Braumeistercamp 2023: Spannendes Event für Bierbegeisterte aus aller Welt

Ende Juni trafen sich bei Kaiserwetter wieder Bierliebhaber aus aller Welt beim Braumeistercamp im Stiegl-Gut Wildshut im gleichnamigen österreichischen Ort. Dabei handelt es sich um ein dreitägiges Event mit Vorträgen, Verkostungen, Brau-Aktivitäten und kulinarischen Highlights. Das jährlich stattfindende Spektakel organisiert das Team um Axel Kiesbye vom Bierkulturhaus in Obertrum.

Dieses Jahr gab es spannende Vorträge zum Thema alkoholfreie Biere von Oliver Wesseloh von der Kehrwieder Kreativbrauerei, Einblicke in den US-Trend hin zu Cocktail-inspirierten Bieren von Megan Parisli von Samuel Adams aus Boston oder aber etwas zum Unterschied zwischen Bitter und Pale Ale von Alex Barlow aus UK. Zudem sprach Mathias Hutzler von der TUM in Weihenstephan über seine Hefejagd in alten Kellern und an Bäumen, René Rehorska referierte über Bier und seine Botanik. Ich erzählte etwas über Trendbierstile und die Bedeutung von Social Media.

Zu den Highlights beim Braumeistercamp zählen auch immer wieder die sogenannten Braustars, die auf verschiedenen Anlagen verschiedene Biere brauen. Dieses Jahr waren etwa Hans-Peter Drexler, ehemaliger Braumeister von Schneider Weisse, Doreen Gaumann, Braumeisterin von der Union Brauerei Bremen oder aber Megan Parisli, Braumeisterin von Samuel Adams aus den USA vor Ort und produzierten Witbier, Hazy IPA und Weißbier.

Den krönenden Abschluss machte das Galadinner im Restaurant des Bio-Bierguts mit moderierter Bierbegleitung durch Braumeister Sebastian Essl. Nach dem Menü ging es in den Reifekeller, wo das Dessert zum „Bio-Mystique“, ein Red Ale Sour Blend vom Jahrgang 2022, gereicht wurde. Abschließend ging es in den Gewölbekeller zur exklusiven Whisky-Verkostung.

Fazit: Ein wirklich spannendes und vielfältiges Event mit tollen bierbegeisterten Menschen aus aller Welt. Hier kann man sich austauschen, inspirieren lassen und jede Menge leckere Biere verkosten. Und auch, wenn das Ganze Braumeistercamp heißt: es sind auch Hobbybrauer, Biersommeliers oder Bierfans willkommen. Für jeden ist etwas dabei. Und ganz wichtig für die Veranstalter: Alles kann, nichts muss.

Event-Tipp: Die große Sommerbier-Probe mit Brotspezialitäten

Bier und Brot haben viel mehr gemeinsam, als die meisten Leute wahrscheinlich wissen. Und noch viel wichtiger: Sie können im Pairing auch wunderbar miteinander funktionieren. Genau um dieses Thema soll sich die „große Sommerbier-Probe“ am 27. Juli ab 19 Uhr im Weldegarten in Plankstadt drehen. Gemeinsam mit Welde-Chef Max Spielmann und Biersommelier Malte Brusermann verkoste ich mit euch spannende Biere, die perfekt zu heißen Temperaturen passen. Wir erzählen spannende Geschichten über unser Lieblingsgetränk, führen euch in die Sensorik ein und geben euch Stammtischwissen mit auf den Weg. Als zusätzliches Highlight probieren wir zu den Bieren mit Bäckermeister Tan Karadagli passende Brotsorten der Tans Brotboutique aus Mannheim.

Nach dem offiziellen Teil ist bestimmt noch Zeit für bierigen Austausch.

Wir freuen uns auf euch!

INFO

27. Juli 2023, 19 Uhr – Welde Bierprobe LIVE: Sommerbiere & Brot

Weldegarten, Brauereistr. 1, Plankstadt

Tickets € 35,- (inkl. alle Biere, Verkostungsglas, Brot u.v.m.) an der Abendkasse oder online auf www.weldegarten.de (solange der Vorrat reicht!)

