Bitburger Brauerei: Saisonale Hopfenspezialität aus der Eifel

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Kaum ein traditioneller Bierstil ist so saisonal und vielfältig interpretiert wie das Bockbier. Während sich die Fastenzeit mit ihren dunklen Vertretern gerade dem Ende neigt, startet jetzt die Saison der hellen Maiböcke. Sie gelten als ganz besondere Interpretation des Starkbieres. Bei der Herstellung packen die Brauer meist weniger Gerstenmalz und dafür mehr Hopfen in die Kessel – immer häufiger kommen auch spannende Aromasorten zum Einsatz. Dennoch gilt auch hier die Regel: ein Bock muss mindestens eine Stammwürze von 16 Prozent besitzen, damit das Bier überhaupt die Bezeichnung tragen darf.

Eine der ersten Braustätten hierzulande, die schon im April mit einem Maibock starten, ist die Bitburger Brauerei aus der Eifel. Die renommierten Pils-Produzenten wagen sich schon seit einiger Zeit auch mal an andere limitierte Sude und beweisen, dass sie nicht nur auf den beliebtesten Bierstil der Nation festgefahren sind. So legt der Bitburger „Maibock“, der von Braumeister Stefan Meyna entwickelt und gebraut wird, stolze 6,7 Prozent Alkohol und eine Stammwürze von 16,2 Prozent vor. Gehopft ist das Starkbier mit Hallertauer und Bitburger Siegelhopfen sowie der Aromasorte Ariana.

Schon beim Einschenken strahlt das Bier in einem attraktiven Honiggold durchs Glas. Getoppt ist der Bock von einem schneeweißen, feinporigem, fast schon sahnigem und vor allem stabilem Schaum. Im Duft zeigen sich Noten von Blütenhonig, Zitrusfrüchten wie Orange und Zitrone, sanft brotige und florale Töne sowie ein Hauch von roten Beeren. Auf der Zunge präsentiert sich der „Maibock“ mit einem vollmundigen Mundgefühl und einer gewissen Süße.

Im Aroma entfalten sich florale und fruchtige Noten. Der Bock verabschiedet sich im Finish mit einer deutlichen Hopfenherbe, die aber keineswegs unangenehm rüberkommt. Noch lange bleibt ein fruchtiger Charakter zurück, der an Orangenschale und Pfirsich erinnert. Durch den trockenen Nachhall ist der Alkohol sehr gut eingebunden, dass sich die Alkoholprozente erst nach mehreren Schlucken bemerkbar machen.

Fazit: Bei dem Bitburger Maibock handelt es sich um ein sehr gut ausbalanciertes Bier mit schmeichelndem Aromaspiel und einer hohen Trinkfreude.

Craftwerk Brewing: Session Lager mit neuem Hopfenzauber

CraftwerkBrewingCallistaSeit dieser Brausaison gibt es wieder neue spannende Hopfensorten. Eine davon nennt sich „Callista“. Sie kennzeichnet sich durch längliche und große Dolden. Ihr Aroma: Multivitamin-Cocktail. In der Brauszene heißt es sogar, dass es der deutsche Amarillo werden könnte. Spannend, oder?

Und ich wollte ganz klar wissen, was da so dran ist. Daher probierte ich kürzlich das „Mad Callastia“ mit zarten 3,9 Prozent von Craftwerk Brewing. Das Session Lager des Kreativablegers von Bitburger ist eines der ersten, dass mit der neuen Sorte gebraute wurde. Im Glas strahlt schneeweißer Schaum auf purem Gold. Ein verwobenes Bukett von frischen Aromen der Sternfrucht, Stachelbeere und Limone strömt in das Riechorgan. Der Antrunk ist erfrischend, dezent süß. Am Gaumen schwirren dann komplexe Fruchtnuancen von Aprikose, Zitrusfrüchten und roten Beeren aus. Ein leichter Malzkörper mit einem grasigen Hauch des Hopfens vollenden das Ganze. Im Finish bleibt das Lager sogar noch mit einer dezenten Herbe zurück.

