Yankee & Kraut: Hopfige Hommage an einen echten Hophead

Rotlichtviertel gehören nicht unbedingt zu meinen liebsten Ausflugszielen. Befindet sich darin allerdings eine der coolsten Brauereien Bayerns, dann fahre ich dort gern hin. So war ich am Freitag endlich in der nagelneuen Location von Yankee & Kraut in Ingolstadt. Braumeister Bryan kümmerte sich gerade ums Läutern des Schankbiers „Transfusion“, während gleichzeitig das Double New England IPA „Auf’n Max“ – eine Hommage an seinen Kumpel, den „Kraut“, der kürzlich viel zu früh von uns gegangen ist – in Dosen gefüllt wurde. Klar, dass ich das und das West Coast IPA „Noch eins auf‘ Max“ mitnehmen musste, weil er auch für mich ein guter Freund war.

Bei beiden Sorten handelt es sich um die Lieblingsbierstile von Max. Das Double NEIPA mit kräftigen 8,3 Umdrehungen hopfte der Yankee mit Idaho 7 Cryo, Amarillo Cryo und Cascade Cryo. In einem leuchtenden, trüben Gelborange fließt die Hopfenbombe ins Glas. Getoppt ist sie von einem weißen, feinporigen Schaum. In die Nase strömen saftige Noten von gelben Steinfrüchten, Mango, Zitrus, Maracuja und Ananas. Auf der Zunge zeigt sich das Max-Bier cremig-weich und breitet sich herrlich vollmundig aus. Im Aroma dringen auch die fruchtigen Hopfennoten durch. Hinzu kommen eine sanfte Würzigkeit und eine schmeichelnde Bittere, die sich im langanhaltenden, aromatischen Finish präsentiert. Hier ist Vorsicht geboten. Das Bier ist trotz der vorgegebenen acht Prozent sehr süffig und wäre auch für Max eine besondere Herausforderung gewesen, der solche kräftigem Hopfenbomben liebte.

Nach dem NEIPA gab’s direkt „noch eins auf’n Max“. Das 7,2-prozentige West Coast IPA, das mit Herkules, Callista, Cascade Cryo, Centennial Cryo und Amarillo Cryo gebraut ist, zeigt sich im Glas auch in einer gelborangen, trüben Farbe. Der Schaum liegt beigefarben sowie fein- bis mittelporig oben auf. Im Duft präsentieren sich Noten von gelben Steinfrüchten, Zitrus, eine gewisse Würzigkeit sowie ein Touch grasiger und harziger Anklänge. Im Geschmack ist das West Coast IPA knackig, harzig, fruchtig. Es verabschiedet sich knochentrocken und mit einer deutlichen Herbe. Macht Lust auf mehr.

Bryan und Alex in ihrer Brauerei

Fazit: Beide Biere sind einfach grandios – auch wenn mir das NEIPA einen Tick besser gefällt, weil es keinen Trinkwiederstand besitzt. Max hätte beide definitiv geliebt, gefeiert und den „Oida-Effekt“ ausgerufen. Gern hätte ich damit noch mal mit ihm angestoßen. Aber auch so hebe ich mein Glas auf einen grandiosen Craft-Vorkämpfer sowie auf einen wunderbaren Menschen, der mir immer in Erinnerung bleiben wird und ohne den es Yankee & Kraut sowie die Brauerei im Ingolstädter Rotlichtviertel nicht geben würde. Auf dich, Max!