Aurum Imperium Tirol: Flüssiges Gold im strahlenden Orangeton

Manche schürfen es aus Flüssen, andere zieren ihren Körper damit, wieder andere legen es in Blattform auf kreative Speisen und manche brauen sogar ihr Bier damit. Die Rede ist von Gold. So etwa setzen die drei Tiroler Andi Karpfinger, Martin Egger und Philipp Bortolon ihr Ale mit Goldwasser an. Dieses stammt von Martin Egger, der Chef einer Firma ist, die Gold- und Silberkolloid herstellt.

Das bierige Ergebnis namens „Imperium Gold“ kam vor wenigen Wochen auf den Markt. Dabei handelt es sich um ein 4,8-prozentiges, obergäriges Bier, dass zur Energetisierung mit superkolloidalem Gold veredelt wurde. Das Entionisierte Wasser soll laut Herstellern für das perfekte Brauerergebnis sorgen. Zudem soll das „Gold als eines der ältesten Heilmittel der Welt bessere Stimmung, mehr Energie und Selbstbewusstsein auslösen“, sagt Naturheilkundlerin Dr. phil. Doris Steiner-Ehrenberger auf der Website. Schauen wir mal.

Im Glas strahlt das Bier in einem trüben Orangeton. Ein feinporiger, fast schon sahniger und beiger Schaum liegt obenauf. Im Duft zeigen sich neben würzigen und leicht malzigen Noten auch fruchtige Aromen von gelben Steinfrüchten. Auf der Zunge macht das Goldbier einen frisch-prickelnden Eindruck und präsentiert einen fruchtigen Charakter von Zitrus- sowie gelben Steinfrüchten. Hinzu kommen ein würziger und kräuterartiger Touch sowie eine sanfte Säure. Im Finish bleibt eine deutliche, aber angenehme Herbe zurück.

Fazit: „Imperium Gold“ ist ein aromatisches und wirklich schön trinkbares Bier. Ob nun der Effekt der besseren Stimmung vom Gold kommt oder möglicherweise einfach nur von der Genussfreude des alkoholischen Ales, das sei dahingestellt. Tatsache ist: das Bier schmeckt.

Yankee & Kraut: Hopfige Hommage an einen echten Hophead

Rotlichtviertel gehören nicht unbedingt zu meinen liebsten Ausflugszielen. Befindet sich darin allerdings eine der coolsten Brauereien Bayerns, dann fahre ich dort gern hin. So war ich am Freitag endlich in der nagelneuen Location von Yankee & Kraut in Ingolstadt. Braumeister Bryan kümmerte sich gerade ums Läutern des Schankbiers „Transfusion“, während gleichzeitig das Double New England IPA „Auf’n Max“ – eine Hommage an seinen Kumpel, den „Kraut“, der kürzlich viel zu früh von uns gegangen ist – in Dosen gefüllt wurde. Klar, dass ich das und das West Coast IPA „Noch eins auf‘ Max“ mitnehmen musste, weil er auch für mich ein guter Freund war.

Bei beiden Sorten handelt es sich um die Lieblingsbierstile von Max. Das Double NEIPA mit kräftigen 8,3 Umdrehungen hopfte der Yankee mit Idaho 7 Cryo, Amarillo Cryo und Cascade Cryo. In einem leuchtenden, trüben Gelborange fließt die Hopfenbombe ins Glas. Getoppt ist sie von einem weißen, feinporigen Schaum. In die Nase strömen saftige Noten von gelben Steinfrüchten, Mango, Zitrus, Maracuja und Ananas. Auf der Zunge zeigt sich das Max-Bier cremig-weich und breitet sich herrlich vollmundig aus. Im Aroma dringen auch die fruchtigen Hopfennoten durch. Hinzu kommen eine sanfte Würzigkeit und eine schmeichelnde Bittere, die sich im langanhaltenden, aromatischen Finish präsentiert. Hier ist Vorsicht geboten. Das Bier ist trotz der vorgegebenen acht Prozent sehr süffig und wäre auch für Max eine besondere Herausforderung gewesen, der solche kräftigem Hopfenbomben liebte.

