Nøgne Ø mit Weihenstephan: Bayerisch-norwegischer Bock mit modernem Hopfentwist

Dass eine mehr als 1000 Jahre alte bayerische Brauerei ein gemeinsames Bier mit norwegischen Craft-Stars braut, ist schon etwas Besonderes. So trafen sich die Macher der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan mit den Kreativbrauern von Nøgne Ø in Grimstadt, um einen 7,5-prozentigen dunklen Weizenbock zu kreieren. Gebraut ist das Starkbier mit der Hopfensorte Wai-iti aus Neuseeland sowie einer speziellen Hefe von der Technischen Universität München in Freising.

Nun ist der Bock mit dem Namen „Sankthans“ auf dem Markt – allerdings nur in Norwegen als limitierte Edition. Durch meine Kontakte konnte ich mir ein paar Flaschen ergattern. Die Vorfreude war groß und das Bier jetzt in meinem Glas. Es zeigt sich in einem naturtrüben Kastanienbraun, getoppt von einem beigefarbenen, cremigen und stabilen Schaum. Die Nase wird betört von einem Duft aus Karamell, reifer Banane, sowie nussigen und leicht röstigen Anklängen. Schon über die Lippen fließt „Sankthans“ cremig-vollmundig, bis sich ein vielfältiges Geschmacksspiel ausbreitet. Der Weizenbock präsentiert süßliche Aromen von reifer Banane, Karamell, Toffee und Schokolade. Hinzu kommen rote Beeren wie Kirsche und Preiselbeeren sowie ein Hauch von gelben Steinfrüchten. Im Finish verabschiedet sich das Bier unerwartet trocken und herb mit 30 Bittereinheiten. Das macht gleich Lust auf den nächsten Schluck.

Fazit: Wow, was für ein Weizenbock! Besonders schön ist, dass der bayerisch-norwegische Kollaborationssud sowohl die stiltypischen Komponenten als auch den modernen Twist mit dem neuseeländischen Hopfen vorlegt. Trotz Alkoholgehalt und vollem Mundgefühl besitzt der Bock eine sehr hohe Trinkfreude. Absolut gelungen und wieder mal ein Musterbeispiel, wie hervorragend Tradition und Moderne harmonieren können.

Mein Craft-Bier des Monats: Neues Format auf Feiner Hopfen

Liebe Bierfreunde,

momentan arbeite ich an Ideen für neue Formate auf meinem Blog, um es noch mehr als Online-Magazin zu führen und um Euch noch mehr Abwechslung zu bieten. Künftig wird es die Rubrik „Mein Craft-Bier des Monats“ geben. Alle vier Wochen präsentiere ich euch ein Bier, das mich in meiner Sensorik zu 100 Prozent überzeugte und dafür diese kleine Auszeichnung bekommt.
Heute geht es los mit dem „Nøgne Ø India Pale Ale“ von Norwegens bekanntester Craftbier-Brauerei, das ich zu meinem Craft-Bier des Monats März küre.

 

Wichtige Fakten zu dem Bier:

Nøgne Ø IPA
Nøgne Ø IPA

  • Bierstil: India Pale Ale
  • Brauerei: Nøgne Ø in Grimstad, Norwegen
  • Stammwürze: 16,7 Prozent
  • Alkoholgehalt: 7,5 Prozent
  • Farbe: kupfer
  • Schaum: kräftig und stabil
  • Bittere: 60 IBU
  • Hopfen: Chinook und Cascade
  • Malz: Maris Otter, Münchner, Weizen und Karamell
  • Hefe: Englische Ale-Hefe

 

Feiner Hopfens Degustationsnotizen:

Schon beim Schwenken moussiert dieses kupferfarbene IPA vorbildlich im Glas. In der Nase breitet sich ein eher zurückhaltendes Fruchtbukett von Nektarine, Marille und Grapefruit aus. Auf der Zunge explodieren die Aromen umso mehr: Pflaume, Aprikose, Orange und tropische Früchte wie Ananas sind für mich eine geschmackliche Offenbarung. Der Abgang charakterisiert sich durch die kräftige Grapefruit Note des Chinook Hopfens mit einer ordentlichen, aber angenehmen Bittere. Kein Wunder, dass dieses Hammer-Bier 99 Punkte bei „Ratebeer“ absahnt. Besser geht kaum noch. Der einzige Nachteil: Hierzulande schwer zu bekommen und auch im französischen Bier-Shop für rund zehn Euro eine echtes Luxus-Gut. Übrigens: Nøgne Ø heißt auf norwegisch „Nackte Insel“ .