Yankee & Kraut + Pivovar Raven: Baltic Porter mit Oida-Effekt

In diesem Kollaborationssud steckt ganz schön viel internationale Power. Filip Miller stammt ursprünglich aus Australien. Seit knapp vier Jahren ist er aber Chef und Brauer bei der Craft-Stätte Raven im tschechischen Pilsen. Bryan France dagegen kommt gebürtig aus den USA und führt gemeinsam mit dem Bayer Max Senner in Ingolstadt das Kreativ-Label Yankee & Kraut. Beide Marken sind für hocharomatische und auch gern mal ungewöhnliche Sude bekannt. Gemeinsam legten sie jetzt ein Bier namens „Woda Portowa“ auf, bei dem es sich um ein Baltic Porter handelt. Der Bierstil hat seine Wurzeln – wie der Name schon verrät – in den baltischen Staaten.

Das Bier ist aber kein gewöhnliches Porter, sondern eine Imperial-Version mit ordentlichen zehn Prozent Alkohol. Fast nachtschwarz fließt der Sud ins Glas, ein cremiger Mokkaschaum liegt oben auf. In die Nase katapultieren sich sofort malzig Aromen von Schokolade, Karamell und Nuss. Irgendwie schwingt auch ein Touch von leckerem Kuchenteig mit. Auf der Zunge entfaltet sich ein weiches Mundgefühl sowie eine leichte Süße mit einem Geschmack von Milchschokolade, Nuss, Toffee und Biskuit. Hinzu kommen zarte Röstnoten, die an frischgebrühten Kaffee erinnern. Das Finish ist lang und animiert zum nächsten Schluck.

Fazit: Zugegeben bin ich schon ein kleiner Fan von den Bieren der Tschechen und auch der Ingolstädter. Mit dem „Woda Portowa“ haben Filip und Bryan ein tolles Dessert- oder auch Absackerbier auf den Markt gebracht, das sicherlich die Herzen der Fans von malzbetonten Suden höher schlagen lässt. Wieder mal ein Bier mit Oida-Effekt.

Mashsee: Dunkle Liebe

Mashsee Love & Ace
Love & Ace – das Baltic Porter von Mashsee

Leider lässt der Frühling und auch die Grillsaison in München noch auf sich warten. Nach den ersten wärmenden Sonnenstrahlen vor ein paar Tagen habe ich mir gleich erst mal einen gemischten Kasten von Mashsee bestellt, um Trainingslager, Beverly Pils & Co. am Osterwochenende mit meinen Freunden zu genießen. Mal sehen, wie sich das Wetter so entwickelt, die Hoffnung stirbt zuletzt. Jedenfalls konnte ich es wirklich nicht erwarten schon mal vorab das neue 6,1-prozentige „Love & Ace“ der Hannoveraner zu probieren.

Das kastanienbraune Baltic Porter mit einer beigefarbenen, cremigen Schaumkrone, die eine nahezu perfekte Struktur aufweist, stopfte Braumeister Kolja ordentlich mit der ursprünglich japanischen Hopfensorte „Sorachi Ace“. Schon im Duft zeigt sich das grüne Gold mit voller Wucht. Kräftige, aber keineswegs aufdringliche Kokosnoten befeuern die Nase. Hinzu kommt ein Hauch von  Vanille, der an Fassreifung erinnert sowie dezente Zitrustöne. Auf der Zunge zeigt sich das Baltic Porter samtig-weich mit einer feinen Malzsüße und einer präsenten Hopfigkeit. Toffee-Töne verschmelzen mit nussigen und röstigen Noten. Im Abgang verabschiedet sich „Love & Ace“ mit Aromen von Kakao, Milchschokolade und 20 zarten Bittereinheiten.

Fazit: Ein wirklich sehr schön gelungenes Baltic Porter mit völlig eigenem Charakter. Ich mag die Harmonie zwischen den hopfigen Noten und der malzigen Süße. Die Kombination aus Kokos, Toffee, dezenter Röstigkeit und Schokolade passt perfekt zusammen. Kompliment nach Hannover!