten Jahr seines Bestehens kontinuierlich weiter und er-zielt in diesem Jahr eine Steigerung um 12 Prozent. Neues Mitglied im Vorstand ist die preisgekrönte Journalistin und Bier-Expertin Mareike Hasenbeck.

1229 Biere aus 31 Ländern konkurrieren beim 6. Meininger‘s International Craft Beer Award um eine Auszeichnung. Eingereicht haben in diesem Jahr 250 Brauereien. Die geschmackliche Vielfalt umfasst 74 Kategorien und reicht dabei von holzfassgereiften Bieren, IPA, Pale Ale, helles Weizen über Freestyle Biere, Helles Pils, Kellerbier bis zu Export. Die Anzahl der alkoholfreien Biere beträgt knapp 50 (2018: 38). Der Anteil der internationalen Biere liegt bei 33 Prozent (2018: 23 Prozent). Unter anderem nehmen Biere aus USA, Tschechischen Republik, Taiwan und Dänemark teil. 93 Juroren aus 13 Ländern, darunter Brauer und Biersommeliers sowie Experten aus Forschung und Lehre, verkosten und bewerten die Biere an zwei Tagen.

Neues Vorstandsmitglied bei Meininger‘s International Craft Beer Award ist Mareike Hasenbeck. Sie ist von der DLG als sensorische Sachverständige zur Bewertung von Getränken im Bereich Bier zertifiziert und diplomierte Biersommelière. Die gelernte Journalistin betreibt seit sechs Jahren das Portal feinerhopfen.com und war damit eine der ersten Bloggerinnen, die sich der jungen Craft-Bierbranche widmeten. Darüber hinaus schreibt sie als freie Journalistin für Medien wie Focus und Lust auf Genuss, für Meiningers CRAFT-Magazin sowie für die Onlineauftritte der Getränkemessen wie drinktec und BrauBeviale. Für ihre journalistische Tätigkeit ist sie bei den „Beerkeeper Awards“ als beste Bierjournalistin im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet worden.

Christoph Meininger, Geschäftsführende Gesellschafter Meininger Verlag: „Wir freuen uns außerordentlich mit Mareike Hasenbeck eine der profundesten Kennerinnen der Bier-Branche an Bord zu haben. Mit ihrem langjährigen Know-how und ihrer ausgezeichneten Expertise wird sie den Vorstand verstärken und neue Impulse setzen.“

Mareike Hasenbeck, Vorstand Meininger’s International Craft Beer Award: „Der Wettbewerb zählt nicht nur zu den größten in Europa, sondern ist in seiner Vielfalt auch einzigartig. Die Auszeichnungen sind in der Craft-Beer-Branche sehr begehrt. Deshalb freue ich mich, Teil des Teams zu sein und den Wettbewerb gemeinsam weiterzuentwickeln.“

Exklusivinterview: Braukunst Live mit neuem Besitzer

Selbst für Insider kam die Message überraschend: Frank Böer, Gründer und Veranstalter der Braukunst Live (BKL) und der Finest Spirits in München, hat beide Messen an den renommierten Fachverlag Meininger verkauft, der auch das CRAFT Magazin herausgibt. Feiner Hopfen sprach exklusiv mit Christoph Meininger und Frank Böer über ihre Einschätzung des Craft-Biermarktes und einer künftigen Positionierung des Events.

Herr Böer, die Braukunst Live hat sich zu einer der wichtigsten Biermessen in Deutschland etabliert und findet dieses Jahr zum achten Mal statt. Nach Meinung von Analysten nimmt der Craft-Biermarkt weiter an Dynamik zu. Warum verkaufen Sie das Festival gerade zum jetzigen Zeitpunkt?


Kurz gesagt: Aus strategischen Überlegungen. 2005 waren wir mit der Finest Spirits das erste Festival im Süden, die vierte Messe in Deutschland. Heute gibt es buchstäblich hunderte Whisky-, Spirituosen- und Genussmessen in Deutschland. Nicht ganz so krass, aber im Grunde ähnlich verlief seit 2012 die Entwicklung beim Bier. Einerseits haben wir uns in diesem Umfeld all die Jahre ganz oben behauptet. Auf der anderen Seite: Wenn man in diesen Gewässern langfristig überleben will, muss man leistungsfähige Allianzen bilden.

Herr Meininger, Sie sind der neue Besitzer der Braukunst Live. Was reizt Sie an diesem Event?


Die Braukunst Live! war die erste Messe ihrer Art und ist dadurch der Platzhirsch in Deutschland und marktführend. Deshalb passt sie – zusammen mit Meiningers Craft – genial in unser Verlagsportfolio. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite bewundere ich die Craft-Bierbrauer um ihren Ideenreichtum, ihren Individualismus, ihre Lust darauf, etwas Neues zu kreieren. Und wir wollen dabei helfen, dass die Message an Bierliebhaber, Handel und Gastronomie kommt.

