Besondere Tage fordern besondere Biere. So öffnete ich mit meiner Familie das Wichtelbier meines geschätzten Biersommelier-Kollegen Stephan Hilbrandt. Die verkorkte 0,75-Flasche lud zum Teilen ein. Bei dem Bier, das mit lokaler Gerste gebraut wurde, handelt es sich um ein 8,5-prozentiges Tripel namens „Everzwijn Tripel“ von der holländischen Brauerei DeHeidebrouwerij, die 2012 in der Mannschaftsküche auf dem ehemaligen Kasernengelände Maurits-Noord in Ede bei Gelderland entstand.
Im Glas strahlt die Wildsau, wie der Biername übersetzt heißt, in einem kräftigen und gleichmäßig getrübten gelborangen Ton durch das Glas. Getoppt ist das Tripel von einem attraktiven feinporigen, elfenbeinfarbenen Schaum. Im Duft schmeicheln Noten von Honig, Nelke, reifen Aprikosen, Orange, Rosinen und Kandiszucker die Nase. Auf der Zunge breitet sich das Bier prickelnd und zugleich vollmundig aus. Im Geschmack präsentiert sich eine Klaviatur an Aromen: Neben süßlichen Anklängen von Heidehonig, Zitrusfrüchten wie Orange und Mandarine dringen auch gewürzartige Noten von Nelke sowie eine gewissen Pfeffrigkeit durch. Im Finish offenbaren sich noch angenehm hopfige Töne, die abschließend für eine gewisse Herbe und einen harmonisch trockenen Ausklang sorgen.
Fazit: Ein spannendes Tripel aus den Niederlanden mit vielschichtigem und kreativem Aromaprofil. Ein Bier, das auf bei jeder Familienfeier punkten kann. Wir kombinierten es übrigens mit einer Frischkäse-Mandarinen-Spekulatius-Tarte. Durch das Pairing bekamen die Zitrusnoten einen harmonischen Push.
