Craft-Bier in Dosen wird sowohl für Brauer, als auch für Konsumenten immer attraktiver. Zu den hiesigen Vorreitern beim Minifass gehört das Team der Vulkan Brauerei in der Eifel. Schon seit Jahren füllen die Brüder Malte und Hannes Tack ihr 4,9-prozentiges Pale Ale in schicke Dosen. Kürzlich hatte ich das honigfarbene Bier, gebraut mit Mosaic-Hopfen und hauseigener Ale-Hefe, mal wieder im Glas.
Beim Einschenken duftet der Hopfen schon aus dem Glas. Fruchtig-tropische Aromen von Mango und Pampelmuse sowie Noten von Aprikose und ein wenig Honig strömen in die Nase. Im Antrunk zeigt sich das Pale Ale schlank und frisch. Ein harmonisches Malzbett begleitet die hopfig-herben und fruchtigen Noten des Mosaic. Auch auf der Zunge tanzen die tropischen Nuancen. Der Abgang bleibt aromatisch und präsentiert noch eine zarte, aber wahrnehmbare Bittere.
Fazit: Der Sommer kann kommen! Ein fruchtig-frisches Pale Ale, das sowohl durch seine Aromen, als auch durch seine Leichtigkeit überzeugt, die sich aber keinesfalls wässrig oder langweilig gestaltet. Ein angenehmer Begleiter für warme Tage oder zu leichten Fischgerichten und Garnelen – oder einfach nur für den täglichen Genuss nebenbei.
Zwei Brüder, eine Brauerei. Gemeinsam übernahmen Hannes (30) und Malte Tack (26) seit 2011 die altehrwürdige Vulkan Brauerei in Mendig am Laacher See, die – wie viele kleine Braustätten in den vergangenen Jahren – zum Verkauf stand. Sie modernisierten die Produktion und schufen eine „Gläserne Erlebnisbrauerei“, in der interessierte Besucher neben Verkostungen den Entwicklungsprozess von kreativen Bierspezialitäten verfolgen können.
Sehenswert ist die Braustätte allemal: Ein Vulkanausbruch vor etwa 200 000 Jahren schenkte der Vulkan Brauerei nach eigenen Aussagen die tiefsten Lager- und Gärkeller der Welt. Der damalige Lavastrom erstarrte zu Basaltsäulen, die mit den Jahren unterirdisch abgebaut wurden. Dort entstanden in 30 Metern Tiefe riesige Felsenkeller, wo die Tack-Spezialitäten mit einer konstanten Temperatur von 6-8 Grad gelagert werden.
Foto: Vulkan Brauerei
Das Brauer-Portrait – 7 Fragen an Hannes und Malte Tack
1. Wann und wie tranken Sie ihr erstes Bier?
Das muss gut 10-12 Jahre her sein. In der Eifel gab es damals quasi nur eine Biersorte… Liebe wurde daraus zunächst nicht.
2. Wann und warum haben Sie sich für den Brauerberuf entschieden?
Vor gut 2 Jahren, Anfang 2011. Wir waren schon länger darauf bedacht in die Selbstständigkeit zu wechseln und schon immer von der Chance regionaler und qualitativ hochwertiger Produkte überzeugt. Die kleine Brauerei die zu diesem Zeitpunkt zum Verkauf stand, hat binnen kürzester Zeit unser Herz erobert.
3. Auf welches Bier sind Sie besonders stolz und warum?
Wir sind auf all unsere Biere stolz, da wir diese zu 100% naturbelassen herstellen und auf jegliche Form von Filtration und Pastorisierung verzichten. Natürlich sind es unsere saisonalen Bierspezialitäten wie zum Beispiel unser Bock, IPA oder Holzfassgereifte Biere aus unserem tiefsten Bierkeller der Welt die uns immer wieder ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern.
4. Was macht für Sie ein wirklich gutes Spezialitätenbier aus?
Ganz gleich in welche Richtung es zielt, ob es Hopfen- oder Malzbetont ist, sommerlich erfrischend oder kräftig eingebraut wurde, am Ende ist es wichtig das es Rund schmeckt und begeistert.
5. Was sind Ihre Lieblingshopfensorten?
Hopfen ist zu vielseitig um nur einen Liebling zu haben, wir experimentieren hier viel herum und müssen auch zugeben, dass uns Hopfenbetonte Biere besonders gut gefallen.
6. Was ist für Sie der schönste Ort der Welt?
Sommer, Sonne, See und ein kühles Vulkan.
7. Was sind Ihre persönlichen Ziele?
Hochwertige Biere fern ab des Einheitsbreis zu brauen und stets kreativ an neuen Wegen zu arbeiten.
Basaltgewölbe als Lagerraum: Die Vulkan Brauerei aus der Eifel ist die einzige Braustätte, die ihre Biere noch tief unter der Erde am Rande des Vulkans lagern. Eine geschmackliche Eruption verkörpert das IPA allerdings noch nicht. Weiterlesen „Vulkan IPA: Bierspezialität aus dem Lavakeller“→