Yankee & Kraut bauen eigene Brauerei

Max Senner und Bryan France von Yankee & Kraut

Trotz sinkendem Bierkonsum, anhaltender Corona-Krise und Ukraine-Krieg: Bryan France und Max Senner von Yankee & Kraut wagen jetzt den Schritt zur eigenen Brauerei und erweitern ihr Team um Alexander Böheim. Dieser ist ein guter alter Kumpel von Max, der jetzt als dritter Geschäftsführer agiert und für Buchhaltung sowie Steuerangelegenheiten zuständig ist – mit der Option irgendwann auch den Vertrieb zu unterstützen. Die Brauerei der drei Jungunternehmer entsteht gerade in deren Ingolstadt, nur einen Steinwurf von der Autobahn 9, nahe des beliebten Auwald-Badesee und gerade mal zehn Minuten mit dem Fahrrad von der Yankee & Kraut-Bar „ZWØLF“ entfernt. „Ein blöderes Timing hätte es bei all den Preiserhöhungen und Lieferschwierigkeiten nicht geben können“, sagt Bryan, „aber wenn nicht jetzt, dann nie.“

Lange Zeit suchten der Yankee und der Kraut schon nach der passenden Location. Im vergangenen Jahr, mitten in der Weihnachtszeit, stellte sich raus, dass ein Jugendfreund von Max‘ Onkel eine riesige Halle vermietet. „Besser ging’s eigentlich gar nicht“, schwärmt Bryan. Seit Januar hat sich in dem Gebäude viel getan. Etwa 20 Tonnen Holzboden wurde entfernt, etliche Rohre verlegt, Wandverkleidungen angepasst und die nötige Elektronik installiert.

Anfang September soll das vollautomatisierte 10-Hektoliter-Sudhaus ankommen, mit dem Bryan künftig acht Sude am Tag brauen kann. Hinzu kommt ein eigener Dosenfüller. Mit den ersten Test-Suden rechnet der Yankee im Oktober. Eine Gastronomie soll es vorerst in der Brauerei nicht geben. Irgendwann aber vielleicht einen Biergarten, wo die Leute ihre eigenen Snacks mitbringen können.

Yankee & Kraut: „The Next Thing“ – das etwas andere New England IPA

Das Team von Yankee & Kraut aus Ingolstadt ist nicht nur für hopfenbetonte Biere bekannt, sondern vor allem auch für neue Ideen. Gerade erst brachten sie wieder einen Schwung neuer Sude auf den Markt. Eines der Highlights ist für mich das 7,3-prozentiges „The Next Thing“. Der Name lässt bereits wieder großes erwarten. Bei dem Bier handelt es sich um ein Double Dry Hopped New England IPA, das Braumeister Bryan ordentlich mit Loral Cryo, Simcoe Cryo, dem Zuchtstamm HBC 630 Cryo und Sabro Cryo gehopft hat.

Im Glas zeigt sich das trübe NEIPA in einem ansprechenden Sonnengelb. Ein schneeweißer, feinporiger und beständiger Schaum komplementiert die Optik und macht Appetit. In die Nase schießen sofort die hopfigen Fruchtnoten. Der Genießer wird betört von Aromen von frischer Ananas, Grapefruit, Limone, Papaya, Pfirsich und einen sanften Anklang von beerigen Tönen. Im Mundraum präsentiert sich das Bier schlank, aber dennoch cremig. Die Kohlensäure ist moderat und ideal eingebunden. Auf der Zunge zeigt sich eine sanfte Säure sowie erneut eine fruchtige Mischung aus Ananas, Pfirsich, Limone, Grapefruit, Orange sowie ein Hauch von Kokosnuss. Das Ale verabschiedet sich mit einer zurückhaltenden Bittere.

Fazit: Wer es fruchtig-saftig, aber nicht zu deftig mag, der wird begeistert sein von diesem Bier. „The Next Thing“ ist ein super harmonisches New England IPA, das einen trotz 7,3 Prozent Alkohol nicht gleich erschlägt, so wie es durchaus bei dem ein oder anderem Vertreter von NEIPAs der Fall ist. Eine neue Art der Hazy IPAs mit einer wunderbaren Leichtigkeit?