Fazit: Der Hopfen kann was! Ein Session Lager ist ein gutes Beispiel um den Konsumenten die neue Sorte vorzustellen. Trotz der geringen Prozentanzahl zeigt Callista, was sie kann. Wirklich hocharomatisch und komplex. Ich freue mich auf noch weitere Biere mit diesem grünen Gold. Olli Wesseloh von der Kreativbrauerei Kehrwieder hat beispielsweise ein IPA damit gebraut, das muss ich mir holen.

Brauer Portrait: Stefan Hanke – Mit Wissenschaft-Gen zum Chef einer Versuchsbrauerei

Foto: Craftwerk BrewingStefan Hanke interessierte sich früher eher weniger für Bier, eher für Naturwissenschaften. Erst als der heutige Braumeister von Craftwerk Brewing in der zehnten Klasse im Studienführer blätterte, war ihm klar, wo sein Weg hingeht. Um ganz sicher zu gehen, schnupperte der Bitburger während drei Praktika erst einmal in verschiedenen Brauereien. Danach war alles klar: Brauwesen studieren in Weihenstephan.

Nach der Uni arbeitete er in der Forschungsbrauerei der TU bei München und promovierte dort auch. Seit 2013 leitet der 35-Jährige nun die Versuchsbrauerei Craftwerk Brewing, ein Kreativableger von der Bitburger Gruppe. Wenn Stefan Hanke mal nicht am Sudkessel steht und neue Rezepte austüftelt, dann steht er im Tor seiner Handballmannschaft.

 

  1. Was ist passiert, damit Sie sich für den Brauer-Beruf entschieden haben?

Ich hatte kein Schicksalserlebnis, das mich zum Brauerberuf geführt hat. Eigentlich hatte ich nur nach einem Studium gesucht, bei dem Naturwissenschaften eine Rolle spielten. Im Studienführer bin ich dann bei Brauwesen und Getränketechnologie hängen geblieben. Vor dem Studium habe ich in einer kleinen Brauerei ein Praktikum absolviert und da wusste ich dann, dass es die richtige Entscheidung sein wird.

 

  1. Wann haben Sie Ihr erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?

Das erste selbst gebraute Bier muss irgendwann so 2002 gewesen sein. War ein bernsteinfarbenes Pils und soweit ich mich erinnere auch ganz lecker.

 

  1. Welche anderen Brauer/Brauereien haben Sie am meisten inspiriert?

Am meisten beeindruckt hat mich Ludwig Narziss (Emeritus für Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan), denn was er alles weiß und wie aufgeschlossen er gegenüber Neuem ist, finde ich extrem faszinierend und bereichernd. Diese Gespräche können sehr inspirierend sein. Ansonsten ist eigentlich jedes Gespräch mit einem Brauer oder jeder Brauereibesuch in seiner Art und Weise inspirierend, da man Dinge sieht oder sich Dinge im Gespräch ergeben, auf die man allein so vielleicht nicht gekommen wäre und man somit den extra Stupser bekommt, um die eine Sache mal auszuprobieren.

 

  1. Welches Bier (außer den eigenen) würden Sie Ihrem besten Freund empfehlen?

Hm, mein bester Freund ist ein ziemlich klassischer Biertrinker, wobei ich ihm auch schon das ein oder andere Pale Ale untergejubelt habe und es ihm durchaus gemundet habe. Aber wenn es um klassische Biere geht, würde ich ihm Schönramer Pils oder Augustiner Pils empfehlen.

 

  1. Was sind Ihre Kriterien für ein richtig gutes Craft-Bier?

Natürlich das Erlebnis, dass man merkt „Hey hier hat sich einer Gedanken gemacht!“ und nicht einfach nur eine extra Schippe Hopfen reingeschmissen. Hauptkriterium ist aber der Punkt ob ich von diesem Bier noch ein weiteres trinken möchte, so dass mir im Sinne bleibt: Das war lecker, das möchte ich nochmal trinken.

  1. Was sind Ihre Lieblings-Hopfensorten?

Momentan gibt es sehr viele, die ich mag. Ich freue mich schon auf die beiden neuen Sorten aus Hüll, die nächstes Jahr zugelassen werden. Die werden echt spannend und damit kann man richtig tolle Dinge anstellen. Ein besonderes Verhältnis habe ich allerdings zu den Sorten Saphir und Taurus, denn die haben mich durch meine Promotion begleitet. Saphir mag ich wegen der blumigen Note und Taurus wegen der sehr schönen Bittere und seines Aromas. Aus meiner Sicht eine tolle Kombination.