Nach dem NEIPA gab’s direkt „noch eins auf’n Max“. Das 7,2-prozentige West Coast IPA, das mit Herkules, Callista, Cascade Cryo, Centennial Cryo und Amarillo Cryo gebraut ist, zeigt sich im Glas auch in einer gelborangen, trüben Farbe. Der Schaum liegt beigefarben sowie fein- bis mittelporig oben auf. Im Duft präsentieren sich Noten von gelben Steinfrüchten, Zitrus, eine gewisse Würzigkeit sowie ein Touch grasiger und harziger Anklänge. Im Geschmack ist das West Coast IPA knackig, harzig, fruchtig. Es verabschiedet sich knochentrocken und mit einer deutlichen Herbe. Macht Lust auf mehr.

Bryan und Alex in ihrer Brauerei

Fazit: Beide Biere sind einfach grandios – auch wenn mir das NEIPA einen Tick besser gefällt, weil es keinen Trinkwiederstand besitzt. Max hätte beide definitiv geliebt, gefeiert und den „Oida-Effekt“ ausgerufen. Gern hätte ich damit noch mal mit ihm angestoßen. Aber auch so hebe ich mein Glas auf einen grandiosen Craft-Vorkämpfer sowie auf einen wunderbaren Menschen, der mir immer in Erinnerung bleiben wird und ohne den es Yankee & Kraut sowie die Brauerei im Ingolstädter Rotlichtviertel nicht geben würde. Auf dich, Max!

Craftbier des Monats: FrauGruber „Voodoo Priest“ – Schmeichelndes Schwergewicht

Zu meinem Buch-Release im März schenkte mir Enzo Frauenschuh von FrauGruber aus dem bayerischen Gundelfingen zwei ganz besondere, fassgereifte Biere. Eines davon war das „Voodoo Priest“, dass ich am Pfingstwochenende mit meiner Familie aufmachte. Dabei handelt es sich um ein Imperial Stout, das 17 Monate in Cherry Brandy-Fässern schlummerte. Das Schwergewicht legt 13,8 Umdrehungen vor.

Beim Einschenken fließt das Imperial Stout nachtschwarz und fast schon ölig ins Glas. Getoppt ist die dunkle Priester-Schönheit von einem mokkafarbigen, feinporigen und stabilen Schaum. Der Duft präsentiert eine Wundertüte an Aromen. In die Nase strömen Noten von Schokolade, Amarena-Kirsche, Vanille, Dörrpflaume, Zimt und Toffee. Auf der Zunge breitet sich ein cremig-weiches Mundgefühl mit einer sanften Süße aus, während sich schmeichelnde Aromen von Schokolade, Portwein, Cherry Brandy, Karamell, Toffee, Kirsche, Dörrpflaume und Vanille ausbreiten. Hinzu kommt ein dezenter Holzton. Im Finish bleiben die Aromen mit einer zurückhaltenden Herbe noch lange zurück.

Fazit: Wow, was für ein Bier! Das kräftige Imperial Stout zeigt sich komplex mit einem absolut harmonischen Aromaspiel. Und: Trotz des hohen Alkoholgehalts, erschlägt das Bier einen nicht. Der perfekte Digestif zum Teilen. Freue mich schon auf die andere Spezialität.

Wer mehr über FrauGruber, deren Philosophie und Biere wissen möchte, kann gern mal in „Bier Unser“ reinschauen.

„African Beer Cup“: Bierreise ans andere Ende der Welt

Internationale Bierwettbewerbe sind für mich immer wieder ein Highlight – vor allem, wenn sie in Ländern stattfinden, in denen ich noch nie war. So reiste ich Mitte April nach Kapstadt, um als Jurymitglied und Table Captain beim „African Beer Cup“ mitzuwirken. Die Jury bestand aus 52 Männern und Frauen aus 16 verschiedenen Ländern rund um den Globus. Insgesamt verkosteten wir 230 Biere aus 20 afrikanischen Ländern. Das spannende war, dass neben den Klassikern wie International Lagers, Blond Ales und India Pale Ales in all ihren Spielarten auch Münchner Helles, Weißbiere, Tropical Stouts und Dunkles eingereicht wurden, wovon die besten Brauer Gold absahnten. In der speziellen Kategorie „Best of Show“ wurde das „Barrel Aged Sour“ von Richmond Hill Brewing Co. aus Südafrika zum Champion gekürt. Die gesamte Siegerliste gibt es hier.