Yankee & Kraut: „Demolition Can“ für den wahren Hopfenfan

Mit ihren neuen Bieren treten Yankee & Kraut aus Ingolstadt gerade ordentlich aufs Gaspedal. Bryan und Max sind zwar schon seit Gründung ihrer Marke bekannt für großzügige Hopfengaben im Sud, aber seit die beiden Kreativen nun auch in Dosen abfüllen, legen sie offensichtlich noch eine deutliche Schippe drauf. Wer sich schon in den Kollaborationssud „Døgn“ in Kooperation mit Hoppebräu verliebt hat, sollte unbedingt das nagelneue Double Dry Hopped Double IPA namens „Demolition Can“ mit acht Umdrehungen probieren.

Nach dem Einschenken könnte man wahrlich ins Grübeln kommen. Denn wenn das Bier keinen schneeweißen Schaum hätte, könnte man meinen, da schwimmt ein sonnengelber Fruchtsaft im Glas. Je näher man dann die Nase zum Bier führt, umso mehr verführt der Duft der eingesetzten Hopfensorten Citra Cyro und Idaho7 Cyro das Riechorgan. Das Bukett präsentiert eine Kombination aus süßlichen Noten von Ananas, Maracuja, Mango und Zitrusfrüchten, wobei die Grapefruit dominiert. Macht Bock auf den ersten Schluck – und der schlägt ein wie eine Bombe. Im Geschmack treffen harzig-würzige Töne auf ein tropisches Feuerwerk, vor allem auf vollreife Ananas, sowie einen harmonischen, vollmundigen Malzkörper, der jedoch nicht zu wuchtig wirkt. Eine sehr sanfte Bittere rundet das grandiose Double IPA ab.

Fazit: Was für eine Aromawucht! Trotz acht Prozent gestaltet sich das Bier absolut harmonisch, der Alkohol dominiert keineswegs. Das IPA bringt sogar eine gewisse Frische ins Glas. Kompliment an Yankee & Kraut. Ich freue mich schon auf die nächste Sorte. Die Erwartungshaltung liegt jedenfalls ziemlich hoch.

Yankee & Kraut: Geschmackswumme aus dem Lockdown

Die Corona-Krise bringt nicht nur Negatives mit sich. In dieser Zeit entstehen auch richtig coole Biere. Ein absolutes must-have ist der neue Sud von Yankee & Kraut aus Ingolstadt, den Bryan und Max gerade erst auf den Markt brachten. Bei dem Prachtstück handelt es sich um ein 6,4-prozentiges Double Dry Hopped IPA namens „Straight outta Lockdown“, welches die Kreativlinge mit einer ordentlichen Portion Simcoe-, Motueka- und Azacca-Hopfen ansetzten. Allein schon wegen dem Namen küre ich den Sud zum Craft-Bier des Monats – aber auch der Geschmack ist sensationell.

Schon nach dem Öffnen der Dose zischen gleich mal fruchtige Noten hervor. Goldfarben und mit fein-mittelporigem Schaum fließt das naturtrübe Bier ins Glas. Aromen von Birne, Orange, Pfirsich und Mango strömen in die Nase. Ergänzt wird das Bukett durch einen würzigen Touch. Auf der Zunge weitet sich der Fruchtcocktail erfrischend aus. Noten von reifer Birne, Mandarine, Mirabelle und Limone vereinen sich mit einem angenehmen Malzbett und einer sanften Säure. Im Nachgang verabschiedet sich das Bier mit einer schmeichelnden Herbe und einem Aromaspiel, das zum nächsten Schluck animiert.

Fazit: Das IPA kann sich definitiv sehen lassen. Das fruchtige Aromaspiel vom Hopfen ist perfekt ausbalanciert und machte richtig Freude beim Genießen. Vorsicht: Trotz 6,4 Umdrehungen ist das Bier mega-süffig!