 

  1. Mit welcher berühmten Person würden Sie gern mal anstoßen und warum?

Schwierig, es gibt einige interessante zeitgenössische Persönlichkeiten mit denen ich gern mal ein Bier trinken würde. Obama zum Beispiel, dann könnte man ein bisschen über seine White House Beers diskutieren und einen Collaboration Brew vereinbaren J. Aber prinzipiell stellt sich die Frage: Wer ist schon berühmt?

 

 

American IPA: Tropischer Fruchtcocktail mit sieben Hopfensorten

Foto: Craftwerk Brewing
Foto: Craftwerk Brewing

Eine weitere Kreation von Craftwerk Brewing, einen Ableger der Bitburger Braugruppe, ist das Hop Head IPA. Ein American IPA mit sieben Hopfensorten: Herkules, Magnum, Taurus, Cascade, Centennial, Chinook und Simcoe. Name und Inhalt waren schon mal sehr vielversprechend und regten die Neugier in mir.

Im Glas leuchtet das Starkbier mit acht Prozent Alkoholgehalt in einem kräftigen Goldton. Der tropisch-fruchtige Duft spiegelt die ganze Vielfalt der eingesetzten Hopfensorten und macht sofort Lust auf einen guten Schluck. Auf der Zunge moussiert das Hop Head dezent und Aromen von Orange, Maracuja und Grapefruit breiten sich am Gaumen aus. Irgendein Gewürz, das ich nicht deuten kann, spielt ebenfalls mit. Möglicherweise ist es Kreuzkümmel oder Gewürznelke. Sicher bin ich mir allerdings nicht.

Auf Empfehlung von Craftwerk habe ich das Hop Head IPA zu einem Thai Curry getrunken, was sehr gut mit den 65 Bittereinheiten und den Honigtönen harmoniert. An sich ein schmackhaftes IPA, mit dem versucht wurde, die ganze amerikanische IPA-Welt über sieben Hopfensorten zu repräsentieren. Und doch: verglichen mit einigen Tops der US-Craftbrewerszene hätte ich mir bedingt durch die Hopfenvielfalt doch ein etwas größeres Geschmackskonzert erwartet.

Tangerine Dream – Bier für gemütliche Sommerabende

Foto: Elena Hasenbeck
Foto: Elena Hasenbeck

Zur Pasta mit Pfifferlingen probierte ich heute das „Tangerine Dream“ von Craftwerk Brewing. Ein Single Hop Pale Ale mit Mandarina Bavaria Hopfen, mit 5,8 Prozent Alkoholgehalt und drei verschiedenen Malzsorten. Braumeister Stefan Hanke ließ beim Kreieren nicht nur seine Erfahrungen als Leiter des Klein- und Pilotsudwerks an der TU München in Weihenstephan einfließen. Beim Brauen seines Single Hop Pale Ale spielten auch seine Eindrücke aus dem Austausch mit anderen Biergeeks verschiedener Länder, seine Impressionen aus vielen Bierreisen sowie seine Expertise als Juror des World Beer Cup 2012 eine wichtige Rolle. Letztlich entstand aus seinen Ideen in der Versuchs- und Spezialitätenbrauerei der Bitburger Braugruppe Craftwerk Brewing ein Ale deutscher Prägung.

Stefan Hankes unfiltriertes „Tangerine Dream“ scheint trüb-golden durch das Glas. In die Nase strömen dezente fruchtige Noten von Orange und Grapefruit. Auf meiner Zunge explodiert leider nicht das angekündigte Geschmacksfeuerwerk. Die Aromen des verwendeten Mandarina Bavaria Hopfens dringen nur sehr dezent durch. Könnte etwas mehr sein. Im Abgang ist nur eine leichte Bittere zu spüren. Das Tangerine Dream ist trotzdem ein durchaus ausbalanciertes, fruchtiges und leckeres Bier für gemütliche Sommerabende. Ein Mandarinentraum ist es zwar noch nicht, aber von meiner Seite ein ehrlich gemeintes Kompliment an eine Brauerei die sonst mit Fernsehbieren den Markt überschwemmt.