Der Name dürfte viele Craft-Fans etwas irritieren: Das wohl neueste Bierlabel auf dem deutschen Markt heißt „Frau Gruber“. Hinter diesem Label steht ein Zusammenspiel der beiden Nachnamen von Enzo Frauenschuh und Matthias Gruber aus Augsburg. Die beiden Kumpels kennen sich seit ihrer Jugend und haben sich jetzt ihren Traum von eigenen Kreativbieren mit eigenem Signum verwirklicht. Am Mittwoch war ich in der Fugger-Stadt im „Drunken Monkey“ bei der Preview ihrer ersten fünf Biere. Darunter ein postmodernes Kellerbier, ein kreatives Helles, einen bayerisches Pale Ale und ein pechschwarzes Stout. Zuerst habe ich, was auch sonst, das IPA der beiden Bayern probiert. „Yeast is King“ traf so exakt meinen Geschmack, dass ich es sofort zum Craft-Bier des Monats küre. Die anderen Sorten sind aber auch nicht zu unterschätzen. Vor allem das Pale Ale ist eines der besten, das ich bisher getrunken habe (unbedingt mal probieren!!!).
Der Kick an dem Augsburger IPA sind nicht nur die verwendeten Aromahopfensorten Mosaic, Simcoe und Summit, sondern auch zwei spezielle Hefen. Enzo, der Brauer im Team, verriet mir, dass er eine australische und eine Pacific Ale Hefe verwendet, die eine längere Gärzeit haben und dadurch noch mehr fruchtige Aromen verbreiten. Schmeckt man!
- Brauerei: Frau Gruber (gebraut wird in Gundelfingen bei der Camba Bavaria)
- Bierstil: India Pale Ale
- Alkoholgehalt: 6,3 Prozent
- Farbe: bernstein
- Schaum: feinporig, cremig
- Hopfen: Mittelfrüh (Grundhopfung), Mosaic, Summit und Simcoe
Schon das Zischgeräusch und das Klacken beim Öffnen der Dose macht Lust den Inhalt zu probieren. Aus purer Gewohnheit habe ich es dann aber ins Glas geschenkt, obwohl Enzo und Matthias dringend empfehlen es direkt aus der Büchse zu genießen. Aus dem Glas lasen sich meiner Meinung nach die Aromen besser erschnuppern. Bernsteinfarben strahlt das IPA aus dem Glas, eine feinporige, fast cremige Krone komplementiert die Optik. Ich halte die Nase ins Trinkgefäß, schließe meine Augen und sehe einen prallgefüllten Korb voller Südfrüchte vor mir. Ein verwobenes Bukett aus Maracuja, Mango, Papaya und Litschi stimmt mich schon mal glücklich. Am Gaumen geht das exotische Spiel weiter. Volle Maracuja- und Litschi-Aromen tummeln sich auf der Zunge. Dazu gesellen sich noch Nuancen von süßer Blutorange und ein wenig Grapefruit. Im Finish bleibt das Fruchttheater mit einer dezenten Bittere noch länger zurück.
Fazit: Wow, wow, wow! „Yeast ist King“ ist wirklich ein cooles Bier. Überzeugt haben mich die fantastischen Hopfenaromen. Ein Tick mehr Kohlensäure würde dem Gesamtbild vielleicht nicht schaden, um es noch ein wenig erfrischender zu gestalten. Die geringe Spritzigkeit ist allerdings von „Frau Gruber“ gewollt. Hop-Heads könnten ein wenig die typische IPA-Bittere vermissen. Aber: geile Drinkability. Und das war auch so gewollt. Enzo erzählte auch schon, dass er richtig Lust hat zu experimentieren. Wir können uns wohl auf noch einige Kreationen der beiden Augsburger Hopfenzauberer freuen.
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Hallo Bierliebhaber,
Frau Gruber Kellerbier „Modern Times“ wurde erstmalig beim Sulzberger Craftbier-Festival am 9. Juli 2016 in Pfaffenhofen an der Ilm vorgestellt und war das beliebteste Bier der Veranstaltung!
Auch der damals amtierenden Hallertauer Hopfenkönigin Anna Roßmeier hat es sehr gut geschmeckt und sie verriet in einem Interview auch ihren Hof-Hausnamen, nämlich: Gruber!
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