Yankee & Kraut: Harter Trunk für Herkules

20180608_133939Bryan und Max von Yankee & Kraut sind bekannt für verrückte und hocharomatische Sude. Die Ingolstädter streben immer nach neuen und ungewöhnlichen Geschmacksabenteuern. Vor wenigen Wochen wurde Yankee Bryan stolzer Vater. Klar, dass er schon vor der Geburt des Sohnes ein individuelles Kindsbier eingebraut hat. Dabei geht es um ein Saison mit für den Stil eher untypischen acht Prozent Alkohol namens „Hercooles“. Der Clou: Sein Sohn heißt tatsächlich mit drittem Namen (etwas abgewandelt) Herkules.

Das kräftige Saison, oder auch Farmhouse Ale genannt, beweist mal wieder Bryans Kreativität. Der Trunk zeigt sich trüb und mit goldener Farbe im Glas. Das Bier duftet würzig und fruchtig nach reifer Banane sowie einem Hauch Stachelbeere. Am Gaumen präsentiert sich das Bier vollmundig, erfrischend und trocken. Auf der Zunge breiten sich würzige und grasige Noten aus, die sich mit fruchtigen Aromen der Hefe und des Hopfens vereinen. Neben der dominierenden Banane, ist aber auch ein Anklang von Ananas spürbar. Im Finish bleibt das Saison noch lange am Gaumen zurück.

Fazit: Gefährlicher Stoff! „Hercooles“ ist sehr gut trinkbar, sehr aromatisch und erfrischend. Die achtprozentigen Umdrehungen dieses Sudes merkt man aber erst nach einigen Gläsern…

 

Deutschlands Top-Brauer: Bryan France von Yankee & Kraut – Biere mit „Oida“-Effekt

Bryan_YankeeBryan France ist gebürtiger Amerikaner und genoss schon das ein oder andere Craft-Bier, bevor er nach Deutschland kam um Brauwesen an der TU München in Weihenstephan zu studieren. Nach dem Studium gründete er mit seinem Kumpel Max Senner die Marke „Yankee & Kraut“. Seit zwei Jahren überrascht das Kreativ-Duo aus Ingolstadt immer wieder mit neuen spannenden, richtig wilden aber auch gut trinkbaren Suden. Ihr Portfolio reicht vom fruchtig süffigen Pale Ale namens „Eden“, herb-aromatischen India Pale Lager namens „Hopulenz“ und der Fruchtbombe „Apotheose“ auch über Schankbier. Zudem gibt es ein Chili Double Black IPA und diverse Session Biere. Das Geheimnis von Braumeister Bryan: Er spart niemals an Rohstoffen, vor allem nicht an Hopfen. Und auch vor schrägen Zutaten wie Eukalyptus, Pfefferminze oder Kaffee schreckt er nicht zurück. Seine Leidenschaft zum Produkt spürt man schon auf der Zunge.

Bryan, welche Eigenschaften zeichnen Deiner Meinung nach einen richtig guten Craft-Brauer aus?

Kurz gefasst: „Mad Scientist“ (verrückter Wissenschaftler). Heißt: Im Herzen brennt die Leidenschaft für Experimentierfreudigkeit. Grenzen werden ausgetestet, verschoben und neu justiert. Das gilt auch für die Wissenschaft, die hinter richtig guten Bieren steckt. Es geht aber nicht allein ums Experimentieren, sondern auch um das Verfeinern der Braukunst um den Leuten etwas Aufregendes für ihre Geschmacksnerven zu zaubern. Aus diesem Grund ist auch eine gute Portion Mut erforderlich. Auf den ersten Blick scheint vieles ein bisschen hirnrissig… aber Gott sei Dank sind die meisten Craft-Brauer ein bisschen bekloppt! Zu guter Letzt, und damit alles schön ausgewogen bleibt, braucht ein guter Brauer viel Erfahrung und Knowhow.

Was macht für Dich ein wirklich außergewöhnliches Bier aus?