Neben dem Verkosten standen auch einige Ausflüge zu Brauereien und Taprooms an. So waren wir am ersten Tag im „Spinal Tap“ im Stadtteil Woodstook. Die Macher der Location zapfen eine kleine, aber feine Bierauswahl von lokalen Brauereien wie 400 Brewing Co., Woodstock Brewing und Shackelton Brewing. Bei letzterem kehrten wir zu einem Abendevent ein, bei dem es neben süffigen Kölsch, Pale Ale und IPA traditionelles afrikanisches Essen wie Hühner- und Schweinefüße sowie Chakalaka und Ugali gab. Dabei handelt es sich um einen hartgekochten Getreidebrei aus Maismehl. Zum Probieren hatte ein heimischer Judge „Chibuku“ dabei – ein Bier aus Sorghum-Getreide, das auf den traditionellen hausgemachten afrikanischen Bieren von „Umqombothi“ basiert. Schmeckt säuerlich-getreideartig und zeigt sich in einer cremigen Konsistenz. Interessant, wird aber wohl nicht mein Lieblingsbier.

Eine weitere tolle Brauerei versteckt sich in einem Hinterhof in Woodstock, dem neuen Szeneviertel von Kapstadt. „Beerworks at the Yard“ nennt sich die Braustätte, in der der Chef sogar die Maiskolben für das Grillfest im Braukessel kocht. Nicht fehlen dürfen ein paar Biere mit Tacos bei „Jack Black Brewing Co.“ und eine Einkehr im „Banana Jam Café“ von „Afro Caribbean Brewing Company“. Wer es scharf mag, sollte hier zu den verschiedenen Suden wie Brown Ale, Belgian Triple, German Pilsner, Pale Ales sowie IPAs mal die Grilled Bacon Poppers oder Pulled Porc Tacos probieren. Veggie-Gerichte gibt es übrigens auch.

Und wer einen Trip ins Umland von Kapstadt plant, sollte „Charlie’s Garage Craft Brewing & Taproom“ mit vielfältiger Bierauswahl am Long Beach nicht missen. Zu den Highlights gehörte für mich zudem der Besuch bei der „Aegir Brewery“ in Noordhoek, die ein einzigartiges Ambiente mit Blick aufs Meer bietet. Die Bierkarte reicht von verschiedenen Pale Ales, NEIPAs, Porters sowie fassgereiften Spezialitäten und lässt das Herz von Bierfans höherschlagen. Tipp: Die Location ist nicht weit von der Küste entfernt, wo sich haufenweise Pinguine tummeln.

Fazit: Ich bin immer noch begeistert von dieser Reise! Zwar gilt Kapstadt nicht unbedingt als die sicherste Stadt der Welt, aber die südafrikanische Metropole hat so viel in Sachen Kreativbier zu bieten, dass sich eine Reise für Beer-Geeks absolut lohnt. Überall findet man coole Brauereien mit sympathischen Machern und Macherinnen sowie gemütliche Tap-Rooms mit einer grandiosen Bier-Vielfalt und tollem Essen.

Finest Beer Selection: „Der neue Qualitätskompass für Brauereien“

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Dr. Werner Gloßner, Geschäftsführer Doemens, und Christian Wolf, Mitglied der Geschäftsleitung Meininger Verlag, im Interview über die Hintergründe der Finest Beer Selection, den Ablauf des neuen Verkostungsformates und die Unterschiede zu üblichen Bierwettbewerben.

Doemens und der Meininger Verlag haben mit der „Finest Beer Selection“ ein neues Verkostungsformat ins Leben gerufen. Was hat es mit der Kooperation auf sich?

Wolf: „Finest Beer Selection powered by Meininer Verlag & Doemens“ – eine bessere Konstellation kann man sich nicht vorstellen! Hier treffen sich zwei absolute Experten mit jahrelanger Erfahrung in der sensorischen Analyse und Bewertung von Bieren. Unser Meininger Verlag hat u.a. von 2014 bis 2022 den „Meininger’s International Craft Beer Award“ organisiert. Doemens ist seit 2004 die führende Institution in der nationalen und internationalen Ausbildung zum Biersommelier und bringt eine 20-jährige Erfahrung in der Organisation großer Bierverkostungen mit. Dieses Know-how zu bündeln und gewinnbringend in das neue Qualitätsformat „Finest Beer Selection“ umzusetzen, ist aus meiner Sicht ein riesiger, unschätzbarer Vorteil für alle Beteiligten.