Ihr Verlag gehört hierzulande zu den profiliertesten Medienhäusern im Getränke-Bereich. Was können Craft-Fans künftig von der Braukunst Live erwarten?


Wir möchten weiterhin den Craft-Biererzeugern die perfekte Plattform bieten, damit Image, Bierabsatz und das Wissen um Craft-Bier gepusht werden. Frank Böer hat ja bislang alles richtig gemacht. Das Bierfestival hat einen überaus hohen Bekanntheitsgrad, den wir mit Hilfe unseres Know-hows – Meiningers Craft und Meininger‘s International Craft Beer Award – weiter ausbauen möchten. Wir haben schon neue Ideen in petto, die wir aber erst verraten, wenn sie spruchreif sind.

Herr Böer, war der Verkauf für Sie auch eine ökonomische Entscheidung?


Konjunktur und Konsumklima werden sich ganz sicher eines Tages mal wieder eintrüben, was im Veranstaltungssektor zu einer begrüßenswerten Konsolidierung führen wird. Überleben wird dann derjenige, der breit, stark und innovativ aufgestellt ist. Gute Messen sind ein hoher, geradezu betriebswirtschaftlicher Wert, der über viele Jahre mit unglaublich viel Zeit, Geld, Know-how und Mühe geschaffen wurde – und zwar gerade auch seitens der beteiligten Aussteller. Diesen Wert gilt es zukunftssicher aufzustellen und dafür braucht man starke Partner. Der strategisch beste Zeitpunkt, mit unseren Festivals eine solche starke Allianz einzugehen, ist für mich genau jetzt.

Warum sehen Sie den Meininger Verlag mit all seinen medialen Potentialen als idealen Nachfolger?


Der Meininger Verlag ist einer der ältesten und renommiertesten deutschen Fachverlage für Wein, Spirituose und inzwischen bekanntlich Bier. Das Haus ist weit über die Branchen hinaus bestens vernetzt, hat bei zahlreichen Veranstaltungen und Wettbewerben jede Menge Erfahrung gesammelt, auch die bekannte Publikumsmesse Forum Vini in München läuft unter Meininger-Flagge. Daher bestehen auf zahlreichen Ebenen jede Menge professionelle Anknüpfungspunkte. Whisky, Sprit und Bier sind absolutes „people business“, man kennt sich – da zählen solche gemeinsamen Anknüpfungspunkte eine Menge. Die beiden Festivals waren 15 Jahre lang mein Leben, aufgebaut mit zwei tollen Mitarbeiterinnen, tollen Partnern und Subunternehmer, die über die Jahre – ebenso wie viele Aussteller – zu echten Freunden geworden sind. Dies alles in bester Ordnung an ein Haus wie Meininger zu übergeben, ist daher ein absoluter Gewinn für alle Beteiligten und macht mich stolz.

Und wie sehen Sie, Herr Meininger, die Entwicklung des deutschen Craft-Biermarktes in den kommenden fünf Jahren?


Craft-Bier hat eine enorme Chance, solange der Brauer den Bierliebhaber nicht aus den Augen verliert. Craft-Bier ist ein hochwertiges Nischenprodukt mit Potenzial nach oben, denn der Wunsch des Verbrauchers nach Individualisierung wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken.

Herr Böer, wie haben Sie die Entwicklung der Craft-Bierbranche in all den Jahren empfunden? Und wo geht’s hin?


Craft-Bier hat nach meiner Ansicht definitiv eine große Zukunft, das Thema wird sich weiterhin stetig etablieren. Die Frage ist jedoch: Wie stark wächst das Segment und wie lange wird das dauern. Nach dem Boom der ersten Jahre macht sich nach meiner Einschätzung momentan etwas Ernüchterung breit: Die Absatzmenge an Craft-Bier wächst – aber nicht so schnell wie, zugegeben auch von mir – mal erwartet wurde. Zugleich aber sind in letzter Zeit viele neue Brau-Projekte ins Spiel gekommen. Und damit tummeln sich derzeit viele Fische in einem kleinen Teich. Hinzu kommt, dass sich auch der Craft-Bierabsatz stärker eher regionaler entwickelt. Fazit: Ich sehe für Craft-Bier eine große Zukunft – nach einer vermutlich noch etwas längeren Phase der Konsolidierung. Ein Event wie die Braukunst Live kann helfen den Markt zu stabilisieren und das Wachstum langfristig zu befördern.

Bleiben Sie der Craft-Szene treu oder gibt es neue unternehmerische Ideen?


Whisky und Craft-Bier werden immer mein Leben sein, aber beruflich geht es künftig um andere Dinge: Ich baue ab Sommer ein sehr spannendes Tourismus-Projekt in Nova Scotia, Kanada, auf, Details erfahrt ihr zu gegebener Zeit über meine Facebook-Seite. Auch dabei geht es um „Genuss-Erlebnisse“ – aber in einem ganz anderen Kontext als bisher. Für mich beginnt ein völlig neuer Abschnitt, eine völlig neue Herausforderung, auf die ich mich riesig freue.