Ein außergewöhnliches (und gutes) Bier braucht den sogenannten „Oida-Effekt“. Es muss herausfordernd und unerwartet in Geschmack und Aroma sein. Das ultimative Bier hat seine eigene Stimme und erregt Aufmerksamkeit. Nach jedem Schluck denkt man nur „Oida!“ und wenn es ausgetrunken ist, will man einfach nichts anderes, als noch eins aufmachen. Allerdings trinke ich nur selten ein Bier und denke „WOW, davon muss ich mehr haben!“.

Was war das schrägste Bier, das Du jemals getrunken hast?

Ich habe unendlich viele „schräge“ Biere probiert, aber das ungewöhnlichste ist wahrscheinlich „Room 101“ oder der Pumpkin-Sud den ich und ein Freund vor 15 Jahren gebraut haben. Mein Kumpel Kevin wollte unbedingt ein Bier anstatt Pumpkin Pie zu Thanksgiving haben. Das Ale hat tatsächlich wie Kürbiskuchen geschmeckt und hatte 6,5 Umdrehungen.

Mit welchen Zutaten würdest Du gern mal brauen?

Da ich jetzt in Bayern wohne, ist diese massiv Liste etwas angewachsen. Ich wollte eigentlich immer schon einen Roman schreiben…

Was ist eigentlich Dein Lieblingsgericht und was trinkst Du dazu?

Ich glaube, ich habe zu viele Lieblingsgerichte. Gerade in diesem Moment schickt mir Johannes Kugler von Brew Age aus Wien ein Foto von einem Käsekrainer. Dazu würde ich jetzt gerne sein New England IPA „Alphatier“ trinken oder unser „Hopulenz“.

Wie siehst Du die Entwicklung der Craft-Bierszene in fünf Jahren?

Die Craft-Bierszene wird in den nächsten fünf Jahren noch kräftig weiter wachsen. Allerdings gibt es auch immer mehr Konkurrenz. Letztlich werden nur Brauereien mit entsprechender Qualität und Kreativität überleben. Die anderen werden entweder aussterben oder sich auf „Mainstream-Biere“ konzentrieren müssen.

Und was hast Du als nächstes vor?

Als nächstes machen wir ein Laden in der Ingolstädter Innenstadt auf, mehr Infos dazu kommen schon sehr bald.

Brauer Portrait: Yankee & Kraut – Bierliebe zwischen Ami und Bayer

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Max Senner und Bryan France – Yankee & Kraut

Bryan France ist ein echter Hophead. Kein Wunder, denn er kommt aus den USA. Genau genommen aus Reno in Nevada, wo die Hopfengärten nicht weit entfernt von seiner Stammkneipe lagen. Seine Leidenschaft zu hopfigen Bieren brachte er mit nach Deutschland. Zwar studierte er erst Biologie, setzte dann aber in Weihenstephan noch Brauwesen oben drauf. Davor rührte er nur hobbymäßig in kleinen Sudkesseln und bastelte an ein paar Rezepten. Im vergangenen Jahr zählte er zu den Finalisten im Innovationswettbewerb der Weihenstephaner Uni. Sein Ziel war es dann eine eigene Biermarke rauszubringen. Um das zu stemmen, tat sich der 33-Jährige mit Max Senner zusammen. Die beiden sind seit Jahren schon dicke Freunde und genießen seltene Sude am liebsten zusammen.

In diesem Jahr starteten die beiden unter dem Namen „Yankee & Kraut“ durch. Die erste verfügbare Kreation war das Wettbewerbsbier namens „Hopulenz IPL“ – das schon echt gut gelungen war. Danach kam ein Pale Ale namens „Eden“, das einer Hopfenbombe gleicht. Das neueste Werk ist die „Sommerfinsternis“. Ein Stout, das mit Weißbierhefe vergoren und extrem hopfengestopft wurde. Und so wie ich das amerikanisch-bayerische Team kenne, tüfteln sie schon längst wieder an neuen Rezepturen.