Dr. Gloßner: Es ist tatsächlich ein Perfect Match, die beiden Unternehmen ergänzen sich mit ihrem fachlichen und auch technischen Background ideal. Der Meininger Verlag und die Doemens Akademie verfügen zudem über zahlreiche Medienkanäle, um die Ergebnisse der Finest Beer Selection einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Weiterhin können beide Unternehmen auf ein weltweites Netzwerk zurückgreifen!

Welche Akzente sollen mit dem neuen Format gesetzt werden und wie unterscheidet sich die „Finest Beer Selection“ von anderen internationalen Bierwettbewerben?

Dr. Gloßner: Im Unterschied zu üblichen Bier-Wettbewerben handelt es sich bei der Finest Beer Selection nicht um eine Competition, bei der je Kategorie Biere mit anderen Bieren verglichen werden. Es geht also nicht um einen Rankingvergleich von Bieren, die zufällig gleichzeitig am selben Verkostungstisch stehen. Das Konzept versteht sich vielmehr als sensorische Exzellenzprüfung und dient den Brauereien als Qualitätskompass ihrer Biere.

Wolf: Jedes Bier wird individuell aromatisch analysiert und auf Basis eines transparenten 100‐Punkte‐Schemas bewertet. Dieser Finest Beer Score ist zentrales Element des Formats. Nur die besten Biere eines Jahres mit einem Finest Beer Score von 90 oder mehr Punkten schaffen es in den exklusiven Kreis der Finest Beer Selection und erhalten ein entsprechendes Siegel mit ihrer Punktzahl, mit dem sie beispielsweise auf ihrer Flasche werben dürfen.

Das erinnert an Bewertungen aus dem Weinbereich…

Wolf: Genau, das 100-Punkte-Schema und die Kommunikation des Scores auf der Flasche sind im Weinbereich international anerkannt und bewährt, erfolgreich eingesetzt wird dies beispielsweise in Form von „Parker-Punkten“. Die Wiedererkennbarkeit des Siegels der Finest Beer Selection ist ebenfalls sehr hoch. So wird sich die Finest Beer Selection als neues, verlässliches Qualitätssiegel für Brauereien, den Handel, die Gastronomie und für alle Bier-Konsumenten etablieren.

Stichwort „Qualitätssiegel“. Es gibt Stimmen in der Branche, die einen Vergleich zum DLG-Qualitätssiegel ziehen…

Dr. Gloßner: Die beiden Ansätze sind nicht zu vergleichen. Bei der DLG-Prüfung geht es darum, einwandfreie, sprich fehlerfreie Qualität, vorweisen zu können, inklusive Laboranalysen, Deklarationskontrolle und Einzelprüfverfahren nach wissenschaftlichen Anforderungen. Zentraler Punkt der Finest Beer Selection ist die individuelle sensorische Bewertung der Biere durch ein geschultes Verkostungsgremium. Diese Bewertung geht auf jedes einzelne Bier individuell ein mit einem unabhängig ermittelten sensorischen Qualitätsstandard.  

Wolf: Mit einer Mindestpunktzahl von 90 Punkten haben wir die „Qualitäts-Latte“ sehr hochgehängt. Zum Vergleich: Bei Weinverkostungen wird zumeist bereits ab 85 Punkten oder sogar darunter veröffentlicht. Wir stellen also höchste Ansprüche an die Biere, nur die Besten eines Jahres schaffen es in den exklusiven Kreis der Finest Beer Selection.

Welche Vorteile haben die Brauereien zudem von einer Teilnahme?

Dr. Gloßner: Zunächst einmal erhalten die Brauereien ein professionelles, unabhängiges Feedback auf ihre Biere durch eine international besetzte Bierexpertenjury. Und dieses Feedback beschränkt sich nicht auf den Finest Beer Score, also die Bewertung in Form einer Punktzahl. Im Zuge der Verkostung erstellt die Jury für jedes Bier eine aromatische Beschreibung in Form eines Spinnennetzdiagramms, das Finest Beer Profile. Nicht zuletzt fertigen wir für jedes eingereichte Bier ein professionelles, hochaufgelöstes Foto an. Finest Beer Profile, Finest Beer Score sowie das Produktbild sind Bestandteil der Ergebnismittelung. Im Fall einer Aufnahme in die Finest Beer Selection erhalten die Brauereien für ihre siegreichen Biere zudem das Siegel samt Punktzahl, das sie frei verwenden können.

