
David Karpa und René Kallus sind typische Craft-Brauer: alles begann als Hobby – egal ob in der Küche, im Waschkeller oder bei Grillpartys im Garten, es wurde einfach zu jeder Zeit Bier gebraut und mit Zutaten experimentiert. Eine klassische Brauer-Ausbildung haben die beiden Bielefelder nicht. Sie probierten und informierten sich viel, bis sie Biere so herstellen konnten, wie sie es sich immer erträumt hatten.
Anfangs zogen die Beiden sogar mit einem Handwagen durch die Stadt, um Leute für ihre Biere zu begeistern. Dann nahmen sie an einer Crowdfunding-Aktion teil und bekamen Geld. Damit wollen die Jungbrauer nun Equipment und Knowhow weiter auszubauen. Mittlerweile hat die Bielefelder Braustube neben einem fruchtigen IPA, einem erfrischenden Saison Ale auch ein Lager mit Hallertauer Mittelfrüh und Tettnanger Hopfen sowie weitere interessante Stile im Sortiment. Ihr Credo ist nicht umsonst: „Leidenschaftlich, enthusiastisch, authentisch, handgemacht – und ganz sicher keine großindustriell hergestellte Plörre“, wie David Karpa und René Kallus versprechen. Das schmeckt man!
1. Was ist passiert, damit Sie sich für den Brauer-Beruf entschieden haben?
Beruf? Nun ja. Wir sind Brauer aus Berufung, wenn man so möchte. Noch ist unsere Braustube kein Beruf, sondern unsere Leidenschaft. Wir beide kennen uns schon sehr lange. Zwei echte Bielefelder Jungs und passionierte Biertrinker halt. Irgendwann entdeckten wir einen kleinen Spezialitätenladen in Bielefeld, der Craft Biere verkaufte. Es folgte, was folgen musste – das erste Brauer-Set, das erste Bier. Und es schmeckte! So haben wir es einfach nochmal gemacht. Und nochmal. Und nochmal. Überall und oft – beim Grillen im Garten, abends nach Feierabend in der Küche, im Waschkeller.
Aus diesem Hobby wurde schnell eine kleine Leidenschaft. Endlose haben wir Quellen durchforstet und irgendwann waren wir in unserem Hobby so professionell geworden, dass wir ein Bier brauen konnten, dass exakt so wurde, wie wir es uns anfangs vorgestellt hatten. Spätestens da war klar, dass zum Schritt in die Professionalität eigentlich nur noch bürokratische Hürden zu meistern waren.
2. Wann haben Sie Ihr erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?
Im Sommer vor ein paar Jahren beim Grillen. Die Lernkurve lag noch vor uns – es war ein geschmacklich tolles, sommerliches Weizen. Allerdings haben wir uns bei der Flaschengärung ein wenig verrechnet. Das Weizen wurde wortwörtlich „bombig“.
3. Welche anderen Brauer/Brauereien haben Sie am meisten inspiriert?
Schwer zu sagen. Vermutlich die ersten, deren Biere wir getrunken haben. Darunter CREW Republic, Buddelship sowie die Brauerei PINTA aus Polen, die uns die geschmackliche Vielfalt von Bier eigentlich erst aufgezeigt haben.
4. Welches Bier (außer den eigenen) würden Sie Ihrem besten Freund empfehlen?
„Boston Lager“ von Samuel Adams, USA
• „Backbone Splitter“ von Hanscraft & Co., Deutschland
• „Atak Chmielu“ von Browar Pinta, Polen
5. Was sind Ihre Kriterien für ein richtig gutes Craft-Bier?
Kleine Brauereien, überschaubare Mengen, echte Handarbeit. Und höchstwahrscheinlich auch die Tatsache, dass Craft-Brauer alle ein kleines Schräubchen locker haben. Oder auch ein größeres. Wie wir.
6. Was sind Ihre Lieblings-Hopfensorten?
Da gibt es einige: Citra, Hallertau Blanc, Hüll Melon, T’n’T. Wir lieben Hopfen, die einem mit ihrem Aroma direkt ins Gesicht springen. Attacke!!!
7. Mit welcher berühmten Person würden Sie gern mal anstoßen und warum?
Da gibt es so einige. Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek, Klaus Kinski vielleicht. Auch die Leute, die unser Bier verkaufen bzw. ausschenken. Aber: Wir beiden Braubrüder stoßen am liebsten mit uns selber an. Mit keinem anderen können wir so über Bier, das Bier brauen und über das philosophieren, was uns so widerfährt!