Craft-Bier des Monats: Hammerharter Hasentrunk zum Osterfest

Zu besonderen Feiertagen soll es auch ein ganz besonderes Bier sein. So öffnete ich am Osterwochenende als Dessert das Oak Aged Imperial Stout namens „Black Rabbit“ von Frau Gruber Brewing aus dem bayerischen Gundelfingen und Bierol aus Schwoich in Tirol. Die Jungbrauer ließen das 12-prozentige Stout knapp ein Jahr in Haselnuss-Likör-Fässern zur Vollendung schlummern.

  • Brauerei: Frau Gruber Brewing und Bierol
  • Herkunft: Deutschland und Österreich
  • Bierstil: Oak Aged Imperial Stout
  • Alkoholgehalt: 12 Prozent
  • Farbe: nachtschwarz
  • Schaum: feinporig, cremig, mokkafarben
  • Fass: Haselnuss-Likör

In einer fast schon öligen Konsistenz fließt das nachtschwarze Imperial Stout ins Glas, getoppt von einem mokkafarbenem Schaum. Es duftet malzig und nussig sowie neben dunkler Schokolade und Vanille auch kräftig nach Kokosnuss. Auf der Zunge präsentiert sich ein cremig-weiches und dezent süßes Mundgefühl, begleitet von intensiven Schokoladennoten, nussigen und röstigen Tönen sowie einem Hauch von Armarenakirschen. Im Finish bleibt das schwarze Karnickel noch lang und sehr angenehm am Gaumen haften.

Fazit: Das Bier war nicht nur wegen seines Namens und den vielen kleinen Hasen auf dem Etikett das perfekte Osterbier. Geschmacklich zeigt es sich vielfältig und komplex. Frau Gruber hat mit „Black Rabbit“ meine Erwartungen wieder mal übertroffen, deswegen küre ich den dunklen Kollabsud zum Craft-Bier des Monats.

Fassgereiftes am Hafen von Portree

Nach einem aufregenden Tag auf der Isle of Sky im Westen Schottlands, war die Hafenstadt Portree unser Ziel für den Abend. In einem kleinen Restaurant aßen wir Fisch mit Pommes, dazu ein Guinness. Die Bierkarte war leider sehr enttäuschend. Um den Abend aber doch noch gemütlich ausklingen zu lassen, entschieden wir uns für ein Innis & Gunn Oak Aged mit über sechs Prozent Alkoholgehalt auf einer Treppe die ins Meer führt.

Foto: Elena Hasenbeck
Foto: Elena Hasenbeck

Während wir beobachteten wie ein Fischkutter am Hafen anlegte und die Möwen kreischend durch die Luft flogen, leuchtete das fassgereifte Oaked Aged kupferfarben durch die weiße Flasche. Es roch nach Karamell, Malz und Vanille. So wie in der Nase, so auch im Mund: allerdings kamen noch Röstaromen hinzu. Ganz klar dominierten die Vanillenoten. Im Abgang ließ sich etwas holziges vermuten.

Das Oak Aged von Innis & Gunn taucht in allen möglichen Bierführern auf und wird durch seinen Fassausbau als Spezialität gepriesen. Für mich war es definitiv eine Erfahrung, geschmacklich hat es mich aber nicht überzeugt. Daran konnte auch die Atmosphäre in einem der schönsten schottischen Hafenstädtchen nichts ändern.

Foto: Elena Hasenbeck
Foto: Elena Hasenbeck