Wolf: Ein weiterer, wichtiger Benefit unseres Formats ist die Publikation der siegreichen Biere. Diese werden reichweitenstark über die eigene Website, die weltweiten Kommunikationskanäle von Doemens sowie die Meininger Publikationen präsentiert. Über die Getränkefachpublikationen des Meininger Verlags werden insbesondere die wichtigen B2B-Kanäle Getränkehandel, Gastronomie, Sommeliers und die Bar-Branche gezielt angesprochen.

Die „Finest Beer Selection“ verzichtet auf spezielle Bierstil-Guidelines. Wie genau sollen dann die Verkostungen ablaufen?

Dr. Gloßner: Wir schaffen nicht die Bierstile an sich ab, sondern befreien uns, oder besser gesagt die Brauereien und die Jury nur von dem engen Korsett, das die meisten Guidelines bei Bierwettbewerben mit ihren aromatischen Festlegungen und fixen Werten für Farbe, Bitterwerte, Stammwürze bzw. Alkoholgehalt oftmals vorgeben. Wir sind sicher, dass diese Vorgehensweise einer unvoreingenommenen, auf die Bierqualität fokussierten Verkostung absolut entgegenkommt.

Wolf: In der Praxis sieht das dann so aus: Die Brauereien melden ihr Bier einfach so an, wie sie es selbst einschätzen. Wenn sie meinen, einen hellen Bock gebraut zu haben, melden sie das Bier als solchen an. Oder als Witbier, oder als Double IPA oder, oder, oder. Es gibt weit über 100 Bierstile zur Auswahl. Wenn das Bier keinem der zur Auswahl stehenden Bierstile entspricht, es sich beispielsweise um ein kreatives Brauexperiment handelt, haben die Brauereien die Möglichkeit, ihr Bier individuell unter Angabe der wesentlichen Informationen anzumelden.

Und die Verkoster – wie bewertet die Jury dann die Biere?

Dr. Gloßner: Der von der Brauerei ausgewählte Bierstil bzw. die individuellen Informationen dienen als sensorischer Anhaltspunkt für die Verkoster. Auf Basis dieser Information, gepaart mit der hohen Fachexpertise der einzelnen Verkoster, beschreibt und bewertet die Finest Beer Expert Jury die Biere. Kurz gesagt: Statt sich an Styleguides klammern zu müssen, werden die Biere durch die Erfahrungsexpertise und den Verkostungshorizont bewertet.

Nach welchen Faktoren werden die Juroren ausgewählt?

Dr. Gloßner: Sowohl der Meininger Verlag als auch Doemens verfügen durch die langjährige Organisation verschiedener Bierwettbewerbe über eine Vielzahl an Verkosterkontakten, von denen wir wissen, dass sie ein ausgeprägtes Know-how über die weltweite Bierlandschaft mitbringen. Diese hohe Fachexpertise und Erfahrung sind entscheidend für eine Jury-Einladung zur Finest Beer Selection.

Wolf: Wichtig ist uns, dass die Verkoster vor Ort geschult werden, damit sie nicht nur ihr hohes Level in der Verkostungspraxis einbringen, sondern dass sie auch die Systematik der Finest Beer Selection verstehen und erfolgreich umsetzen können. Auch in diesem Punkt bringen der Meininger Verlag und Doemens eine umfangreiche, vielseitige und langjährige Expertise mit.

Ab wann können Brauereien ihre Biere anmelden?

Dr. Gloßner: Die Anmeldung ist seit Ende April freigeschaltet. Alle Informationen und den direkten Link zur Bier-Anmeldung findet man unter finest-beer-selection.com.

Alle Infos unter:

https://finest-beer-selection.com/

Tasting-Time: Events von Feiner Hopfen

Liebe Community,

in den kommenden Wochen stehen ein paar spannende Events an. Vielleicht habt ihr ja Zeit und Lust vorbeizukommen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen mit euch das ein oder andere Bier zu verkosten.

