BLOCK IPA: Craft-Bier vom Edel-Rocker

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BLOCK IPA

Motörhead und Iron Maiden fingen damit an. Inzwischen ist es hipp, dass immer mehr Bands, vor allem in den USA und England, unter die Bierbrauer gehen. Die meisten von ihnen pappen jedoch meist nur ein neues Etikett auf die mit Standardbieren abgefüllten Flaschen. Erstmalig wagt sich jetzt ein deutscher Rockmusiker an einen eigenen Sud, den er zusammen mit dem Münchner Craft-Maker „Hopfenhacker“ speziell für das Bandprojekt BLOCK entwickelt hat. Das Bier wird im Vierer-Pack unter dem Motto „Bier spielt die Musik“ als Bundle zusammen mit CD und Vinyl  plus digitalem Album-Download in ausgewählten Craft-Shops angeboten. Das Komplettpaket ist im hiesigen Musikgeschäft eine echte Novität.

Hinter BLOCK steht als Mastermind der Filmproduzent, Musiker und Craft-Fan Michael Pöttinger, der im Süden von München in einem zum coolen Wohnturm umgebauten Speicher lebt. Morgen, am 13. Oktober startet er mit seinem Debütalbum „Hitparade“  und 14 deutschsprachigen Songs in einem selbst ausgedachten Genre, das der Künstler Salon-Punk nennt.

Ich kenne Michi Pöttinger seit vielen Jahren, da er auch mal mein Nachbar war. Er ist ein absoluter Vollblutmusiker, der seit frühester Jugend in nahezu allen namhaften Münchner Bands am Bass stand. Gleichermaßen genießt er den Ruf eines charismatischen Sängers, der ein ganzes Festival allein rocken kann. Michi ist ein unkonventioneller, feinsinniger und individueller Künstler – sein Bier enthält nahezu die gleichen Eigenschaften. Das mit Centennial und Simcoe gebraute IPA mit 6,8 Umdrehungen und 45 IBUs kann sich durchaus sehen lassen. Es demonstriert eine angenehme Balance zwischen Hopfen und Malz und sorgt dabei für eine hohe Drinkability.

Das Bier heißt wie die Band, nämlich BLOCK, und ist geeignet auch bei Konzerten für gute Laune zu sorgen, ohne dass gleich jemand vor der Bühne zusammenbricht. Es duftet nach Zitrusfrüchten wie Grapefruit und Zitrone, dazu gesellen sich dezente Noten von Papaya und Maracuja. Der Sud schmeckt ebenso frisch und fruchtig mit tropischen Aromen, wie es schon die Nase verspricht. Kennzeichnend für den Centennial-Hopfen macht sich noch ein harziger Touch bemerkbar. Im Finish zeigen sich die 45 Bittereinheiten, die noch lange am Gaumen verweilen.

Michis Devise heißt „Genießen mit allen Sinnen“. Wer den Song  „Der stahlblaue Panzer“ mit einem guten BLOCK-IPA genießt, der spürt, wie Rock & Roll fetzen kann. Eine Kostprobe – zumindest was die Songs angeht – gibt es unter www.block-band.de.

 

 

Neue Bierwerkstatt: Hopfenhacker öffnet seine Pforten

20161123_174048In München tut sich was. Gestern eröffnete im Szeneviertel Haidhausen eine neue Brauerei. Nicht zu übersehen, hat Braumeister Werner Schügraf den Eingang zum sonst eher versteckten Hinterhof mit dem Logo seiner Marke „Hopfenhacker“ plakatiert. Draußen wabert Grillgeruch – es gibt Pulled Pork und Pulled Gans – und drinnen dominieren die Aromen von Hopfen und Malz. „Jetzt duftet es endlich nach Bier“, sagt der Braumeister freudig. Vorher war hier eine Bäckerei drin und es roch ziemlich unangenehm nach Schmalz.

Dem wahren Craft-Kenner ist die Marke vielleicht gar nicht so unbekannt. Seit einiger Zeit schenkt die Berliner Location „Meisterstück“ schon Hopfenhacker Biere aus, die Schürgraf erst auf einer kleinen Anlage im Südwesten von München braute. Jetzt verwirklichte der Diplom-Braumeister sich seinen Traum der eigenen richtigen Biermanufaktur. Frisch vom Fass zwickelte er gestern den Gästen seine Hanfblüten Weisse. Ja, da ist tatsächlich Hanf drin. Schmeckt ziemlich süffig und dezent hopfig. High wird man wohl aber erst nach ein paar Halben – aber dann nur wegen des Alkohols. Die anderen Sorten zapfte der aus Berlin angereiste Patrick vom Meisterstück-Team.

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Der Braumeister beim Zwickeln

Insgesamt bietet der Hopfenhacker jetzt sechs Biere an. Darunter drei „normale“ Sorten wie das „Handgehopfte Helle“, die „Hanfblüten Weisse“ und ein Märzen namens „Roter Münchner“. Dazu kommen aber noch ein paar kreative Sude. Der „Rote Wuiderer“ ist ein West Coast Ale mit Amarillo, Centennial und Citra Hopfen: Blumig, fruchtig, leicht malzig. „IP Brother’s IPL“ ist noch fruchtiger und hat es mit 7,5 Prozent auch ganz schön in sich. Kann man aber gut trinken. Gebraut ist es mit Amarillo, Centennial, Citra, Chinook und Taurus. Und dann gibt es noch „Kill Bill“. Hat zwar nur 4,4 Prozent, drin steckt aber Mosaic Hopfen und frische Bergamotte. Schmeckt schön leicht, frisch und peitscht exotische Früchte und Zitrus auf die Zunge.

Ich bin froh, dass sich in meiner Heimatstadt endlich mal wieder was tut. Und es lohnt wirklich, den Hopfenhacker mal zu besuchen, oder zumindest seine Biere zu probieren. Außerdem plant Schürgraf eine neue Bar. Dort soll es seine Biere, aber auch rund 40 weitere geben. Es bleibt spannend!20161123_182454