Zötler Braukunst: Roter Bock aus dem Allgäu

Roter Bock aus dem Allgäu
Roter Bock aus dem Allgäu

„Lasst niemals davon ab, Bier zu trinken, zu essen, euch zu berauschen, zu lieben und die schönen Tage zu feiern.“ Unter diesem Motto braut Niklas Zötler von der gleichnamigen Brauerei in Rettenberg im Allgäu einige sehr interessante Biere. Er hat sich zur Aufgabe gemacht neben den traditionellen Säften seiner Braustätte auch „individuelle Charakterbiere“ zu kreieren. Als lustigen Marketinggag verknüpft der 27-Jährige seine Spezialitäten mit Allgäuer Sagengestallten.

Heute gab es zum bayerischen Schweinebraten mit Knödeln den „Roten Bock“, das die Geschichte der Heldensage von „Heinrich der Kempter“ erzählen soll. Ein Bier mit 6,4 Prozent Alkohol und zaghaften 25 Bittereinheiten. Im Glas scheint der Bock appetitlich in einem rötlichen Kupfer mit einer cremigen Schaumhaube verziert – wie der Helm des weißen Ritter Heinrich. In der Nase breitet sich ein süßlicher Karamellduft aus. Der Körper wirkt kräftig und steht aus Sicht des Brauers für die Stärke des tapferen Ritter Heinrich. Trotzdem bringt der Bock ein weiches Mundgefühl, das durch eine feine Kohlensäure abgerundet wird. Im Antrunk bilden sich süße Karamell- und Nussnoten, die sich zu einem dominanten Malzaroma entwickeln. Im Abgang entpuppt sich das Rauchmalz, aber nicht zu extrem. Von den verwendeten Hopfensorten Perle und Saphir ist nur eine dezente Bittere wahrzunehmen – der Ritter ist wohl an den Hopfendolden nur mal kurz vorbei geritten.

Fazit: Ein interessanter Bock mit toller Nussnote im Antrunk. Es fehlt ein wenig die individuelle Note, aber zu meinem Schweinebraten passte das Bier jedenfalls ausgezeichnet!