Bier Unser“ in Berlin

Am Montag, den 24. April, bin ich bei der Brauerei Lemke in Berlin, um mein Buch „Bier Unser“ vorzustellen, mit Oli Lemke zu quatschen und mit euch Bier zu trinken – wenn ihr wollt.

Tickets gibt’s hier.

Bier Unser“ in Hamburg

Am Dienstag, den 25. April, geht’s weiter in Berlin bei ÜberQuell. Dort stelle ich euch mein Buch vor, spreche mit Axel Ohm über die Bierszene und es gibt tolle Biere von FrauGruber, Schneeeule, Orca Brau etc. zum Verkosten. Eintritt frei!

Blindverkostung mit Max Marner im Beyond Beer in Hamburg

Am Mittwoch, den 26. April, geht die Verkostungsserie „Blindverkostung mit Mareike und Max“ in eine neue Runde. Wollt ihr mit uns eure Geschmacksnerven testen? Wir verkosten live im Beyond Beer einige Biere blind. Hier gibt’s das Paket zum Mitmachen für zuhause.

„Bier Unser“ in Stuttgart auf dem Craft Beer Festival

Bierbrauen im Schweinestall, die wilden Hunde von Mauritius und die Stories der begabtesten deutschen Quereinsteiger: Ihr wollt wissen, hinter wem sich solch ungewöhnlichen Erzählungen verstecken, welche Biere die Macher brauen und vor allem, wie sie schmecken? Das und vieles mehr erfahrt ihr beim Tasting am 29. April in Stuttgart.

Tickets gibt’s hier.

„Bier Unser“: Buch-Präsentation und Bier-Tasting in Berlin

Liebe Bier-Community,

am 24. April komme ich nach Berlin und möchte ich euch gern mein Buch „Bier Unser“ vorstellen. Habt ihr Lust und Zeit einen tollen Abend bei spannenden Bieren mit mir zu verbringen? Oliver Lemke von der Brauerei Lemke ist auch dabei. Im Gespräch erzählen wir euch etwas über die Leidenschaft zum Bier, Kuriositäten im Braukosmos und verraten echte Biergeheimnisse. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr vorbei kommt und wir mit der ein oder anderen Spezialität anstoßen.

Tickets gibt’s hier.

Das erste Buch von feinerhopfen: „Bier Unser“ erscheint am 20. März

Da ist nun das Ding! Seit ein paar Tagen darf ich die erste Ausgabe meines eigenen Buches in den Händen halten. Nach mehreren Monaten harter Arbeit, vielen Gesprächen und zahlreichen Reisen zu den Protagonisten, ist es nun so weit. „Bier Unser“ kommt am 20. März offiziell auf den Markt – und ich bin total gespannt, wie es ankommt. Immer wieder hatte ich in den vergangenen Jahren diverse Anfragen von renommierten Verlagen, die ich aber wegen Zeitmangel und anderer Projekte ablehnen musste. Als dann im Sommer vergangenen Jahres der Callwey Verlag bei mir anfragte, ob ich nicht Lust hätte, ein Bier-Buch zu schreiben, war ich dann endlich reif für eine solche Herausforderung .

Bei „Bier Unser“ handelt es sich um ein unterhaltsames Lifestyle-Werk, das zwar am Rande auch Wissen über unser Lieblingsgetränk vermittelt, aber vor allem die kreativen Helden mit ihren Geschichten in den Vordergrund stellt. Für mich war es extrem schwer, nur zwanzig spannende Brauer zwischen zwei Buchdeckel zu pressen. So entschied ich mich für eine Mischung aus traditionellen, innovativen und ungewöhnlichen Brauereien. Dabei war mir wichtig, dass alle Macher eine eigene Brauerei besitzen sowie individuelle und spannende Geschichten zu erzählen haben und ganz besondere Biere produzieren. Fast jede Braustätte hat mir auch ein Rezept zum Nachbrauen verraten. Zu viel möchte ich aber noch gar nicht verraten.

Sorry nochmals an all die tollen Brauer im Lande, die es diesmal nicht in das Buch geschafft haben. Bestellen kann man das Werk bereits jetzt bei den gängigen Portalen wie Amazon, ebooks.de, Hugendubel etc. Ich freue mich über euer Feedback.