Stedji Brauhaus: Isländische Craft-Brewer schockieren mit Walfisch-Bier

Mit Entsetzen haben Biertrinker auf allen Kontinenten reagiert, als heute eine Meldung um den Globus ging. Die Craft-Brewer des „Stedji“-Brauhauses nördlich von Reykjavik haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und ein Bier produziert, bei dem sie aus Walfleisch gewonnenes Mehl in den Sudkessel kippten. Stedji-Chef Dabjartur Arilíusson preist sein Bier, das mit einem Alkoholgehalt von 5,2 Prozent nur für das isländische Mitwinter-Fest Thorrablot und zu Ehren des alten Wikingerkönigs Thorri  (Frost) produziert wurde, als «sehr gesundes Getränk» an. Das Walmehl im Sud ermögliche ein proteinreiches und kaum fetthaltiges Bier.

Tierschützer nennen dies den „Gipfel der Geschmacklosigkeit“ und die Väter des deutschen Reinheitsgebots würden sich wohl im Grabe umdrehen. Aber eines darf man dabei nicht vergessen: Die Isländer haben eine traditionelle Beziehung zu Walfleisch und finden es gar nicht so abwegig, daraus auch mal ein Bier zu brauen. Schon bei ihren Vorfahren, den Wikingern, gehörte halbvergorenes Meeresgetier zu den bevorzugten Getränken, und auf den Speisekarten der Feuerinsel finden sich seit jeher ganz köstliche Walgerichte. Ich selbst – Tierschützer mögen mir verzeihen – habe nach einem Adventure-Trip durch die isländische Wildnis in einer Fischerkneipe im Hafen von Reykjavik schon mal Walfleisch probiert und fand es äußerst schmackhaft.

Ob – bei aller Experimentierfreude – künftig Walaromen für deutsche Kreativ-Brauer eine Rolle spielen könnten, glaube ich eher nicht. Schon bei der letzten „Braukunst“ in München konnte man ein Austern-Bier probieren, von dem man aber seitdem nichts mehr gehört hat. Immerhin haben die isländischen Kultbrauer einen grandiosen Marketingerfolg erzielt, denn die Meldung über das Walbier ging um die ganze Welt. Und zur Beruhigung aller Apostel der bayerischen Landesordnung von 1516: Stedji braut neben Wal-, Erdbeer- und Lakritzbieren auch wunderbare Lagerbiere, Rauchbiere und Weihnachtsbiere – eisern nach dem deutschen Reinheitsgebot.

 

7 Gedanken zu “Stedji Brauhaus: Isländische Craft-Brewer schockieren mit Walfisch-Bier

  1. Das Walfleisch, was du probierst hast lag schon seit Jahren im Kühlkeller,

    Und nein, wir sprechen hier nicht von Minke Whales, sondern von FINNWALEN, welche auf der roten Liste stehen!

    Und nein, der Walfang den sich die Isländer immer ans Bein binden, wurde industriell von den Engländern und Dänen eingeführt, weil die Isländer „zu doof“ waren, Wale zu fangen. Alles andere ist deren eigener „Mythos“

    Das, was an Walfleisch bis ins 16 Jhdt gegessen wurde waren Wal Kadaver! … „Hvalur“ = „Wal“ = „grosser Schatz“, weil die bettelarme Bevölkerung, das gesamte Tier im Dorf verteilt hat und damit Wochen überleben können.

    Zurück ins Jahre 2013: Die Isländer haben Supermärkte, Kohle und Bildung, sprich es muss niemand Hungern. Wikinger sind ausgestorben!

    Ja, ich habe auch Walfleisch probiert, nachdem ich mir über 6 Monate von dummen Isländern anhören musste wie toll es schmeckt. ja es schmeckt gut wie Rindfleisch. Gibt es übrigens in jedem Dorf Supermarkt in Island. Selbst in Husavik, wo gegenüber Whale Watching Touren angeboten wurden und auf Eco-Tourismus gemacht wurde.

    … und nun? Frauen dürfen wählen, Schwarze sind keine Sklaven mehr und die Todesstrafe gehört auch in die Geschichtsbücher! Wie wäre es einfach mal auf Dinge zu verzichten? Weil sie überholt sind! Weil wir im 21. Jhrdt leben! in Europa!

    „Gut schmecken“ ist keinerlei Argument um vom Aussterben bedrohte Säuge-Tiere zu jagen! Tiere, die wie wir ein Nervensystem haben, Schmerzen erleiden, Gefühle haben und je nach Rasse nur ca. alle 4 Jahre ein Baby bekommen.

