Lervig Aktiebryggeri: Alkoholfreier IPA-Genuss aus Norwegen

Früher war ich absolut kein Fan von alkoholfreien Bieren. Doch jetzt bringen Craft-Brauer immer mehr überzeugende Sude auf den Markt, die sogar richtig Spaß machen. Eines davon ist das 0,5-prozentige „No Worries“ von Lervig aus Norwegen. Leider finde ich zu den eingesetzten Hopfensorten weder Hinweise auf der Dose noch im Netz. Tatsache ist aber, dass die Macher aus Stavanger eine spezielle Hefe einsetzten, die den Malzzucker nicht vergären kann und somit kaum Alkohol entsteht.

Das alkoholfreie India Pale Ale fließt in einem ansprechenden Sonnengelb ins Glas, der schneeweiße, feinporige Schaum komplementiert die Optik und macht Appetit. In die Nase schwirren würzige und überwiegend fruchtige Noten, die vor allem an Grapefruit erinnern. Auf der Zunge zeigt sich das Ale erfrischend und schlank, aber keineswegs wässrig. Das Aromaspiel präsentiert dominierende Fruchttöne von Banane, Orange, Grapefruit und Mango. Eine gewisse Malzigkeit schwingt sanft am Gaumen mit. Und tatsächlich macht das Finish gleich Lust auf den nächsten Schluck.

Fazit: Ich bin positiv überrascht, wie eine gute Mixtur von Aromahopfen die alkoholfreien Sude geschmacklich aufmotzen kann. Das norwegische IPA ist ein Musterbeispiel dafür, wie auch ein Bier ohne Umdrehungen richtig Spaß machen kann.

Amundsen Bryggeri: Besonderes Dessert aus der Dose

Auf so ein Bier hätte sich der Polarforscher Amundsen auf dem langen Marsch zum Südpol sicherlich gefreut. Das Imperial Stout „Dessert in a Can“ von der Amundsen Bryuggeri in Oslo, ist eine echte Nachspeisen-Wucht und mit 10,5 Prozent ziemlich gehaltvoll. Gebraut haben es die Norweger mit Laktose und speziellen Aromazusätzen.

In einem dunklen Schokobraun fließt das Stout ins Glas. Schon beim Einschenken strömen süßliche Keks-Aromen in die Nase. Schnuppert man genauer gen Bier, so ergänzen sich zum schokoladigen Cookie-Duft noch deftige Noten von gesalzenem Karamell, Kakao und Vanille. Auf der Zunge zeigt sich das norwegische Bier vollmundig-cremig und mit denselben Komponenten wie im Geruch.

Fazit: Viel mehr kann man zu diesem vortrefflichen Sud gar nicht sagen, denn er hält genau das, was die Schrift auf der Dose verspricht: „salted caramel choc chip cookie“ – also ein flüssiger „Salz-Karamell-Schokoladen-Keks“. Trotz der Wuchtigkeit sind die Aromen perfekt ausbalanciert. Aber: da braucht man wirklich keine Nachtisch-Kombination dazu. Das Bier ist das Dessert!

Mein Craft-Bier des Monats: Neues Format auf Feiner Hopfen

Liebe Bierfreunde,

momentan arbeite ich an Ideen für neue Formate auf meinem Blog, um es noch mehr als Online-Magazin zu führen und um Euch noch mehr Abwechslung zu bieten. Künftig wird es die Rubrik „Mein Craft-Bier des Monats“ geben. Alle vier Wochen präsentiere ich euch ein Bier, das mich in meiner Sensorik zu 100 Prozent überzeugte und dafür diese kleine Auszeichnung bekommt.
Heute geht es los mit dem „Nøgne Ø India Pale Ale“ von Norwegens bekanntester Craftbier-Brauerei, das ich zu meinem Craft-Bier des Monats März küre.

 

Wichtige Fakten zu dem Bier:

Nøgne Ø IPA
Nøgne Ø IPA

  • Bierstil: India Pale Ale
  • Brauerei: Nøgne Ø in Grimstad, Norwegen
  • Stammwürze: 16,7 Prozent
  • Alkoholgehalt: 7,5 Prozent
  • Farbe: kupfer
  • Schaum: kräftig und stabil
  • Bittere: 60 IBU
  • Hopfen: Chinook und Cascade
  • Malz: Maris Otter, Münchner, Weizen und Karamell
  • Hefe: Englische Ale-Hefe

 

Feiner Hopfens Degustationsnotizen:

Schon beim Schwenken moussiert dieses kupferfarbene IPA vorbildlich im Glas. In der Nase breitet sich ein eher zurückhaltendes Fruchtbukett von Nektarine, Marille und Grapefruit aus. Auf der Zunge explodieren die Aromen umso mehr: Pflaume, Aprikose, Orange und tropische Früchte wie Ananas sind für mich eine geschmackliche Offenbarung. Der Abgang charakterisiert sich durch die kräftige Grapefruit Note des Chinook Hopfens mit einer ordentlichen, aber angenehmen Bittere. Kein Wunder, dass dieses Hammer-Bier 99 Punkte bei „Ratebeer“ absahnt. Besser geht kaum noch. Der einzige Nachteil: Hierzulande schwer zu bekommen und auch im französischen Bier-Shop für rund zehn Euro eine echtes Luxus-Gut. Übrigens: Nøgne Ø heißt auf norwegisch „Nackte Insel“ .