Bierreisen sind für mich immer inspirierend. Im Dezember vergangenen Jahres war ich für ein paar Tage in Krakau, um als Jurymitglied bei „Kraft Roku“, einem der größten Bier-Wettbewerbe Polens zu verkosten. Neben dem dortigen Bierstil „Grodziskie“ fand ich vor allem die unterschiedlichen Interpretationen des Baltic Porters besonders spannend. Heute zum „Baltic Porter Day“, der seit 2016 immer am dritten Samstag im Januar zelebriert wird, möchte ich euch gern drei unterschiedliche Vertreter vorstellen, die speziell zur Feier des Tages eingebraut wurden.

„Hoppy Baltic Porter“

Das nachtschwarze und neunprozentige Bier der Brauerei Pinta, in Wieprz im Süden Polens gelegen, legt den Fokus auf moderne Hopfung. Gehopft ist es mit Idaho-7, dem polnischen Lubelski und dem amerikanischen Zuchtstamm HBC 1019. So zeigt sich das Porter neben malzigen Aromen von dunkler Schokolade, Toffee und Karamell mit intensiven fruchtigen Noten von tropischen Früchten, Waldbeeren, Zitrus, Kokosnuss und getrockneter Pflaume.

„Rye Baltic Porter“

Ganz anders präsentiert sich das Porter von der östlich von Krakau beheimateten Brauerei Trzech Kumpli. Die Roggen-Variante besitzt 8,7 Umdrehungen, zeigt sich mit vollmundig-cremigem Mundgefühl und legt Noten von dunklem Brot wie Pumpernickel, Karamell, Melasse, getrockneten Früchten wie Pflaume und Rosine vor. Hinzu kommt ein leicht nussiger Charakter.

„Smoked Baltic Porter“

Bei der dritten Interpretation handelt es sich um ein Baltic Porter von Browar Widawa, östlich von Breslau gelegen, mit ordentlich Rauchmalz. Das untergärige und angenehm vollmundige Bier legt 8,8 Prozent vor und präsentiert neben den stiltypischen Malztönen auch deutliche Rauchnoten, die an ein Lagerfeuer erinnern lassen.

Fazit: Alle drei Interpretationen der polnischen Baltic Porters sind durch ihren deftigen Alkoholgehalt echte Schwergewichte, die mich durch ihre unterschiedliche Aromatik begeistert haben. Jedes Bier war auf seine eigene Art und Weise spannend und ein echter Genuss. Polen steht ganz oben auf meiner Liste, um noch weitere Biere zu entdecken.