 

Die Fragen beantwortete Bryan:

  1. Was ist passiert, damit du dich für den Brauer-Beruf entschieden hast?

Seit dem ich 18 bin braue ich Bier. Wollte aber früher nie Brauer werden. So dachte ich zumindest, bis ich nach Deutschland kam und hier ein bisschen arbeitete. Dann wurde mir plötzlich klar, dass ich etwas Leidenschaftliches machen muss. Bierbrauen als Beruf hat sich auf einmal doch nicht so verkehrt angehört. Das ist jetzt fast genau zwei Jahre her.

 

  1. Wann hast du dein erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?

Das erste Bier habe ich mit einem Freund (Kevin Basta) zusammen in der Küche meinen Eltern gebraut.  Erstaunlicherweise ist es tatsächlich gut geworden, obwohl es kein 08/15 Bier war.  Ich wollte gleich am Anfang was Starkes brauen. Ich habe mich also für einen Barleywine entschieden (Stammwürze ca. 19°P). Genannt habe ich es “Barfallonyou”.  Ich glaub da sind sogar noch ein paar Flaschen davon im Keller bei meinen Eltern.

 

  1. Welche anderen Brauer/Brauereien haben dich am meisten inspiriert?

Was mich am meisten inspiriert hat sind die Biere und Brauer aus Belgien.  Geschmacklich waren die völlig neu für mich. Danach kam Weißbier ins Spiel und ich habe mich ziemlich lange mit verschiedenen Hefestämmen und deren Gärnebenprodukten beschäftigt. Meine Liebesgeschichte mit Hopfen ist erst vor 1,5 Jahren zur Blüte gekommen. Hopfen hat mich schon immer interessiert, aber die meisten IPA’s  in den USA waren meistens viel zu bitter und die Hopfengaben eher auf Bittereinheiten orientiert als auf reines Aroma oder Geschmack des Hopfens.

 

  1. Welches Bier (außer den eigenen) würdest du deinem besten Freund empfehlen?

Da gibt es je nach Typologie ein ganze Menge Lieblingsbiere.
Helles:  „Das Helle“ von Tilman Ludwig (Tilmans Biere). Das hatte ich sogar auf meiner Hochzeit.  Ist einfach verdammt gut und sau süffig.

IPA: „Amarsi“ von Alexander Himburg (Himburg’s Braukunst Keller).  Das „Wendigo“ Westcoast IPA von Vladimir Kaznakov, Unorthodox Brewing aus Bratislava, Slowakei. Lecker!  Pliny the Elder / Pliny the Younger, Russian River Brewing Co.

Trappisten Bier:  Rochefort 10

Weißbier:  Gutmann, Andechser, oder Hopf „Spezial“

Abgefahren: „Mexas Ranger Porter“ von Mikkeller, einfach sau lecker.

Tripel:  Westmalle, Tripel Karmeliet oder auch „Lemondrop“ von Giesinger.

Belgisch: De Dolle „Arabier“

Geuze: 3 Fonteinen „Oude Geuze“

Flanders Red/Oud Bruin: Duchesse du Bourgogne, Liefmans „Gouden Band“

Ich glaub ich sollte jetzt lieber damit aufhören…

 

  1. Was sind für dich wichtige Kriterien für ein richtig gutes Craft-Bier?

Geschmacklich soll es innovativ und anders sein, aber natürlich auch gut schmecken.  Ein richtig gutes Craft-Bier ist immer einzigartig und von höchster Qualität.  Kosten sind, im angemessenen Rahmen, völlig egal.

 

  1. Was sind deine Lieblings-Hopfensorten?
  • Cascade, sowohl aus den USA, als auch aus deutschem Anbau.
  • Centennial
  • Chinook
  • Amarillo
  • Citra
  • Hallertauer Mittelfrüh

 

  1. Mit welcher berühmten Person würdest du gern mal anstoßen und warum?

Mit dem amerikanischen Starkoch Anthony Bourdain. Der Mensch ist einfach sau lustig und steht auf gescheites Essen und auf alles im Überfluss. Der nächste Tag wäre definitiv Teufelszeug.