ÜberQuell: Kellerpils und Bambule

ÜberQuell feiert ein neues Flaggschiff: „Bambule“ heißt das neue 4,8-prozentige Kellerpils aus Hamburg. Zwei Jahre tüftelte das Team an den Kesseln an den River Kasematten für das perfekte Ergebnis. Gehopft ist es nun mit Tettnanger und Polaris. Das Bier scheint so gelungen, dass es beim diesjährigen Meininger’s Craft Beer Award eine Platinmedaille und sogar die Sonderauszeichnung „Kellerpils des Jahres 2022“ abräumte.

So zeigt sich das naturtrübe Pils schon beim Einschenken in einem attraktiven, hellen Goldton. Getoppt ist es von einem schneeweißen, fein- bis mittelporigem Schaum. Im Duft zeigen sich malzige Noten, die sich mit kräuterartigen, würzigen und sanft fruchtigen Tönen vereinen. Auf der Zunge präsentiert sich das Bier frisch und prickelnd mit malzig-würzigem und sanft floralem Aromaspiel. Im Abgang verabschiedet sich das Kellerpils trocken und mit einer harmonischen, eher leichten Herbe.

Fazit: Das Kellerpils aus Hamburg ist ein unkomplizierter Allrounder mit hoher Trinkfreude, der nicht wirklich Bambule auf der Zunge veranstaltet, sondern eher dazu einlädt noch eins aufzumachen. So ist das wohl auch gedacht. Perfekt geeignet also als Feierabendbier oder als Begleiter am Grill.

Übrigens: Wer den QR-Code auf der Flasche scannt, kann sich via „Bier-Augmented Reality“ in den ÜberQuell-Bambule-Kosmos entführen lassen.

ÜberQuell: Hopfiger Frühlingsbote

Die Mannschaft von ÜberQuell aus Hamburg holt mit ihrem „Sunny Spring Ale“ den Frühling auf die Zunge. Dabei handelt es sich um ein schlankes saisonales Bier, dem vier Hopfensorten sein Aroma schenken: Cascade, Citra, Mandarina Bavaria und Saphir. Da das Kaiserwetter in Oberbayern noch etwas auf sich warten lässt, habe ich mir das 4,5-prozentige Session kürzlich mal zur leichten Pasta mit Oktopus und Artischocken eingeschenkt.

Das Bier präsentiert sich in einer attraktiven, gelborangen Farbe mit einem stabilen, feinporigen und elfenbeinweißen Schaum. In die Nase strömen verführerische, fruchtige Noten von gelben Steinfrüchten, Orange und Clementine sowie etwas Grapefruit. Der Antrunk gestaltet sich sanft, spritzig und erfrischend. Geschmacklich hält das Bier, was es in der Nase bereits versprochen hat. Ein fruchtiges Aromaspiel trifft dabei auf einen floralen Touch. Im Finish verabschiedet sich „Sunny“ mit schmeichelnden 32 Bittereinheiten.

Fazit: Das Spring Ale vom ÜberQuell-Team wieder mal meine Erwartungen erfüllt. Die Kombination aus einer gewissen Leichtigkeit, einem wirklich tollen Aromaspektrum und einem hohen Frischefaktor präsentiert eine wahrlich hohe Trinkfreude. So passte das Bier nicht nur gut zur Pasta, sondern dient sicherlich auch als aromatische Erfrischung an sonnigen Tagen.

Corona-Krise: Wie geht es ÜberQuell?

Covid-19 trifft auch die Craft-Bierbranche hart. Mit Kurzinterviews möchte ich die Community auf dem Laufenden halten, was bei Brauern, Biersommeliers, Händlern, Gastronomen und Bloggern derzeit passiert und wie all diese tollen Menschen mit dem Virus-Wahnsinn umgehen. Heute ging meine Mail an Axel Ohm von ÜberQuell aus Hamburg.

Axel Ohm von ÜberQuell

Hallo Axel, wie wirkt sich die Corona-Krise auf Euer Tagesgeschäft aus? 

Wie für alle Gastronomen und Brauereien mit Ausschank entfallen auch für uns die Umsätze im Restaurant, Brewpub, Biergarten und Veranstaltungsraum. Nur durch unser Pizza- und Bier To Go-Angebot konnten wir bisher etwa 20 Prozent der Gastroumsätze retten. Nach der ersten Corona-Verordnung haben wir mit digitalen Tastings und dazu passenden Bierboxen gestartet. Unser Restaurant wurde kurzfristig zu einer Packstraße umgebaut, so dass wir die täglichen Bestellungen abwickeln können. Der Online-Shop mit den „Spaß am Glas“ Web-TV-Sendungen hat einen weiteren Teil der Verluste kompensieren können.

Unsere Küchenteam hat zusammen mit anderen Hamburger Gastronomen „Kochen für Helden“ in Hamburg gestartet. Die wohltätige und von uns zu 100 Prozent finanzierte Aktion versorgt alle mit Mahlzeiten, die dafür sorgen, dass unser Leben unter den derzeitigen Umständen weiterlaufen kann. Aktuell haben wir eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext  (Status 23.04. bei 42.000 Euro) mit dem Ziel die Aktion mit Hilfe von anderen weiterlaufen zu lassen. Trotz Kurzarbeit haben wir zu tun und dabei noch das beste Teambuilding seit Gründung unserer Brauerei am Laufen.

Welche Probleme entstehen durch die Schließung der Bars, Taprooms und Restaurants?

Keine Perspektiven wie es wann weiter gehen wird. In der Kombination mit Kurzarbeit ist das für alle Mitarbeiter demotivierend und existenzbedrohend.

Jede Krise hat Sieger und Verlierer. Was lernen wir aus der jetzigen Situation?

Miteinander ist immer besser als gegeneinander, weil in der Gemeinschaft neue Perspektiven entstehen können. Oder: jeder sollte einen Dagobert Duck in der Familie haben. 

Welche Tipps könnt ihr Kollegen geben?

Seine Stärken und Schwächen analysieren und sich die Frage stellen, ob Motivation, Talent und Finanzkraft auch noch in sechs Wochen vorhanden ist, um seine Gastronomie und Brauerei weiterführen zu können.

Wie sieht der Craft-Biermarkt nach Covid-19 aus?

Die Herausforderungen für Craft-Brauer waren bereits vor der Corona-Krise deutlich spürbar und werden größer. Es wird in Zukunft weniger Gastronomien und Händler geben, die ein Craft-Biersortiment führen werden. Zusätzlich entfallen noch über Monate Craftbier- und Food-Festivals. Online-Shops und schnelle Lieferdienste werden immer wichtiger.