Brauerei Flügge: Sommerliche Sauerbier-Symbiose

Die Macher der Brauerei Flügge aus Frankfurt etablieren sich in der hiesigen Craft-Bierszene immer mehr als wahre Sauerbier-Spezialisten. Gerade erst brachten Joachim und Dominik wieder eine neue sommerliche Variante auf den Markt: ein 6,9-prozentiges Rosé Himbeer Sour namens „Éric“. Dabei geht es um eine Berliner Weiße, die mit einer Saisonhefe vergoren und mit 33 Prozent Roséwein versetzt wurde. Gelagert wurde das Ganze noch auf zehn Prozent Himbeerpüree. Klingt doch schon mal sehr vielversprechend.

Ins Glas fließt Éric in einem appetitlichen Himbeerrot. Im Duft präsentiert sich ein Bukett aus sauren Himbeeren und einem würzig-hefigen Touch. Über die Lippen gleitet die Berliner Weiße mit einer sanften Säure und einer prickelnden Kohlensäure, bis sich das Aroma der Himbeeren ausbreitet. Hinzu gesellen sich Noten des Weins und eine gewisse Würzigkeit der Hefe.

Fazit: Eine tolle Symbiose aus Bier und Wein. Die Säure und das Himbeer-Aroma kreieren in Kombination mit der Hefe einen sommerlichen Erfrischungstrunk. Die knapp sieben Prozent sollte man allerdings beim Genuss nicht unterschätzen.

Corona-Krise: Wie geht es der Brauerei Flügge?

Covid-19 trifft auch die Craft-Bierbranche hart. Mit Kurzinterviews möchte ich die Community auf dem Laufenden halten, was bei Brauern, Biersommeliers, Händlern, Gastronomen und Bloggern derzeit passiert und wie all diese tollen Menschen mit dem Virus-Wahnsinn umgehen. Heute ging meine Mail an Joachim Amrhein von der Brauerei Flügge aus Frankfurt am Main.

Credit: Brauerei Flügge

Hallo Jo, wie wirkt sich die Corona-Krise auf Euer Tagesgeschäft aus?

Vor ein paar Wochen wussten wir freitags nicht, was die Woche drauf passieren würde. Wir haben einen Not-Produktionsplan gemacht, damit wir für den Fall, dass das Leben wieder losgeht, schnell ein bis zwei Biere abfüllbereit haben. „Fränk“ und „Fil“ waren derzeit ohne Püree im Tank und wir hatten beschlossen, dass da auch erst mal keins reinkommt. Es wäre für uns schon schlimm genug, die „Weisse“ wegzukippen. In der ersten Woche des „Lockdown“ haben wir dann so langsam angefangen, unser Online-Geschäft zu stabilisieren. Aktuell dreht sich im Grunde alles um die Liquiditätsplanung. Ein „Tagesgeschäft“ im eigentlichen Sinn findet nicht statt.         

Welche Probleme entstehen durch die Schließung von Bars, Taprooms und Restaurants?

Durch den Lockdown sind etwa 80 Prozent unseres Umsatzes von heute auf morgen weggebrochen.

Jede Krise hat Sieger und Verlierer. Was lernen wir aus der jetzigen Situation?

Das ist momentan schwer zu sagen. Da möchte ich momentan auch nicht wirklich gern eine Prognose abgeben.

Wie sieht der Craft-Biermarkt nach Covid-19 aus?

Ich wünsche mir, dass die Leute endlich aufwachen und aufhören, ständig dem billigsten Schnäppchen hinterher zu rennen und sich mehr auf lokale Erzeuger konzentrieren – auch wenn die Produkte dort einen Euro mehr kosten.