    In Walfleisch sind übrigens sehr viele Schadstoffe, welche auch dank uns Menschen ins Meer gelangen … Eskimos sind voll mit Giftstoffen … Japaner auch …

    Wäre angebracht auf Island erstmal gutes Bier zu brauen und sich nicht das ganze „piss-water“ aus Dänemark anzuschleppen … das einzige gute Bier in Island wird von einem tschechischen Braumeister gebraut
    .
    http://www.bruggsmidjan.is/default/page/about_bruggsmidjan

    Der Rest ist ein Witz! Also solten man bevor mal bedrohte Säugetiere verarbeitet, erstmal „normales“ Bier hinbekommen, die Pfeifen!

  2. WERner

    Hallo Daniel

    „Das Walfleisch, was du probierst hast lag schon seit Jahren im Kühlkeller,“

    sorry, aber in Island wird ausschliesslich Fleisch von Minkwhales, Zwergwalen, isl. Hrefna, im Handel und in den Restaurants angeboten.
    Im übrigen ist der Finwal ganz offiziell keine bedrohte Tierart (mehr), sondern wird als gefährdet eingestuft, und wenn man es regional sieht, dann eigentlich fast nur im Südpazifik.

    „das einzige gute Bier in Island wird von einem tschechischen Braumeister gebraut“
    und der Braumeister dieser kleinen Brauerei ist 😀 ein Deutscher…!…
    >>http://www.stedji.com/english.html
    >>http://www.stedji.com/bruggarinn.html
    Im Übrigen möchte ich hier keine „Walfang-Diskussion“ lostreten, ich hab mir nämlich abgewöhnt mit Deutschen über Wale zu diskutieren, danach brauch ich immer eine tierversuchsfreie Aspirin… 😉
    Auch erschreckt mich immer mehr, nach welchen Kriterien gerade Deutsche diverse Tiere als essbar einstufen…und zwar nach deren Aussehen und Streichelfaktor…
    Kuh, Schwein, hässlich = essbar,
    Pferd, Känguruh, Meerschweinchen, Papageitaucher etc.pp, igitt, ojeoje, das gehört doch verboten…

    Gruss aus Höfn an die mir unbekannte Besitzerin dieses Blog’s

    Werner

    1. Takk Tak Werner für die ergänzenden Infos. Ich weiss, das Hrefna Minke ist und ich kenn den Spinner von Hvalur persönlich. Ich meinte den Braumeister von Brugsmindjan / Kaldi, nicht Stedji Brewery. Das der Finnwal (nicht) mehr auf der roten Liste steht war mir neu. Ich lass es hier mal gut sein. Sjaumst! Daniel

  3. WERner

    ob diese Meldung auch vom Guardian aufgeschnappt wird und dann die Welt in Windeseile umkreist?:
    das Original der Webseite des isländischen Rundfunkes:
    http://www.ruv.is/frett/framleidsla-hvalabjors-bonnud

    Google Übersetzung in englische, deutsch ist doch, naja, etwas „unleserlich… 😉
    „“West Health Authority has decided to ban the production of so-called whale beer for the production of whale meal does not meet the requirements of food law.

    Brewery Anvil in Borgarfjördur began shortly before production of whale beer and planned to offer it for sale on the belt . The production is used approximately one kilogram of whale meal per feature, which is about 2000 liters. Whale licensed to sell whale meat , blubber and Renga edible . The rest of the animal , organs , bones and other gums is cooked at high temperatures. The result is a hand oil – and so the whale bones . Bone meal as whale meal is prohibited under the European Commission to use as feed for animals – fed for human consumption . This same meal bought Brewery Staupasteinn and intended use for human consumption.

    „The result is that all the ingredients used for cooking should be according to food legislation and from authorized suppliers . Whale is not licensed for production of flour for food pursuits, therefore we must stop this off, “ says Helgi Helgason , Director Public Health West .

    Dagbjartur Ingvar Arilíusson with Anvil says the meal was followed by chemical analysis and the Whale have also analyzed Brewery beer before he went to Monopoly . The beer has proven to be fine . “ If this is the result we must of course be bound by it, “ says Dagbjartur . Asked if they had not in Christiansted need to make sure whether it would be safe to use whale meal edible Dagbjartur replied : „It’s been consuming whale products on Yippee and then this comes out in the farm . We thought this to be a raw material that we could use these in our laws . „““

    Vor einer Stunde, so sagt das Orakel, erschien diese Meldung:
    http://www.newsoficeland.com/culture/daily-life/item/253-an-icelandic-whale-beer-banned-by-health-autorities

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