Büchlbräu: Fassgereifte Spezialitäten aus Niederbayern

Trotz der schwierigen Marktlage ist es immer wieder vielversprechend, wenn neue Brauereien oder Biermarken entstehen. So hat Stefan Sterl 2021 im niederbayerischen Untergriesbach den Büchlbräu mit der Marke „Stoabial“ eröffnet – benannt nach dem Brauort Steinbüchl. Neben Hellem, Irish Red Ale und American Pale Ale bietet er auch fassgereifte Spezialitäten an. Dazu hat Sterl beispielsweise einen Weizenbock und ein Imperial Stout jeweils in einem torfigen und einem nicht torfigen Whiskyfass der Destillerie St. Kilian aus dem unterfränkischen Rüdenau reifen lassen.

Alle vier Biere habe ich im Vergleich probiert. Die 7,7-prozentigen Weizenbock-Varianten zeigen sich im Glas in einem attraktiven Bernsteinton. In die Nase strömt bei der „unpeated“-Version ein kräftiger Duft von Whisky, Malz und Holz. Hinzu kommen phenolische Noten wie Nelke. Auf der Zunge präsentiert sich das Bier vollmundig-cremig mit einer gewissen Malzsüße, holzigen Tönen und einem Anklang roter Äpfel. Im Finish dringt noch ein Hauch von Brotkruste durch. Die andere Variante zeigt sich dagegen intensiv torfig mit holzigen und whiskyartigen Noten. Am Gaumen dringen eine Honigsüße und ein rauchiger Charakter durch.

Die beiden neunprozentigen „Imperial Irish Whisky Stouts“ präsentieren sich im Glas in einem stiltypischen Nachtschwarz. Hier legt das ungetorfte Bier angenehme Aromen von Zartbitterschokolade, frischgemahlenem Kaffeepulver, Vanille und Toffee vor. Auf der Zunge kommen noch eine harmonische Whiskynote und etwas Holziges dazu. Die Variante aus dem getorften Fass ist ähnlich wie beim Weizenbock intensiv torfig. Dennoch zeigen sich hier auch die malzigen Schokoladennoten sowie ein dezent rauchiger Touch. Das Finish gestaltet sich angenehm trocken.

Fazit: Die Idee, verschiedene Fässer zu verwenden, ist wirklich spannend. Persönlich haben mir die Biere aus den ungetorften Fässern besser gefallen, da sie harmonischer und runder im Aromaspiel waren. Die Torfnoten waren sehr intensiv und haben die anderen Nuancen zum Teil etwas überlagert. Für Whisky-Fans aber sicherlich ein tolles Geschmackserlebnis. Ich bin gespannt, welche weiteren Kreationen aus dem Hause Büchlbräu noch auf den Markt kommen.

Hinterlasse einen Kommentar